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Bad Dürkheim (Kreis) (36)

Die St.-Michael-Apotheke in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Dirmstein ist ein denkmalgeschütztes Fachwerkgebäude, das im frühen 18. Jahrhundert errichtet wurde.

Die Apotheke liegt im Ortszentrum gegenüber der Laurentiuskirche, wo Marktstraße (Postanschrift, aber kein Eingang), Mitteltor und Affenstein aufeinandertreffen. Benachbart sind weitere historische Anwesen, z. B. Spitalhof, Altes Rathaus, Haus Marktstraße 1.

Das Eckhaus besteht aus zwei Vollgeschossen, der Dachboden unter dem Walmdach wird nicht genutzt. Im Erdgeschoss wird die Apotheke betrieben, das Obergeschoss dient Wohnzwecken. Der quaderförmige Bau erstreckt sich in West-Ost-Richtung mit der Hauptfassade und dem Eingang nach Süden, während auf der Rückseite kleinere Funktionsbauten vorgelagert sind, die den südwestlichen Abschluss des Schlossplatzes bilden. Die nach Westen zur Marktstraße hin gelegene Giebelmauer setzt sich in der hohen Umfriedungsmauer des Schlossplatzes fort, die vom Michelstor des Sturmfederschen Schlosses durchbrochen wird.

Das gemauerte Untergeschoss ist gelblich verputzt, das Obergeschoss besteht aus dunkelbraunem Fachwerk mit Ausfachungen in Beige. Sichtbare Sandsteinkanten, z. B. an den Fensterlaibungen, sind grau gestrichen. Die hohen Rechteckfenster besitzen im Obergeschoss grüne Holz-Klappläden. Eine Muschelnische in der Südwestecke birgt eine Marienfigur. Es handelt sich um eine aus Holz geschnitzte Replik des Sandstein-Originals, das unter Denkmalschutz steht und im benachbarten Hotel Café Kempf installiert ist.

Der Vorgängerbau aus dem Mittelalter, 1535 errichtet, enthielt den Rittersaal, in dem die Ortsadeligen, die eine Ganerbschaft bildeten, ihre Zusammenkünfte abhielten. Dieses Gebäude wurde 1689 zerstört, als im Pfälzischen Erbfolgekrieg französische Truppen ganz Dirmstein niederbrannten.

Das neue Haus wurde am Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut. Seine damalige Zweckbestimmung ist nicht bekannt. Von 1908 bis vermutlich zum Ende des Zweiten Weltkrieges diente es als Gaststätte. Seit den 1950er Jahren wird im Erdgeschoss die Apotheke betrieben.

 

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Das Haus Marktstraße 1 in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Dirmstein ist ein historisches Gebäude, das nach der Jahrtausendwende saniert wurde. Es steht unter Denkmalschutz.

Das Haus Marktstraße 1 liegt im Zentrum des Oberdorfes schräg gegenüber der barocken Laurentiuskirche im Übergangsbereich von Marktstraße, Mitteltor und Affenstein zwischen dem Café Kempf (rechts) und dem Spitalhof (links). Es zeigt mit der Hauptfassade nach Osten zur Ortsdurchfahrt hin, die vor dem Haus nach links abbiegt. Benachbart sind weitere denkmalgeschützte Anwesen, z. B. die St.-Michael-Apotheke und das Alte Rathaus.

Das Gebäude mit nahezu quadratischem Grundriss besteht aus zwei Vollgeschossen mit traufständigem Walmdach, der Dachboden wird nicht genutzt. Das gemauerte Untergeschoss ist weiß verputzt und verfügt über die mittig gesetzte Eingangstür sowie links und rechts je zwei hohe, rechteckige Fenster; die beiden rechten sind etwas kleiner und besitzen grüne Holz-Klappläden. Die Tür wird vom Gehsteig aus über eine dreistufige Sandsteintreppe erreicht. Das Obergeschoss ist in hellgrau gestrichenem Fachwerk ausgeführt, die Ausfachungen sind weiß verputzt. Die sechs sehr schmalen Fenster sind in drei Zweiergruppen angeordnet und weisen ebenfalls grüne Holz-Klappläden auf.

