Keller im Welfenschloss

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Nach einem verheerenden Brand im Jahre 1560 wurde das Welfenschloss unter Herzog Erich II bis 1575 im Wesentlichen wieder aufgebaut. Stadtseitig erhielt die Schlossfassade prächtige hölzerne Renaissancegalerien, die dem heute sehr schlicht wirkenden Bau in Verbindung mit dem Weser­renaissance - Westgiebel seinen Schlosscharakter verlieh. Vermutlich in den 1730ern, als das Welfenschloss zur Kaserne umgebaut wurde, verschwanden diese Galerien.

Heute wird der Schlosskomplex fast vollständig als Bücherei, Bibliothek, Archiv, Amtsgericht und zu repräsentativen Zwecken genutzt. Hervorzuheben sind die Renaissancemalereien im ”Römergemach” und im Gemach “Zum weißen Roß”. Ohne Nutzung und nicht öffentlich zugänglich ist der sogenannte Totenkeller unterm Westflügel der Anlage. Als Treppenhaus genutzt zählt der Westflügel zu den frü­hesten geradläufigen Treppenanlagen in Deutschland. Die südliche rundbogig abgeschlossene Tür in der Hoffassade des Westflügels führt über 20 Stufen in einen gewölbten Raum. In Inventarlisten der Renaissance und Barockzeit wird der Treppenlauf als beschädigt und das Gewölbe häufig unter Was­ser genannt. Ein kleiner Durchlass in der Nord­wand des Gewölbes lässt den angrenzenden Bereich mit Geröll und Schutt aufgefüllt erkennen, aber einen angrenzenden Gewölberaum vermuten. Ein Schacht im Boden des Kellers könnte von 1833 zur Einfassung der Quelle oder Brunnen gewesen sein.

Der Zugang zu einem weiteren Keller befindet sich in der Südwand des Treppenturms zwischen Nord- und Südflügel. Der Kellerabgang, direkt hinter dem Steinbogen, führt über 13 Stufen durch ein Stein­portal in einen gewölbten Vorraum. Linker Hand davon liegt ein großer Keller mit Kreuzgewölbe unter dem Nordflügel und einem mächtigen runden Pfeiler. Dieser Keller wurde lange Zeit in den Inventar­listen des Schlosses als Bierkeller angeführt.

Zur Denkmal!Kunst-Kunstdenkmal 2011 werden zwei heute als Abstellräume genutzte Räume gezeigt. Der eine liegt westlich des v.g. Bierkellers und ist vom Schlosshof ebenerdig zu erreichen, der zweite befindet sich am Ende des Ostflügels unterhalb des Turmes.

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