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Höxter (Kreis) (31)

Foto By Elmar Nolte (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Das Arnoldihaus ist ein 1513 erbautes, heute als Kulturdenkmal ausgewiesenes Fachwerkhaus in Warburg. Es steht in der Warburger Altstadt, Bernhardistraße 2, Ecke Arnoldigasse, gehört der Altstädter Kirchengemeinde und wird als Gemeindehaus genutzt. Der Name erinnert an den 1596 in Warburg geborenen Jesuitenpater Johannes Arnoldi.

Architektur

Das Hauptgebäude gehört mit seinen Ausmaßen von 15,05 x 16,67 m Grundfläche und ca. 22 m Höhe zu den größten mittelalterlichen Fachwerkhäusern Westfalens. Im Inneren befindet sich eine 1969–1972 wieder hergestellte, fast sechs Meter hohe Flettdeele. Darüber ist ein ehemaliger Speicherstock separat abgezimmert, der an den Straßenseiten vorkragt. Zwischen den Balkenköpfen sind Füllbretter angeordnet, deren dekorative Bemalung noch aus der Bauzeit stammt. An der Giebelseite sind die Ständer des Speicherstocks mit Andreaskreuzen und an der Traufseite zur Gasse mit gebogenen Fußstreben verzimmert. Das Giebelfachwerk ist schlicht. An der Rückseite des Hauses ist auf einem hohen Kellersockel ein etwas schmaleres Hinterhaus mit zwei übereinanderliegenden Sälen angebaut.

Nach der Raumdisposition ist das Arnoldihaus eine städtische Frühform des Flettdeelenhauses, die für die spätere Entwicklung des westfälischen und niedersächsischen Bauernhauses große Bedeutung hatte. Mit „Flettdeele“ wurde der längs durchgehende, zwei Geschoss hohe Innenraum bezeichnet, der sich vor der durch das Hinterhaus verstellten Stirnwand zwecks seitlicher Belichtung T-förmig in die beiden Seitenschiffe hinein ausweitet. Dieser hintere Deelenteil, das Flett, war der eigentliche Wohnraum für die ackerbürgerliche Großfamilie. In der Mitte vor der Kellerwand brannte – noch ohne Kamin – das offene Herdfeuer als einzige Heizung und nächtliche Lichtquelle, dessen Rauch das ganze Haus durchzog und dabei die Lebensmittel konservierte. Der linke hohe Teil des Fletts war die Esslucht, wo man sich zu den Mahlzeiten zusammenfand. Sie hatte früher einen – nicht wiederhergestellten – Ausgang zum Garten und wurde durch hohe Fenster belichtet. Die rechte Flettnische ist dagegen nur halbhoch, wobei die mittlere Ständerreihe durch einen kräftigen Luchtbalken abgefangen wird. Sie hatte einen Ausguss zur Gasse und diente der Hauswirtschaft, weshalb sie auch Waschlucht genannt wurde. An der Stirnseite neben dem Herdfeuer liegt die Treppe, die zum rückwärtigen Saal führt. Der aus vier Kreuzgratgewölben bestehende Keller wurde gleichfalls von der Deele aus erschlossen. Seine Lage im hinteren Hausteil ist ein wesentliches Merkmal der Ackerbürgerhäuser dieser südwestfälischen Region. Sie ergab sich dadurch, dass der vordere, wirtschaftlich genutzte Hausteil für Fahrzeuge ebenerdig befahrbar sein musste, da die Speicherböden von innen beladen wurden.

Geschichte

Im Türbalken befindet sich die Inschrift: „Anno dm-M°ccccc°xlll°lv aprili, henrick santmā“. Danach wurde das Haus am 4. April 1513 durch Henrick Santman errichtet. Santman stammte aus Korbach, lebte aber schon vor 1500 in Warburg. Er gehörte damals zum Kreis der einflussreichen Kaufleute der Region und war sowohl im Großhandel wie auch im Getreidehandel tätig. Bis zu seinem Tod 1546 wurde er mehrmals zum Bürgermeister gewählt.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurden der innere Dielenraum durch Zwischendecken verkleinert und die Giebelspitzen abgewalmt.

Im 20. Jahrhundert vermachte der damalige Hausbesitzer Bäckermeister Josef Friedel mit seiner Frau Anna testamentarisch das Haus der Altstädter Kirchengemeinde. 1936 übernahm die Kirchengemeinde Haus und Grund und überließ es den Schwestern vom St.-Vinzenz-Orden Paderborn. Diese vermieteten einen Großteil des „Friedelhaus“ genannten Gebäudes als Wohnungen und richteten im Anbau eine Nähschule ein.