Als 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg französische Truppen ganz Dirmstein niederbrannten, wurde besonders das Ortszentrum durch die drei Tage wütende Feuersbrunst total zerstört. Während der Phase des Wiederaufbaus zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurde offenbar auch das Haus Marktstraße 1 samt dem sich rechts anschließenden Hoftor neu errichtet. Verwandte Stilelemente mit den benachbarten Anwesen St.-Michael-Apotheke und Altes Rathaus weisen auf eine ähnliche Entstehungszeit wie bei diesen – um 1720 – hin.

Gemäß Einmeißelung im Sandsteinsturz der Haustür wurde der Eingangsbereich – die Tür und wohl auch die vier Fenster des Untergeschosses – 1817 neu gestaltet; vermutlich wurden Tür und Fenster nach oben vergrößert und mit neuen Steingewänden versehen. Die Ursache für den Umbau könnte in einem Eigentumsübergang nach dem Ende der napoleonischen Ära (1815) und am Beginn der Herrschaft des Königreichs Bayern (1816) liegen.

Wahrscheinlich wurden die beiden Fenster links unten im 20. Jahrhundert nochmals vergrößert – diesmal nach unten –, damit sie als Schaufenster für ein kleines Ladengeschäft dienen konnten. Bei dieser Baumaßnahme könnten ihre nun zu klein gewordenen Klappläden eingespart worden sein.

Nach seiner Nutzung als Modeboutique bis zur Jahrtausendwende befand sich das Gebäude farblich und teilweise auch baulich nicht mehr im Originalzustand. In den Jahren 2003 bis 2006 wurde es durch die neuen Eigentümer in Abstimmung mit der Denkmalpflege restauriert und dabei außen in den Zustand zurückversetzt, in den es sich während der ersten hundert Jahre nach der Erbauung hineinentwickelt hatte. 2006 honorierte der ortsansässige Kulturverein St. Michael die Leistung mit seinem erstmals verliehenen Balthasar-Neumann-Preis für vorbildliche Sanierung. Der Preis ist nach dem Kirchenbaumeister Balthasar Neumann benannt, nach dessen modifizierten Plänen 1742 bis 1746 die Dirmsteiner Laurentiuskirche errichtet wurde.

 

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Fachwerkhaus in Dirmstein. Hakenhof, 18. Jahrhundert; spätbarocker Krüppelwalmdachbau, teilweise Fachwerk, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts, Umbau Anfang des 19. Jahrhunderts.

 

 

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Fachwerkhaus in Dirmstein. Spätbarocker Walmdachbau, teilweise Fachwerk, 18. Jahrhundert.

 

 

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Franz Rothermels Haus in der rheinland-pfälzischen Gemeinde Dirmstein ist ein historisches Gebäude, das nach seinem vormaligen Eigentümer Franz Rothermel (1690/91–1759) benannt ist. Dieser war auch der ausführende Unternehmer – in den Quellen als „Maurer“ bezeichnet – beim Bau der Laurentiuskirche zwischen 1742 und 1746.

Infolge schlecht leserlicher Handschrift auf dem Ortsplan von 1746 war das Anwesen zunächst fehlerhaft Franz Roth Domels Haus genannt worden. Es wurde in den Jahren nach 2000 restauriert und steht unter Denkmalschutz.

Franz Rothermels Haus liegt in der Metzgergasse 7 an der Nordostecke des Schlossplatzes im Zentrum des Oberdorfes. Die giebelständige Fassade des Haupthauses zeigt nach Süden, die östliche Längsseite erstreckt sich entlang der Seitenstraße Flomersheimer Eck.

Das Anwesen ist im Abstand von weniger als hundert Metern von weiteren Baudenkmälern umgeben: Südöstlich gegenüber steht das Älteste Haus, südwestlich das Sturmfedersche Schloss. Der Reigerspergische Hof aus dem Jahre 1592 an der Schlossplatz-Nordseite wurde in den 1960er Jahren abgerissen, um Platz für einen Wohnblock zu schaffen, der dann nie gebaut wurde. An der Nordseite der Metzgergasse liegen in geringer Entfernung von Franz Rothermels Haus westlich das ehemalige Gasthaus Drei Könige und östlich der Kornhof.

