Alte Posthalterei (Meiningen)

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Die Alte Posthalterei in der Stadt Meiningen ist ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus im fränkischen Stil. Es beherbergt mit dem „Kunsthaus Meiningen“ eine bedeutende Kultureinrichtung in der südthüringischen Kreisstadt. Es zeigt Ausstellungen zeitgenössischer bildender Kunst, ist ein kultureller Veranstaltungsort und bietet mit 14 Ateliers Arbeitsmöglichkeiten für heimische und ausländische Künstler. In dem Haus befindet sich weiter eine Bar.

Zur Geschichte:

Die Alte Posthalterei liegt im westlichen Teil der historischen Altstadt. Sie besteht aus einem viergeschossigen Fachwerkhaus im henneberg-fränkischen Stil aus dem frühen 17. Jahrhundert und einigen später entstandenen hofseitigen Anbauten. Das Fachwerkhaus selbst steht unter Denkmalschutz. In den Hauptbau integriert ist ein ehemaliges Gartenhaus mit barocken Stuckaturen von zirka 1690. Erbauer war der Stadtschultheiß und kaiserlicher Poet Johann Steuerlein (1546–1613). Ende des 18. Jahrhunderts wurde es komplett verputzt. 1909 legte der Hausherr auf Initiative von Oberbaurat Eduard Fritze das Fachwerk wieder frei.

Bis ins 19. Jahrhundert diente es als Wohnhaus hochrangiger städtischer und fürstlicher Beamter wie Georg Baumbach, Georg Christoph Zink, Ernst Ludwig Schröter und Justus Hermann Pfaffenrath von Sonnenfels. Frau von Pfaffenrath geriet in einen Ränkestreit zwischen zwei Hofdamen und diente als Anlass für den Wasunger Krieg. Eine Gedenktafel erinnert daran. Danach fand ein mehrfacher Besitzerwechsel (darunter die Familien Amthor und Ritz) statt. Von 1905–1941 war es im Besitz des Fuhrunternehmers Ferdinand Raßmann. Bis 1926 betrieb er eine private Posthalterei (Lohnfuhren für die Reichspost), danach ein Fuhr- und Handelsgeschäft.

1982 restaurierte der „VEB Denkmalpflege Meiningen“ das stattliche Gebäude, in dem es auch residierte. Ab 1990 hatte hier als Nachfolger die „Bau- und Denkmalpflege Meiningen“ seinen Sitz. Seit dem 1. Oktober 2005 wird es vom Kunstverein „NEKST e.V.“ als Kunsthaus betrieben. Es ist das größte Kunsthaus Thüringens. Seit 2010 ist das Fachwerkhaus im städtischen Besitz und dem Verein zur Nutzung überlassen.

 

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