1952 wurde das Gebäude Schauplatz eines Mordes. Opfer war die 16-jährige Klara Wendehals, die als Haushaltshilfe für die Vinzentinerinnen arbeitete. Der Täter war ein erst 15 Jahre alter Junge, der mit seinen Eltern im damals Friedel-Haus genannten Gebäude wohnte. Der Jugendliche lockte das junge Mädchen in die Wohnung seiner Eltern und versuchte, es zu vergewaltigen. Weil sie sich wehrte und um Hilfe schrie, würgte er sie und schlug ihr mit einer Axt den Schädel ein. Danach versteckte er die Leiche im Keller, versuchte zu fliehen, wurde aber bald schon von der Polizei aufgegriffen. Klara Wendehals wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in ihrem Heimatort Daseburg beigesetzt. Von der Kirche wurde das Mordopfer zur Märtyrerin der Keuschheit und als vorbildliches Beispiel der „Mädchenzucht“ verklärt.

1969 bis 1972 wurde das Haus durchgreifend unter Wiederherstellung der Flettdeele und des straßenseitigen Spitzgiebels rekonstruiert. Seitdem wird es als Gemeindezentrum mit Saal, Bibliothek und Nähstube genutzt. Eine Sicherung des Dachstuhls mit Erneuerung der Ziegeldeckung ist 2013 geplant.

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Foto By Kka [Public domain], via Wikimedia Commons

Das Friedrich-Wilhelm-Weber-Museum ist ein Museum in Bad Driburg-Alhausen im Geburtshaus des Arztes, Politikers und Dichters Friedrich Wilhelm Weber (1813–1894), der durch sein Vers-Epos Dreizehnlinden weit über die Grenzen Westfalens bekannt wurde.

Als Vierständerbau mit Deele 1793 errichtet, bewohnte die Familie des asseburgischen Försters Weber das Fachwerkhaus. Später als Scheune benutzt, wurde das Haus in den 1950er Jahren von der Stadt Bad Driburg erworben und wird seit 1953 als Gedenkstätte von der Friedrich-Wilhelm-Weber-Gesellschaft betreut.

Um die Deele liegen die Schauräume, von denen in jedem ein Thema darstellt wird: Persönlichkeit und Familie, Landarzt, Abgeordneter im preußischen Landtag, Dichter und Werkausgaben, dörfliches Leben. Ausgestellt werden neben diversen Bildern und historischen Dokumenten auch verschiedene Ausgaben und Übersetzungen von Webers Werken sowie einige Gedichte in der Originalhandschrift des Dichters.

 

 

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Ehem. Vikarie in BökendorfEhem. Vikarie in Bökendorf“ von ArimjaArimja - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0CC BY-SA 3.0 über Wikimedia CommonsWikimedia Commons.

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Foto By Thomas W. Fiege (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) , via Wikimedia Commons

Das Eckmänneken ist ein 1471 errichtetes und als Kulturdenkmal ausgewiesenes Bürgerhaus in der Altstadt von Warburg. Es liegt am Altstädter Marktplatz in der Langen Straße 2 an der Ecke zur Klockenstraße und gilt als das älteste inschriftlich datierte Fachwerkhaus Westfalens.Spätestens seit 1560 war es das Amtshaus der Warburger Bäckergilde. Das Haus besteht aus zwei aneinandergefügten Baukörpern, einem dreigeschossigen Vorderhaus und einem zweigeschossigen Hinterhausanbau. Beide Bauteile sind aus Eichenbalken in Fachwerkbauweise errichtet, die Gefache sind verputzt und weiß gestrichen.

Die Ständer des Vorderhauses gehen vom Erdgeschoss zum ersten Obergeschoss. Das zweite Obergeschoss und das Satteldach kragen vor. Charakteristisch ist die Aussteifung der straßenseitigen Brüstungszone des vorkragenden ehemaligen Speicherstocks durch eine Reihe gekreuzte Fußstreben sowie vorgeblattete Brustriegel. Im Inneren beinhaltete das Haus ursprünglich eine hohe Mitteldiele und zweigeschossige Seitenschiffe. Die lateinische Inschrift in der giebelseitgen Speicherstockschwelle "Anno domini ⅯⅭⅭⅭⅭⅬⅩⅩⅠ feria St. Margarete hec domus aedificata est" heißt übersetzt: "Im Jahre des Herrn 1471 am Tag der heiligen Margarethe (= 20. Juli) wurde dieses Haus errichtet". An den Knaggen der zum Markt gerichteten Hausecke befinden sich zwei ca. 62 cm hohe plastische Darstellungen von hockenden Männern, die mit gegurteten kurzen Röcken und gotisch spitz zulaufenden Strumpfhosen ein anschauliches Bild der Kleidermode des 16. Jahrhunderts geben.

