Alfeld (Leine) ist eine Mittelstadt im Landkreis Hildesheim, im südlichen Niedersachsen (Deutschland). Alfeld ist die zweitgrößte Stadt dieses Landkreises und liegt inmitten der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen. Alfeld ist Mitglied der Region Leinebergland, eines nach dem Leader-Ansatz gegründeten freiwilligen Zusammenschlusses verschiedener Städte und Gemeinden im südlichen Niedersachsen.
Geografie
Alfeld liegt im Leinebergland zwischen der Leine im Westen und den Sieben Bergen (bis 395 m hoch) im Nordosten. Das umliegende Bergland wird „Alfelder Bergland“ oder „Ith-Hils-Bergland“ (bis 480,4 m hoch) genannt.
Bauwerke
Das Stadtbild Alfelds wird geprägt von Fachwerkbauten, die nach verheerenden Stadtbränden der Vergangenheit allerdings überwiegend dem 19. Jahrhundert entstammen.
Hervorzuheben unter den Fachwerkbauten ist die Alte Lateinschule von 1610, ein beeindruckendes Bauwerk der Renaissance. Die Lateinschule ist mit zahlreichen Schnitztafeln geschmückt, deren Bildprogramm ein umfassendes Bild der Bildungsinhalte des Späthumanismus vermittelt. Zahlreiche symbolische Bezüge der Darstellungen verweisen auf den pansophischen Zeithintergrund des frühen 17. Jahrhunderts, also der Zeit eines Jakob Böhme oder eines Johann Valentin Andreae, so die Darstellung der „chymischen Hochzeit“ und die Jakobsleiter. Unter anderem sind die Allegorien für die sieben freien Künste mit den Symbolen Grammatik (Rute), Dialektik (Schlange oder Hundekopf), Rhetorik (Tafel und Griffel), Musik (Musikinstrument), Arithmetik (Rechenbrett oder Rechenseil), Geometrie (Zirkel oder Staubtafel) und Astronomie (Astrolabium) dargestellt.
Bemerkenswert ist insofern auch das so genannte Planetenhaus, das nach einer früher am Gebäude angebrachten Inschrift 1608 erbaut sein dürfte. Dieses weist zwei Schnitzplattenreihen auf, welche Darstellungen der sieben Planeten und der fünf Sinne zeigen. Die Gegenüberstellung von Planeten bzw. Metallen und dem menschlichen Körper ist vor dem Zeithintergrund als Darstellung der Entsprechungslehre von Mikrokosmos und Makrokosmos zu lesen. Am Planetenhaus findet sich auch ein Schnitzfries mit der Darstellung des Einhorn und zweier Fabelwesen, vermutlich handelt es sich hierbei um Apothekersymbolik. Der urkundliche Nachweis einer Apotheke im Planetenhaus ist jedoch – trotz Hinweisen auf das Vorhandensein einer Einhornapotheke im Alfeld des 17. Jahrhunderts – bislang nicht gelungen. Weitere mit Schnitzplatten verzierte Gebäude in Alfeld waren das Anfang des 20. Jahrhunderts abgebrannte Kaland-Haus aus dem späten 16. Jahrhundert (einzelne Platten sind erhalten und werden in der als Heimatmuseum genutzten Lateinschule aufbewahrt) und ein weiteres Gebäude am Marktplatz, dessen Schnitzplatten aber bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts entfernt wurden.
Bemerkenswert unter den älteren Bauten ist auch das renovierte Rathaus, das sich in seinem heutigen Erscheinungsbild – seit 1586 – als ein Bau der so genannten Weserrenaissance darstellt. Spuren früherer gotischer Baustufen sind noch zu erkennen, so ein (überformter) gotischer Treppengiebel im Westen. Unterhalten wird das Rathaus von der Waltraud-und-Burghard-Meyer-Stiftung (beide Gründer sind aus Alfeld).
Weiterhin ist bemerkenswert die gotische Hallenkirche St. Nicolai, die bereits 1205 Archidiakonatskirche war und heute – seit 1542 evangelisch – als Stadtkirche Alfelds, die Hauskirche des Alfelder Superintendenten ist. Superintendent ist zurzeit Prof. Dr. Klaus Grünwaldt. Die Reformation wurde von Bugenhagen in Alfeld eingeführt.
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