Der Dreiseithof wird beherrscht durch das linksbündige Wohnhaus in Mischbauweise. Das Erdgeschoss ist massiv ausgeführt mit Eckrustika und geohrten Rechteckfenstern. Im Obergeschoss findet sich spätbarockes Sichtfachwerk mit k-förmigen Streben und geschweiften Rauten in den Brüstungen unterhalb der Fenster. Die Traufseiten sind schlichter gehalten. Für Dirmstein typisch ist das steile Walmdach. Innen führte eine Holztreppe aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach oben, die im Rahmen der Restaurierung mit behördlicher Erlaubnis entfernt wurde. Aus der Bauzeit überdauert haben einige Türen mit geohrten Rahmungen sowie im Obergeschoss eine Stuckdecke mit geschweiftem Rahmenfeld.

Die Hofmauer zur Metzgergasse hin wird von einem Rundbogentor durchbrochen, das profilierte Kämpfer sowie einen nachträglich ersetzten Maskenschlussstein mit Neidkopf aufweist. Ein weiterer Neidkopf ist in die Mauer zwischen Tor und Haupthaus eingelassen. Die Nebenbauten wurden mehrmals neu errichtet.

Als 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg französische Truppen ganz Dirmstein niederbrannten, wurde besonders das dicht bebaute Ortszentrum durch die drei Tage wütende Feuersbrunst bis auf wenige Gebäude zerstört. Während der Phase des Wiederaufbaus in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde offenbar auch das Haus Metzgergasse 7 samt dem sich links anschließenden Hoftor und diversen Wirtschaftsgebäuden neu errichtet. Vermutlich wurden die Arbeiten, die vorwiegend in spätbarockem Stil ausgeführt wurden, von Franz Rothermel persönlich geplant bzw. erbracht. Er nutzte den Komplex in erster Linie als Wohn- und Geschäftshaus.

Nach der Ära Rothermel ging das Anwesen in andere Hände über. Die ursprünglichen Wirtschaftsgebäude wurden später – wohl im Verlauf des 19. Jahrhunderts – weitgehend erneuert, damit sie auch für die Weinkellerei tauglich waren. Im 20. Jahrhundert stand die Anlage im Eigentum des Schlossers und ehemaligen Unteroffiziers Friedrich Bengel (1892–1985), der wegen eines Ereignisses im Ersten Weltkrieg zur ortsbekannten Persönlichkeit geworden war: Unter Einsatz seines eigenen Lebens hatte er am 14. Juli 1916 die Explosion eines großen Munitionsdepots verhindert und war dafür mit der Bayerischen Tapferkeitsmedaille, dem höchsten bayerischen Orden für Nichtoffiziere, ausgezeichnet worden. Bengels Familie betrieb in dem Gebäudekomplex über Jahrzehnte hinweg einen Winzerhof. Nach dem Aussterben der Familie begann die Restaurierung, die auch eine Nutzungsänderung bezweckte.

Nach seiner langjährigen Nutzung als Winzerhof befand sich das Anwesen farblich und baulich nicht mehr im Originalzustand. In den Jahren 2006 bis 2008 wurde es in Abstimmung mit der Denkmalpflege restauriert und unter dem Namen Senioren-Lodge zu einer behinderten- und seniorengerechten Wohnanlage mit zehn Appartements umgebaut, die Betreutem Wohnen dienen. Dabei wurden die baufälligen rückwärtigen Wirtschaftsgebäude durch andere Bauten ersetzt, die etwas größer sind und sich im Stil an das Haupthaus anlehnen. Dieses besitzt nun nach hinten einen spiegelbildlichen „Zwilling“, der mit dem Vorderhaus durch einen geringfügig niedrigeren Zwischentrakt verbunden ist. In diesem befindet sich auch die Aufzugsanlage. Im Nebengebäude links des Hofes wurde ein kleiner Saal mit einer Kapazität von etwa 50 Personen geschaffen.

