13-Kunreuth, Gasthof "Zum Schloss"

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Ursprünglich stand hier außerhalb der Mauer der äußere Stadel des Wasserschlosses. Durch Kauf ging das Grundstück 1744 an Lorenz Brey über. Er erhielt die Konzession, daraus ein zweigädiges (zweistöckiges) Wirtshaus zu erbauen und hier Bier zu brauen. Bis heute existiert ein reales Brau- und Backrecht, bis in die 1970er-Jahre wurde die Brennerei betrieben. Die Brennerei belieferte auch das zwischenzeitlich abgebrannte Varieté „Apollo“ in Nürnberg. Als die Inhaber Anfang des 20. Jh. kein Geld hatten, um die Rechnungen zu begleichen, wanderten stattdessen die Holzvertäfelungen vom Varieté in die Alte Stube des Gasthauses. Seit 1879 heißen die Eigentümer nun schon in der 5. Generation Derbfuß. Das bereits 1781 überputzte Fachwerk wurde 1981/82 wieder freigelegt. Zum Teil sind die Innenwände noch mit dem ursprünglichen Weidengeflecht versehen, welches mit einem Gemisch aus Lehm und Stroh ausgekleidet wurde. Die Außengefache sind ausgemauert. Der Sockel und die Nordseite von Erd- und 1. OG bestehen aus Sandstein. Nur bei genauem Betrachten erkennt man, dass die hintere Seite des Fachwerkgiebels nachträglich erhöht wurde, um ein Zimmer im 1. Stock zu gewinnen. Eine große Veränderung erfuhr das Haus infolge des Straßenbaues,  weswegen eine Ecke abgeschrägt werden musste.

Texte: Doris Philippi (Beschreibung Nordroute, Fachwerkhäuser 1–16), Freiberufl. Dipl.-Geographin, Gäste- und Kulturführerin bietet Ausflüge, Wanderungen und Reiseleitung zu verschiedenen Themen (u. a. auch Fachwerk) an. http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/

Zusammenstellung und Redaktion: www.regiopol.de, Gestaltung: Werbeatelier Kolvenbach-Post, Bildnachweise: regiopol, VGN, Gasthof Alt (S. 23), Gasthof „Zum Schloss“ (S. 30), Gero Häußinger (S. 51), Landkreis Forchheim (S. 4), Karten: VGN, Markierung der Wanderwege: Fränkische Schweiz-Verein e.V.

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