Büchnersches Hinterhaus Meiningen

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Das Büchnersches Hinterhaus in der südthüringischen Kreisstadt Meiningen ist ein unter Denkmalschutz stehendes Fachwerkhaus im Henneberg-Fränkischen Stil. Es gilt als das älteste genau datierte, noch existierende Fachwerkhaus in der ehemaligen Haupt- und Residenzstadt von Sachsen-Meiningen.

Das Gebäude befindet sich im Zentrum der Meininger Altstadt im Hinterhof der Hauptgeschäftsstraße Georgstraße Nr. 20, den man durch einen engen Gang und eine überdachte Pforte erreicht. Das Haus besteht aus einem steinernen Erdgeschoss und zwei vorkragende Fachwerk-Obergeschosse, um mehr Platz in den Räumen zu gewinnen. Das Schmuckfachwerk besteht überwiegend aus Andreaskreuzen. Darüber befindet sich das Dachgeschoss mit hohem Giebel und Wetterfahne. Zum Büchnerschen Hinterhaus gehört weiter ein ebenfalls saniertes Wirtschaftsgebäude mit hölzener überdachter Außentreppe und ein historischer Laufbrunnen.

Zur Geschichte:

Das Büchnersche Hinterhaus wurde 1596 während einer wirtschaftlichen Blütezeit der Stadt erbaut, in der zahlreiche prachtvolle Bürgerhäuser entstanden. Mit der kunstvollen und reich verzierten Fassade brachte somit auch der Bauherr des Büchnerschen Hinterhauses, Bäckermeister Hans Müller seinen Wohlstand zum Ausdruck. 1678 umgebaut, erwarb 1766 Bäckermeister Grumbach das Gebäude, welches kurz danach durch Heirat in den Besitz der Familie Büchner gelangte.

Beim großen verheerenden Stadtbrand vom 5. September 1874 entging das Büchnersche Hinterhaus nur knapp der Vernichtung. Die Feuerwehr konnte den Großbrand, der sich vom Markt kommend entlang der Georgstraße ausbreitete, auf der Höhe des Büchnerschen Hauses stoppen. Während das rechte Nachbarhaus noch den Flammen zum Opfer fiel, konnte das Büchnersche Hinterhaus und die nachfolgenden Gebäude gerettet werden.

Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich das Gebäude in einem so schlechten Bauzustand, dass ein Abriss erwogen wurde. Auf Anregung von Herzog Georg II. und unter der Leitung von Oberbaurat Eduard Fritze wurde das Haus 1904 von Grund auf saniert. 1974 erneuerte man den farblichen Anstrich nach historischem Befund. 1992 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten im Haus statt und der Hof erhielt eine denkmalgerechte Gestaltung. Die Dacheindeckung wurde 1996 erneuert und die letzte Fasadensanierung führte der Malerfachbetrieb Wagner 2001 durch.

Alfred Büchner (1896–1997), einer der Hausherren, erhielt 1996 wegen der Bewahrung des denkmalgeschützten Hauses sowie seiner Verdienste bei der Vermittlung der Meininger Geschichte die Ehrenbürgerschaft der Stadt Meiningen. Das Haus wird zur Zeit von der achten Generation der Familie Büchner/Grumbach bewohnt.

Foto: By Kramer96 (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.htmlhttp://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons

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