 

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Ältestes Haus in Dirmstein. Walmdachbau, teilweise mit Fachwerk. Im Kern von 1695. Hoftor bezeichnet 1619.

 

 

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Fachwerkhaus in Dirmstein. Eckwohnhaus, bezeichnet 1818; spätbarockes Fachwerkobergeschoss, Ladeneinbau von 1930.

 

 

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Fachwerkhaus in Dirmstein. Barocke Hofanlage; Torhausbau, zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, teilweise mit Fachwerkobergeschoss um 1700, Scheune mit zweischiffigem Stall, in einem Nebengebäude Volutenstein aus dem 18. Jahrhundert.

 

 

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Fachwerkhaus in Freinsheim. Ehemaliges Wasserwerk im Heimatstilbau von 1917.

 

 

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Spätbarockes Fachwerkhaus in Freinsheim. Teilweise massiv. Aus dem 18. Jahrhundert.

 

 

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Die Dorfmühle in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Großkarlbach war früher eine Mühle, die durch Wasserkraft angetrieben wurde. Nach ihrer Restaurierung dient sie als Schaumühle und beherbergt das Mühlenmuseum Leiningerland Großkarlbach; einige Räume werden für Bürgermeisteramt und Gemeindearchiv sowie für Jugend, Senioren und Tagungen genutzt.

Die Dorfmühle mit der Anschrift Kändelgasse 15 liegt im historischen Ortszentrum links des Eckbachs, von dessen Wasser ihre beiden Mühlräder einst angetrieben wurden. Von den ehemals sieben Mühlen Großkarlbachs war sie die einzige, die innerhalb der Tore des im Mittelalter befestigten Dorfes lag, woraus sich auch ihre Bezeichnung herleitet. An der Mühle vorbei führt der 1997 auf Initiative des Kleinkarlbacher Mühlenexperten Wolfgang Niederhöfer geschaffene Eckbach-Mühlenwanderweg. Fünf der Mühlen des Ortes sind noch mehr oder minder gut erhalten, vier werden zu Wohnzwecken genutzt. Von ihnen war die Pappelmühle bis in die 1980er Jahre in Betrieb.

 

Die Anlage der Dorfmühle besteht aus einem gewachsenen Gebäudekomplex, der sich etwa in Südwest-Nordost-Richtung entlang des Eckbachs erstreckt und dessen drei Bauten einander übergehen. Das mittig gelegene Haupthaus mit Krüppelwalmdach besitzt zwei gemauerte Vollgeschosse aus roh bearbeiteten Bruchsteinen, die Giebelflächen sind mit Fachwerkblenden versehen. Auf beiden Etagen sind die Mühlentechnik sowie das Museum untergebracht. Im Erdgeschoss befinden sich zusätzlich die Amtsstube des Bürgermeisters und ein Mehrzweckraum. Ebenfalls über jeweils zwei Stockwerke verfügen die Anbauten. Der westliche enthält diverse kleinere Räume und die hölzerne Innentreppe, der östliche im gemauertem Erdgeschoss den Seniorenraum und im Fachwerk-Obergeschoss, das über eine Außentreppe mit Galerie – beide aus Holz – zugänglich ist, Jugendräume. Der östliche Anbau trägt ein Walm-, der westliche ein Satteldach.

Gemauerte Außenwände und Gefache sind weißgrau verputzt, während Holzblenden, Stirnbretter und Balken aller drei Gebäude in einem tiefen Rotbraun gehalten sind. Einige der Holzteile weisen alte Schnitzereien auf. Hölzerne Klappläden, mit denen nicht alle Fenster versehen sind, sowie Türen wurden dunkelgrün, freiliegende Sandsteinteile wie Fenster- und Türgewände hellgrau gestrichen. Die Farbgebung wurde vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz gemäß den überkommenen Spuren festgelegt.

