Mosbach [mosbaχ, moːsbaχ] ist eine Stadt im Norden Baden-Württembergs, etwa 34 km nördlich von Heilbronn und 58 km östlich von Heidelberg. Sie ist die Kreisstadt und größte Stadt des Neckar-Odenwald-Kreises sowie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit dem 1. Juli 1976 ist Mosbach Große Kreisstadt. Mosbach gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar und ist Sitz einer Dualen Hochschule.
Mosbach liegt an den südlichen Ausläufern des baden-württembergischen Odenwaldes an der Grenze zum Bauland im Tal der Elz, einem rechten Nebenfluss des Neckars, kurz vor deren Mündung im Stadtteil Neckarelz. Die Stadt gehört zum Naturpark Neckartal-Odenwald und zum UNESCO Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. Die Höhenzüge um die Kernstadt sind der Hardberg und der Henschelberg.
Bauwerke
Sehenswert in Mosbach ist vor allem der Marktplatz. Hier steht neben dem Rathaus unter anderem das Palm'sche Haus, ein 1610 erbautes Fachwerkhaus, das als Wahrzeichen der Stadt gilt und eines der schönsten Fachwerkhäuser Süddeutschlands ist. Besonders erwähnenswert ist der Neidkopf am Eckpfeiler des Hauses. Das älteste Fachwerkhaus ist das Salzhaus.
Die gotische Stiftskirche ist eine Simultankirche, deren Kirchenschiff als evangelische Kirche genutzt wird. Der Chorraum ist seit 1708 durch eine Mauer vom Kirchenschiff abgetrennt und dient als katholische Kirche St. Juliana. Die ältesten erhaltenen Bauabschnitte der Kirche werden auf die Zeit um 1370 datiert. Doch fand auch davor und danach Bautätigkeit statt. Die Kirche wurde 1554 zum ersten Mal protestantisch, nachdem Kurfürst Friedrich II. die Reformation in der Kurpfalz eingeführt hatte. Kurfürst Ottheinrich befahl 1556 auch die Schließung der alten katholischen Pfarrkirche St. Cäcilia, da er gemäß cuius regio, eius religio den Katholizismus in seinem Fürstentum nicht mehr duldete. Die Cäcilienkirche wurde daraufhin 1557/58 zum heutigen Mosbacher Rathaus umgebaut. Erst 1622 kamen wieder katholische Seelsorger nach Mosbach. Von 1698 bis zum Bau der Trennmauer wurde die Kirche von Katholiken und Protestanten abwechselnd genutzt. Die simultane Nutzung hielt dann über 200 Jahre bis 1935 an, als die neue katholische Pfarrkirche St. Cäcilia – ein Bau des bedeutenden Sakralbau-Architekten Hans Herkommer – etwas oberhalb des alten Stadtkerns errichtet wurde.
Recht versteckt steht das Mosbacher Schloss. Seine Anfänge reichen womöglich bis in die Stauferzeit zurück. Das Schloss existierte also schon bevor Otto I. Mosbach zur Residenz erhob. Mehrfach diente es den Heidelberger Kurfürsten als Zufluchtsort vor Seuchen, da auch damals schon Mosbach im Gegensatz zu Heidelberg abseits der Hauptreisewege lag. Heute ist leider nur noch ein kleiner Teil des Schlosses erhalten geblieben (vergl. Kupferstich Merians).
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die aus Gutleuthaus, Elendhaus und Gutleut-Kapelle bestehende Gutleutanlage beim Friedhof sowie das Alte Hospital, das Haus Kickelhain und der Klostergarten.
Das 700 Jahre alte Tempelhaus im Stadtteil Neckarelz hat Burg- und Kirchencharakter mit barocken Heiligenfiguren neben mittelalterlichen Schießscharten.
Mit dem Kiwwelschisserbrunnen (hochdeutsch: „Kübelscheißer-Brunnen“) wurde einer historischen amtlichen Anordnung mittelalterlicher Mosbacher Stadthygiene und dem darauf beruhenden früheren Spitznamen der Mosbacher bei den Bewohnern der benachbarten Dörfer ein Denkmal gesetzt. Noch 1807/08 bemängelte Amtsarzt Gruber in seiner Moralischen Topographie den Gestank in den verwinkelten Gassen sowie bei den Processionen mit Küblen, wenn die Mosbacher die vollen Kübel zum Düngen auf die Felder gebracht haben. Der 1987 errichtete Brunnen ist eine Stiftung.
Der Alte Bahnhof der Badischen Bahn wurde 2002 abgerissen. Die Bürgerinitiative „Rettet den Bahnhof“ setzte sich 6 Jahre vergeblich für den Erhalt der denkmalgeschützten Bebauung ein. An seiner Stelle führt jetzt die B 27 vierspurig durch Mosbach.
Im Stadtteil Lohrbach steht die über 1000 Jahre alte Burg Lohrbach.
In Mosbach-Neckarelz (auf dem Hamberg) existiert auch noch ein Bismarckturm inklusive Feuerschüssel. Er ist mittlerweile jedoch baufällig und daher nicht mehr frei begehbar.
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