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Cloppenburg (Kreis) (1)

Fotos: siehe unten

Das Museumsdorf Cloppenburg – Niedersächsisches Freilichtmuseum in der niedersächsischen Kreisstadt Cloppenburg ist eines der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands. Das Museum hat die Aufgabe, die ländlichen Baudenkmäler des Bundeslandes Niedersachsen zu erforschen und in Beispielen originalgetreu zu dokumentieren.

Geschichte:

Das Niedersächsische Freilichtmuseum ist eine Non-Profit-Organisation. Obwohl es der Einrichtung nicht darum geht, möglichst viele Besucher anzulocken, hatte das Museumsdorf Cloppenburg 2009 mehr Besucher als jedes andere Museum in Niedersachsen (250.000). 2004 waren unter den Besuchern ca. 60.000 Kinder und Jugendliche, die im Rahmen des Schulunterrichts die Angebote des Museums wahrnahmen. Das Museumsdorf entstand ab 1934 auf Initiative des Cloppenburger Studienrats Heinrich Ottenjann, der auch erster Museumsdirektor wurde. Die Anlage wurde am Himmelfahrtstag 1936 feierlich eröffnet und wuchs in den Folgejahren weiter. Am 13. April 1945 wurden sechs Häuser des Museumsdorf durch Artilleriefeuer zerstört, darunter auch der Quatmannshof. Der Hof wurde bis 1962 detailgetreu rekonstruiert. Nachfolger Heinrich Ottenjanns als Museumsdirektor wurde 1961 sein Sohn Helmut Ottenjann. Seit 1996 ist Uwe Meiners Direktor des Freilichtmuseums.

Angebote:

Das Niedersächsische Freilichtmuseum zeigt auf einem Areal von ca. 20 ha die Geschichte des ländlichen Raumes Niedersachsens vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. In über 50 historischen Gebäuden mit den zugehörigen bäuerlichen Gärten und auf sonstigen landwirtschaftlichen Nutzflächen wird der Wandel im Verhältnis Mensch-Umwelt thematisiert. Anfangs wurde die Form des Wiederaufbaus gewählt, der die Häuser als Prototypen im Ur-Bauzustand zeigte. Wesentliche Bautypen des niederdeutschen Hallenhauses und des ostfriesischen Gulfhauses werden so präsentiert. Seit den 1970er Jahren werden Häuser unter Bewahrung der Spuren ihrer Geschichte und mit Bezügen zu den Biographien ihrer Bewohner wieder hergestellt. Neben Bauwerken, die der Landwirtschaft und dem Handwerk dienten, und Wohnhäusern der Landarbeiter befinden sich auf dem Gelände des Museumsdorfs Cloppenburg auch eine Fachwerkkirche aus Klein-Escherde (1698 erbaut) und eine Bauerschaftsschule aus Renslage (erbaut 1751).

Außerhalb des eigentlichen Museumsdorfsgeländes ist vor der Ausstellungshalle nördlich der Höltinghauser Straße unter anderem der große Moorpflug "Oldenburg" aufgestellt. Die vielen ländlichen Gebäude sind überwiegend zu Hofanlagen zusammengestellt. Zu nennen sind insbesondere der Hof Quatmann (aus Elsten, erbaut 1805) und der Hof Wehlburg (aus Wehdel, erbaut 1750), aber auch Hof Hoffmann (aus Goldenstedt, erbaut 1835/1840). Bei diesen Häusern handelt es sich um Niederdeutsche Hallenhäuser. Gulfhäuser sind der Hof Awick (aus Scharrel, erbaut 1822) und das Haus Meyer (aus Firrel, erbaut um 1900). Als jüngstes Gebäude kam 2011 das Wohnhaus einer Stellmacherei aus Westerstede hinzu (mit Bauteilen aus dem Jahre 1566).

Im Museum finden sich neben Bauern-, Heuer- und Landarbeiterhäusern zahlreiche Beispiele des ländlichen Handwerks, wie es bis weit in das 20. Jahrhundert hinein ausgeübt wurde: Drechslerei, Zinngießerei, Huf- und Wagenschmiede, Kupferschmiede, Lederschuhmacherei, Holzschuhmacherei, Tischlerei, Zimmermannswerkstatt, Brauhaus, Böttcherei, Blaufärberei, Sattlerei, Töpferei, Gold- und Silberschmiede sowie technische Kulturdenkmäler wie Mühlen und Kraftmaschinen. Somit wird ein großer Teil des traditionellen Handwerks im ländlichen Raum dokumentiert.

 

Museumsdorf Cloppenburg
Niedersächsisches Freilichtmuseum

Öffnungszeiten:

www.museumsdorf.de

 

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Urheber der Fotos von links nach rechts:
Foto 1, 2: von Corradox (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.htmlhttp://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons

Foto 3, 4: von --Xocolatl (talk) 16:48, 7 May 2011 (UTC) (selbst fotografiert) [CC0], via Wikimedia Commons