Fangenturm (Kronenturm)

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Der 1515 erstmals erwähnte Fangenturm – nach dem ehemaligen angrenzenden Hotel “Zur Krone” auch Kronenturm genannt – zählt zu den ältesten Stadttürmen Hann. Mündens. Im unteren, von außen nicht zugänglichen Bereich des Turmes befand sich ein Verlies. 1615 heißt der Fangenturm “Der graue Rock” – ein Ausdruck, der im Grimmschen Wörterbuch als “Kleid eines armen Sünders” erklärt wird. Bei der Anlage des Friedhofs in den Wallanlagen brach man 1849 den Fangenturm auf, um darin eine Gerätekammer einzurichten. Dabei stieß man auf das Verlies, in dem noch das Skelett eines Halbwüchsigen lag. Den Durchbruch durch den Turm nahm man erst 1904 vor als Durchgang zum Wintergarten des Hotels “Zur Krone”.


Am Turm sind noch die Reste der abgebrochenen hohen Stadtmauer zu erkennen, auf der Rückseite ist der Zugang vom Wehrgang zum Turm gut erhalten. Die Pechpfanne, oben links am Turm, bedrohte Feinde, die den Abwasserkanal, der hier durch die Mauer hinausführte, zum Eindringen in die Stadt benutzen wollten. 


Der Verlauf der Stadtmauer bis zum Hampe’schen Turm wurde 1997 in Vorbereitung des Neubaus des Herzogin-Elisabeth-Stiftes archäologisch ergraben, die Fassade des Neubaus bildet den Verlauf der Stadtmauer annähernd wieder.

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