Das Hinterhaus wurde gemäß Inschrift in den Ständern 1560 errichtet und mit Renaissanceformen wie geschnitzte Blattranken und Fächerrosetten verziert. Brezeln und Wecken weisen auf seine Funktion des Hauses als Amtshaus der Bäckergilde hin. Ursprünglich hatte das Hinterhaus einen von der Deele aus zugänglichen Gewölbekeller und darüber einen Saal, der offenbar den Bäckern als Versammlungsraum diente. Im frühen 19. Jahrhundert wurde die Giebelwand des Vorderhauses in den unteren beiden Geschossen unter Verlust des ehemaligen Portals und der Vorkragung erneuert. 1965 wurde das sanierungsbedürftige Gebäude durch das Diemelhochwasser 1965 stark beschädigt. Danach wurde es nach Planung des Architekten Ulrich Volmert komplett demontiert und auf einem neuen Keller rekonstruiert. Es wird heute als Restaurant und zu Wohnzwecken genutzt.

 

 

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Wohnhaus Neustadt 6 BrakelWohnhaus Neustadt 6 Brakel“ von ArimjaArimja - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC0CC0 über Wikimedia CommonsWikimedia Commons.

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Das Goldschmidt-Haus ist ein 1538 errichtetes und als Baudenkmal ausgewiesenes Bürgerhaus in der Altstadt von Warburg. Es liegt in der Joseph-Kohlschein-Straße 28 an der Ecke der Gasse an der unteren Burg, nahe der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde von Warburg. Aufgrund der Religionszugehörigkeit seiner früheren Bewohner wurde es auch noch in der Nachkriegszeit als „Judenhaus“ bezeichnet.

Das dreigeschossige Haus hat eine Länge von 18,40 m bei einer Breite von ca. 8,70 m. Es ist aus Eichenbalken in Fachwerkbauweise errichtet, die Gefache sind verputzt und weiß gestrichen. Die Ständer gehen vom Erdgeschoss zum ersten Obergeschoss. Das zweite Obergeschoss und das Dach kragen vor. Der Sturzbalken über dem spitzbogigen Eingangstor trägt die lateinische Inschrift „completú expensis honesti Johannis Asshoeer Anno M.cccc.xxxviii. iiiixx maii“ (Vollendet auf Kosten des ehrbaren Johannes Asshöer am 16. Mai 1538)

Das Haus beinhaltete ursprünglich eine 18 m lange, 4,5 m breite und ca. 6 m hohe, befahrbare Längsdeele, die sich rechts in zwei niedrige Luchtnischen weitete und dadurch eine große Wirtschaftsfläche bot. Über den beiden Luchten wurden zwei kleine Schlafkammern angeordnet, die über eine steile Treppe durch zwei niedrige, spitzbogige Türen erschlossen wurden. Oberhalb der Deele wurde ein großer, zur Straße und zur Gasse über geschweifte Knaggen vorkragender Speicherstock mit einer Gesamtfläche von 8 m x 18 m aufgebaut. Weiteren Lagerraum bot der darüber liegende Dachboden, in dem zwischen zwei Firstsäulen eine Winde angebracht war, mit der die Güter von der Deele nach oben transportiert werden konnten. Links neben dem Giebelhaus wurde auf einen hohen Kellersockel aus Bruchsteinen ein dreigeschossiges Saalspeichergebäude direkt angebaut. Der halbtonnengewölbte Keller wurde von der Deele des Haupthauses aus über einen Kellerabgang erschlossen. Der Zugang zum ersten Speichergeschoss erfolgte ebenfalls von der Deele über einen hölzernen Galeriegang, der an den Fachwerkständern angebracht war und dessen Zapflöcher noch vorhanden sind.

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Zehnthof BellersenZehnthof Bellersen“ von ArimjaArimja - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0CC BY-SA 3.0 über Wikimedia CommonsWikimedia Commons.

Fachwerkgiebelhaus mit seitlichen Anbauten und reich ornamentiertem Deelentor. In der Zeit von 1832 bis 1848 war er im Besitz des August Freiherr von Haxthausen und wurde als Zehnthof genutzt. Hier befand sich auch die erste Poststelle von Bellersen.

 

Fachwerkwohn- und Geschäftshaus Königstraße 3 BrakelFachwerkwohn- und Geschäftshaus Königstraße 3 Brakel“ von ArimjaArimja - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0CC BY-SA 3.0 über Wikimedia CommonsWikimedia Commons.

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Ackerbürgerhaus Neustadt 20 BrakelAckerbürgerhaus Neustadt 20 Brakel“ von ArimjaArimja - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0CC BY-SA 3.0 über Wikimedia CommonsWikimedia Commons.

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Fachwerkhaus Klosterstr. 12 BrakelFachwerkhaus Klosterstr. 12 Brakel“ von ArimjaArimja - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0CC BY-SA 3.0 über Wikimedia CommonsWikimedia Commons.

