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Höxter (Kreis) (31)

AdamundEvaAdamundEva“ von Klaus D. Peter, Wiehl, Germany - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC-BY-2.0-de über Wikimedia Commons.

Das Gebäude wurde 1351 erstmals urkundlich erwähnt, es lag nahe an einem Kreuzungspunkt zweier Fernhandelswege am Brückenmarkt.

Der große Rechteckbau wurde aus verputztem Bruchstein mit Eckquaderung gebaut. Das Fachwerkobergeschoss kragt vor, die Giebel stoßen vierfach vor. Der dreigeschossige Treppenturm mit welscher Haube und einer Laterne ist aus der Mitte gerückt. Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit wurde das Gebäude auch als Gericht, Schänke und Getreidelager genutzt. Das Keller- und das Erdgeschoss wurden nach Ausgrabungserkenntnissen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gebaut. Von 1608 bis 1618 fand ein durchgreifender Um- und Ausbau statt. Von 1622 bis 1623 wurde an der Westseite anstelle des mittelalterlichen Tores ein Erker eingefügt. Umbauten im Dach wurden 1764 vorgenommen, Das Fachwerkgeschoss und der Turmhelm wurden 1783 erneuert. Von 1988 bis 1994 wurden archäologische Grabungen durchgeführt, gleichzeitig wurden Einbauten des frühen 20. Jahrhunderts entfernt.

Der massive Hauskasten steht über einem gestreckten, schiefwinkligen Grundriss. Die Fassade wird durch Doppelfenster mit unterschiedlich bearbeiteten Gewänden gegliedert, die Fassade zur Weserseite hin wirkt regelmäßig. Der Treppenturm mit Eckquaderung stammt bis zum Wasserschlag vom Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Teile darüber wurden 1853 und 1901 rekonstruiert. Das pilastergerahmte Kellerportal mit Ädikulaaufsatz ist mit 1613 bezeichnet, das Türblatt ist von 1693. Das Portal trägt zur Spindel hin eine Inschrift. An der Westseite steht ein reich geschnitzter Erker auf Steinkonsolen. Die Säulenstellung entspricht der Ionischen Ordnung. Im Giebel ist Justitia mit Schwert und Waage zu sehen. In der rückwärtigen Nordwand, zum einstigen Markt hin, ist die ursprüngliche Gliederung durch Sitznischen und Öffnungen erhalten. Das Obergeschoss aus Fachwerk ist rundum mit Andreaskreuzen und reicher Schwellen- und Rahmenschnitzerei geschmückt. Die schmalen Fenster sind relativ hoch.

Im westlichen Drittel des Gebäudes steht ein Kaminblock des frühen 17. Jahrhunderts, der auf eine Zweiteilung der Etagen hinweist. Der Keller ist zweischiffig, Kreuzgratgewölbe ruhen auf Pfeilern, die von 1608 bis 1615 eingestellt wurden. Der mittelalterliche Keller mit massiven Zwischenwänden war wohl flach gedeckt. Eine Herdstelle, ein Brunnen und eine Abortnische sind nachgewiesen. Das Erdgeschoss ist in einen Saal und verschiedene Kammern eingeteilt. Im Südwesten wurde von 1622 bis 1623 die Gerichtsstube mit Erker eingebaut. Im Saal steht ein Kamin aus Sandstein, mit der Bezeichnung 1614. Er ist mit einem prächtigen Eisengitter geschlossen. Der Rest der historischen Ausstattung stammt von 1906. Als Freistützen dienen hölzerne Säulen auf Piedestalen mit geschmückten Kopfbändern, Salltelhölzern und Kämpfern. Das mittelalterliche Erdgeschoss war tiefer gelegen, hinter Kellergewölben des 17. Jahrhunderts wurde ein gemalter Rundbogenfries vom dritten Viertel des 15. Jahrhunderts entdeckt. Das Obergeschoss war ursprünglich in einen Saal und die große Ratsstube unterteilt. Der Saal ist so, wie der im Erdgeschoss, allerdings weniger hoch. Zusätzlich sind die Wandständer mit stark profilierten Kopfbändern geschmückt. Im Treppenturm befindet sich ein Glockenspiel mit 35 Bronzeglocken, das täglich fünfmal gespielt wird.

 

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Rathaus zwischen den Städten bezeichnet das 1568 erbaute gemeinsame Rathaus der Altstadt und der Neustadt von Warburg, Kreis Höxter.