 

Die Dorfmühle war ein sogenannte Bannmühle, d. h., die Dorfbewohner waren verpflichtet, ihr Getreide dort und nur dort mahlen zu lassen. Sie existiert spätestens seit 1602, als ein Erbauungs-, möglicherweise auch schon ein Renovierungsjahr in den Türsturz eingemeißelt wurde. Ein schriftliches Zeugnis von 1605 weist erkennbar auf sie hin, allerdings noch ohne Namensnennung.[2] Erstmals namentlich erwähnt wurde sie während des Dreißigjährigen Krieges, und zwar in der Jahresrechnung des Domstiftes Worms von 1632/33. Dort trug der damalige Einnehmer Johann Conrad Fellßen unter dem Titel „Korn Mühlenpacht“ bei Großkarlbachs Nachbarort Dirmstein ein: „8 Malter Korn, Georg Stubenrauch aus Großkarlbach, für eine Mühle im Dorf gelegen (Dorfmühle)

Aus einem Inventarium von 1815 geht hervor: „Eine Mahlmühle mit zwei Mahlgängen, einem Schälgang und Stallung, genannt die Dorfmühle, in Großkarlbach gelegen, einerseits der Eckbach, anderseits die Kändelgasse, mit allem Zubehör und den dazu gehörigen Gerätschaften, nämlich neue Wannen, ein vollständiges Multergeschirr (Maß und Gewichte), zwei Beutel, vier Siebe, zwei Billen, eine Zweispitze (Hämmer und Werkzeuge zum Behauen der Mahlsteine), eine Säge und ein neues Wasserrad, geschätzt 2500 Gulden. Eine Scheune in der Back- oder Simonsgasse, geschätzt zu 500 Gulden. An Äckern und Weinbergen: 32 Äcker und Weinberge, geschätzt zu 6415 Gulden. Das Gesamtvermögen wurde auf 7050 Gulden und 2 Kreuzer geschätzt.

 

1841 wurde das Anwesen durch die Gemeinde erworben, um die Mühlentechnik auszubauen. Damit wurde die Aufstauung des Eckbachs zur Erzeugung der Wassermenge, die für mehrere gleichzeitig ablaufende Mahlgänge gebraucht wurde und regelmäßig mit einer Überschwemmung auf der Kändelgasse verbunden war, überflüssig.

Während des 20. Jahrhunderts wurde die Mühle allmählich baufällig. Obwohl der 1969 aufgelöste Landkreis Frankenthal (Pfalz) sich bereits 1957 mit Restaurierungsabsichten getragen hatte, wurde das Bauwerk erst ab 1997 notdürftig in seiner Bausubstanz gesichert. Aufgrund des Beschlusses einer Bürgerversammlung im Jahre 2000 wurde die Mühle zwischen 2002 und 2007 durch etwa 60 Großkarlbacher Bürger in Eigeninitiative restauriert und gebrauchsfähig ausgebaut. Die Mitglieder des aus rechtlicher Notwendigkeit 2006 gegründeten Fördervereins Mühlenmuseum Leiningerland Großkarlbach und eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer um den ortsansässigen Restaurator Hubert Schneider leisteten dabei unentgeltlich etwa 10.000 Arbeitsstunden im Wert von über 120.000 Euro, zusätzlich spendeten Bürger, Firmen und Vereine über 35.000 Euro. Zuschüsse gewährten die EU, das Land Rheinland-Pfalz und die Verbandsgemeinde Grünstadt-Land. Der Gesamtaufwand für Sanierung und Restaurierung belief sich auf 1,02 Mio. Euro.

Die offizielle Einweihung des geschützten Kulturdenkmals erfolgte am 22. Juni 2007 durch den damaligen rheinland-pfälzischen Innenminister Karl Peter Bruch.

2007 wurde in der Dorfmühle das Mühlenmuseum Leiningerland Großkarlbach eröffnet.

Zu Demonstrationszwecken wurde ein Mühlrad neu eingebaut, das samt weiteren alten Teilen von einer abgebauten Mühle in Grafenhausen (Schwarzwald) übernommen werden konnte. Historische Ausstellungsstücke wurden auch durch ehemalige Mühlen aus Kleinkarlbach, Laumersheim, Osthofen und Talsteußlingen zur Verfügung gestellt. Der Wert der Sachspenden wird auf mindestens 100.000 Euro geschätzt.

 

Wie die beiden ursprünglichen Mühlräder hängt auch das neu installierte oberhalb des Wasserspiegels und wird oberschlächtig angetrieben. Es wird mit Eckbachwasser beschickt, das durch eine Elektropumpe im Bachbett über eine Rohrleitung nach oben befördert wird. Vor dem Obergeschoss wird es über eine hölzerne, mit Blech ausgeschlagene Rinne hinter dem Scheitelpunkt auf das Mühlrad geleitet, so dass die Drehrichtung die gleiche ist wie bei einem unterschlächtigen Betrieb (und die Drehgeschwindigkeit – wie früher – durch Hoch- oder Stauwasser des Eckbachs gesteigert werden könnte). Mittels einer ähnlichen Rinne, damals „Kandel“ genannt, wurde das Wasser früher weiter oben vom Eckbach abgeleitet und über eine längere Strecke herangeschafft. Weil dieser Kandel im Wesentlichen zwischen dem Eckbach und der links daneben verlaufenden Gasse geführt wurde, bekam diese ihren noch heute gültigen Namen „Kändelgasse“. Der alte Kandel besaß im Gegensatz zum Eckbach nur ein minimales Gefälle, so dass bis zur Dorfmühle ein Niveauunterschied von etwa fünf Metern zustande kam, der den oberschlächtigen Betrieb ermöglichte.

Der Großkarlbacher Arnold Gieser baute in über 400 Arbeitsstunden ein Modell der heutigen Anlage im Maßstab 1:10, das im Mühlenmuseum ausgestellt ist. Das Museum ist jeweils am 2. und 4. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen sind nach Absprache auch zu anderen Zeiten möglich.

 

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Fachwerkhaus in Haßloch. Giebelfassade mit Zierfachwerk. Bezeichnet 1744.

 

 

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Fachwerkhaus in Haßloch. Dreiseithof, ehemals bezeichnet 1719; Fachwerkwohnhaus mit Krüppelwalmdach, Scheune bezeichnet 1776, Vorbehalt, Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach, 1857, Keller bezeichnet 1817; ortsbildprägend.

 

 

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Fachwerkhaus in Haßloch. Hakenhof; eineinhalbgeschossiges Fachwerkwohnhaus, bezeichnet 1752, Stall bezeichnet 1863; straßenbildprägend.

 

 

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Fachwerkhaus in Haßloch. Hakenhof; Fachwerkwohnhaus mit Krüppelwalmdach, Anfang des 19. Jahrhunderts, Fachwerkscheune.

 

 

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Fachwerkhaus in Haßloch. Ältestes Haus. Dreiseithof, 16. bis 18. Jahrhundert; Wohnhaus über Hochkeller bezeichnet 1599, reiches Fachwerkgeschoss, Krüppelwalmdach, Toranlage bezeichnet 1744, straßenbildprägend; Fachwerkscheune 1742.

 

 

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Fachwerkhaus in Haßloch. Dreiseithof; Fachwerkwohnhaus mit Krüppelwalmdach, wohl aus dem frühen 18. Jahrhundert, Scheune angeblich 1772, Nebengebäude 19. Jahrhundert.

 

 

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Fachwerkhaus in Haßloch. Hakenhof, frühes 19. Jahrhundert; eineinhalbgeschossiges Fachwerkwohnhaus, bezeichnet 1816, Hoftor bezeichnet 1828, Fachwerkscheune 1831, Stall, Erneuerung 1892.

 

 

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Fachwerkhaus in Haßloch. Dreiseithof; Krüppelwalmdachbau, teilweise Fachwerk, spätes 18. oder frühes 19. Jahrhundert, Vorbehalt erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, Scheune bezeichnet 1805; straßenbildprägend.

 

 

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Fachwerkhaus in Haßloch. Dreiseithof, 1835–37; Krüppelwalmdachbau, teilweise Fachwerk, überbaute Torfahrt, bezeichnet 1837; Wirtschaftsgebäude 19. Jahrhundert.

 

 

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