Pfahlbaumuseum Unteruhldingen Bodensee

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Foto von André Karwath aka Aka (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen ist ein am Bodensee gelegenes archäologisches Freilichtmuseum mit angeschlossenem Museumsbau in der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen im Bodenseekreis in Baden-Württemberg, das archäologische Funde und Nachbauten von Pfahldörfern aus der Stein- und Bronzezeit präsentiert. Bereits 1922, dem Entstehungsjahr, zählte es 6.000 Besucher. Heute sind es bis zu 290.000 Besucher pro Jahr, darunter mehr als 100.000 Schüler, somit zählt es zu den größten Freilichtmuseen Europas. Es umfasst zur Zeit (2010) 23 Pfahlbauten. Dem Museum ist ein wissenschaftliches Forschungsinstitut angeschlossen. Im Juni 2011 wurden die Überreste zahlreicher historischer Pfahlbausiedlungen, darunter auch das etwa 500 Meter südlich des Museums gelegene Pfahlbaufeld Unteruhldingen-Stollenwiesen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Das Museum umfasst zwei Hauptgebäude, das sogenannte Alte Museum und das Neue Museum. Im Alten Museum, dem historischen Ausstellungsraum, sind Hunderte archäologischer Originalfunde der frühen Ausgrabungen vor Unteruhldingen und Sipplingen bis 1930 zu sehen. Die Universum Film AG (UFA) drehte bereits 1927/28 den Film Natur und Liebe mit Steinzeit-Darstellern in der Kulisse des Pfahlbaumuseums. Dem war der Dokumentarfilm Pfahlbauten in Unteruhldingen von 1926/27 vorausgegangen. Das alte Ausstellungsgebäude wurde 1934 durch den Verein für Pfahlbau- und Heimatkunde errichtet und zeigt Originalfunde der Stein- und Bronzezeit. Unter der Leitung von Hans Reinerth hatte das Museum noch bis 1990 den Namen „Freilichtmuseum deutscher Vorzeit“.

Seit 1990 ist Gunter Schöbel Museumsdirektor. Seit 1996 gibt es das behindertengerecht gestaltete Neue Museum mit Ausstellungs-, Magazin-, Forschungs- und Vortragsräumen. Darin befindet sich auch ein Taucher-Aquarium mit Bodenseefischen und einer nachgestellten Unterwasserausgrabungsszene. Die Ausstellung präsentiert Ausgrabungsfunde, maßstabsgetreue Modelle der Pfahlbauzeit, Bilder von Pfahlbauten aus aller Welt und Forschungsgeschichtliches. Im Gebäude befinden sich zudem der Museumsshop und Sonderausstellungsbereiche.

Im Obergeschoss des Neuen Museums befindet sich das wissenschaftliche Forschungsinstitut, eine Bibliothek mit etwa 25.600 Büchern und Laboreinrichtungen, außerdem das Schriften- und Dokumentenarchiv, in dem Dokumentationen von rund 108 Ausgrabungen betreut werden und 2436 Kleinmodelle in der Modellwerkstatt zur Nutzung im Museum bereitstehen. Die Archive umfassen einen großen fotografischen Sammlungsbestand (22.000 Glasplattennegative und 41.000 Dias auf 40 Regalmetern) und circa 300.000 prähistorische Funde. Zum Museumskomplex gehört weiterhin eine Holzwerkstatt. 1999 wurden die Pfahlbauten vom Jahrhunderthochwasser teilweise überschwemmt, und Anfang März 2006 musste das Museum infolge Schneefalls erstmals in seiner Geschichte geschlossen bleiben. Derzeit arbeiten 49 Mitarbeiter für das Museum. Im Museum zeigen lebensechte Taucher in einem 20.000 Liter fassenden Aquarium, wie mit modernsten Methoden unter Wasser ausgegraben und Stück für Stück wertvolle Erkenntnisse über die Vergangenheit zutage gefördert werden.

 

Weitere Informationen finden sie auf:

www.pfahlbauten.de

 

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