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Fachwerkhaus Brunnenstr. 7 BrakelFachwerkhaus Brunnenstr. 7 Brakel“ von ArimjaArimja - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0CC BY-SA 3.0 über Wikimedia CommonsWikimedia Commons.

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Vierständerbau mit Mitteldeele und Upkammer. Geburtshaus von Friedrich Wilhelm Weber.

 

 

„Friedrich-Wilhelm-Weber-Museum Alhausen“ von Kka - Transferred from de.wikipedia.org [1]: 2006-06-17 18:20 … Kka … 1.080×720 (268 KB). Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons.

Beverungen (4)Beverungen (4)“ von Bodo Kubrak - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC0 über Wikimedia Commons.

Die Obermühle in der Kreisstadt Höxter in Nordrhein-Westfalen ist eine ehemalige Mühle des Klosters Corvey.

Geschichte

Die Geschichte überliefert, dass an der Grube, die fast schnurgerade die Stadt durchfloss, zwei Kornmühlen lagen. Direkt hinter dem Eintritt des Baches in die Stadt lag die Obermühle, die stets dem Abt von Corvey gehörte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1305.

1787 besaß sie zwei Mahlgänge und einen Ölgang. Hinzu kamen etwa elf Morgen Garten, Acker und Wiese. Seit 1787 war sie dann unter Johann Ernst Hartmann in Erbpacht, dessen Familie bis 1837 der Besitzer blieb. In diesem Jahr kaufte der Müller Carl Friedrich Müller aus Schöningen den Betrieb. Kurz darauf errichtete er den heute restaurierten Neubau.

Ein Gutachten verrät, dass die Mühle in der Mitte des 19. Jahrhunderts über drei oberschlächtige Mahlgänge, zwei für Korn und einen Mahlgang für Öl mit einer Presse verfügte. Kontinuierlich das ganze Jahr über konnte nur ein Mahlgang betrieben werden, während die beiden anderen (meist im Sommer) nur tageweise zugeschaltet wurden.

Es war im Jahr 1305, als der Corveyer Propst Friedrich der Stadt die Mühle für 15 Solid verpachtete. Die Mühle lag damals noch nahe bei Höxter. Schon 1361 jedoch wurde sie binnen Höxter erwähnt. Die Stadt expandierte also zur damaligen Zeit enorm. Dann scheint Höxter die Mühle nicht mehr in Pacht zu haben. Hans Hachmeyer (1637), Heinrich der Obermüller (1647), Obermüller Schlüter (1701), Johann Heinrich Hachmeyer (1703), Heinrich Howinkel (1709, heiratete Elisabeth Detmeln) und Heinrich Jürgen Mühlbein (1711 heiratete Anna Sophia Freisen) waren die ersten amtlich nachgewiesenen Obermüller. Die Liste der weiteren Müller ist lang. Potthof und Rosenfeld, Wulf und Joseph Hartmann (1783), der die Mühle auf Erb und Zins von Corvey die Mühle kaufte. Es folgte Carl Hartmann, der am 24. Dezember 1822 den Bürgereid leistete und 37 Thaler und 21 Silbergroschen Bürgergeld zahlte. Als Taxwert wurden 1836 500 Taler zuzüglich 20 Taler für die Scheune angegeben. Bereits ein Jahr später kaufte Karl Friedrich Müller aus Wirzensberg im Fürstentum Hildesheim die Mühle, riss die Scheune ab und ersetzte sie durch ein zweigeschossiges Traufenhaus. Auch er leistete den Bürgereid. Das Bürgergeld betrug übrigens damals schon 29 Taler und 6 Groschen.

Die Chronik der Stadt Höxter berichtete 1840 über Friedrich Müller neben seinem Alter (38 Jahre) auch die Vermählung mit Christiane Buschmann (41 Jahre). Zwei Stieftöchter hatte der Müller damals: Christiane Rhode (26) und Sophie Rhode (24). Sohn Hermann Müller heiratete später Christine Dürge und freute sich 1864 über Töchterchen Emilie. Als letzter Betreiber ausgewiesen ist 1956 der Müllermeister Ernst Müller. Die Geschichte der Obermühle war ähnlich der der zahllosen Generationen von Müllermeistern und ihren Familien, die ihre harte Arbeit verrichteten.

Seit der Restauration Anfang der 1980er Jahre befindet sich im vorderen Teil (Fachwerk) der historischen Mühle ein Wohn- und Geschäftshaus. Im hinteren Teil eröffnete im April 1993 ein Café. Seit März 2010 befindet sich dort ein griechisches Restaurant. Im Jahr 1989 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.

 

 

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"Obermühle HöxterObermühle Höxter“ von Spunky - Eigenes Werk. Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons.