Station 25: "Zum Wilden Mann" in Meersburg

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Wie aus den städtischen Rechnungsbüchern hervorgeht, erbaute die Stadt 1631/32 die Fremdenherberge „Zum wilden Mann“ - vor der Stadtmauer und in unmittelbarer Nähe der alten Schiffslände; bereits 1633 verzeichnen die Rechnungsbücher die ersten Einnahmen. Achtzig Jahre später, im Jahre 1713, verkaufte die Stadt den „Wilden Mann“, da die Unterhaltskosten des Gebäudes höher waren als die Pachteinnahmen.
Der vormalige Pächter erhielt den Zuschlag; ihm wurde indes zur Auflage gemacht, weiterhin ein Gasthaus mit Beherbergungsbetrieb zu führen. Seither befindet sich der „Wilde Mann“ in Privatbesitz. - Die Figur des „Wilden Mannes“ (oft zusammen mit der „Wilden Frau“) taucht in Meersburg im 15. und 16. Jh. gelegentlich auf, meist im Zusammenhang mit städtischen Gebäuden oder dem städtischen Wappen; so nicht nur hier, an der städtischen Herberge, sondern auch am Gredhaus und, natürlich, am und im Rathaus.
Bekanntlich sind der >wilde< Mann und die >wilde< Frau mythische Figuren, die in den Sagen vieler Völker begegnen. Indem sie die >wilde<, vor-zivilisierte Zeit repräsentieren, sollen sie das hohe Alter der Stadt symbolisieren, deren Wappen sie halten und deren Gebäude sie schmücken.

Text und Foto: Stadt Meersburg am Bodensee

Mit freundlicher Genehmigung der Fachwerkstadt Meersburg

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