Im hohen Mittelalter bestand die Stadt Warburg aus zwei rechtlich selbständigen Städten mit jeweils eigenem Stadtrat, eigenem Marktplatz, eigener Pfarrkirche, eigener Stadtmauer und eigenem Rathaus: der im Diemeltal gelegenen Altstadt und der auf einem Bergrücken darüber gelegenen Neustadt. 1436 schlossen beide Städte sich zu einer einrätigen Stadt zusammen und vereinbarten, ihre Gerichtstage montags und donnerstags abwechselnd im Rathaus der Neustadt und dem Rathaus der Altstadt stattfinden zu lassen, „so lange wet dat de Stede eyn Rathus buwen dar en dat bequemlick sy“.

Doch erst über 120 Jahre später kam dieses gemeinsame Rathaus zustande. Um beiden Städten einen gleichberechtigten Zugang zu gewähren, wurde es anstelle des ehemaligen Liebfrauentores an der Hangkante zwischen den Städten gebaut. Mit einer Länge von 22,1 m und einer Breite von 12,9 m war es kleiner als die mittelalterlichen Rathäuser an den Marktplätzen, da es ja nur Räume für die Ratsversammlung, die Kanzlei und das Gericht aufzunehmen hatte, während die alten Rathäuser weiter als Kaufhallen genutzt werden konnten. Das Erdgeschoss wurde in dem südlichen Teil als offene, nach Westen leicht ansteigende Arkadenhalle mit drei Bögen ausgebildet, die bis ins 19. Jh. der einzige Verbindungsweg zwischen den Städten war.

Die Arkadenöffnungen wurden mit Bauformen aus Spätgotik (Stabwerk) und Renaissance (Groteskenfiguren, Karniesgesimsen) verziert. Im Giebeldreieck über der schmalsten und hier mit einem Segmentbogen versehenen Portalöffnung wurden die Wappen der Stadt Warburg (die Lilie) und des Hochstifts Paderborn (das Kreuz) angebracht mit der Inschrift: „WARBORCH ANNO DM MCCCCCLXVIII“ (1568). Der nördliche Teil des Erdgeschosses, durch eine Tür von der Halle und eine weitere von der Ostseite her erschlossen, beinhaltete Gefängnisräume und eine Treppe für die Besucher der Altstadtseite in das Obergeschoss.

Von der Neustadtseite wurde das Obergeschoss über eine vorgelagerte Freitreppe durch ein verziertes und ebenfalls mit Inschrift und Wappen versehenes Rechteckportal zugänglich gemacht. Das Obergeschoss, in dem sich früher der Ratssaal und die Schreibstube befanden, ist durch teils einfache, teils doppelte Rechteckfenster, die sich in unregelmäßiger Folge abwechseln, belichtet. Ihre Sandsteingewände sind mit schmalen Pilastern, Stäben, Masken und anderen Renaissanceformen verziert. Ursprünglich befand sich direkt darüber ein Krüppelwalmdach mit vorkragenden Giebeln aus Eichenfachwerk.

 

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 „Rathaus Zwischen den Städten, Warburg 06Rathaus Zwischen den Städten, Warburg 06“ von Mbdortmund - Eigenes Werk. Lizenziert unter GFDL 1.2 über Wikimedia Commons.

Türsturz des Eisenhoidthauses in WarburgTürsturz des Eisenhoidthauses in Warburg“ von Elmar Nolte - Selbst fotografiert. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

  • Eisenhoidthaus, Bernhardistraße 12, Geburtshaus des Kupferstechers Antonius Eisenhoit, gotisches zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Spitzbogenportal. Rechte Traufseite mit originalem Ständerfachwerk. Torinschrift: „Anno: dni.M°vc°xxvj.“, in den Bogenbalken Renaissanceschrift: „JASPER.ISERENHOD“, Bogenfeld mit Grotesken verziert. Fachwerkgiebel 18. Jahrhundert

 

  • Glockengießerhaus, Bernhardistraße 23, 3-geschoss. Fachwerkhaus der Renaissance mit vorkragendem Speicherstock und vierfach vorkragendem Giebel, Füllhölzer und Torbogen mit Schnürrollen, geschnitzte Brüstungstafeln traufeitg mit Grotesken, Inschrift im Giebel „1578“, Biedermeierhaustür um 1830

 

„Glockengießerhaus“ von Elmar Nolte - Selbst fotografiert. Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons.