Schuhmachergildehaus- Quedlinburg

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By Fingalo Christian Bickel (Own work) [CC-BY-SA-2.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

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Das zweistöckige Fachwerkhaus entstand im Jahr 1553 oder 1554. Das Gebäude diente der Quedlinburger Schuhmachergilde als Zunfthaus, dort fanden auch die Versammlungen der Gilde statt.

Das Gebäude weist Reste der für die Renaissance typischen Fachwerkverzierungen, wie Fächerrosetten, Zylinderbalkenköpfe und Schiffskehlen auf. Auffällig ist das weite Vorkragen des Obergeschosses und des Zwerchhauses. Im Zwischengeschoss befinden sich kleine Fenster, deren Größe und Zahl unverändert blieb, wobei jedoch ursprünglich eine Verglasung mit Butzenscheiben bestand.

Der Giebel des Zwerchhauses ist mit sich kreuzenden Streben versehen. In der Mitte des Zwerchhauses befand sich eine Ladeluke, die heute noch auf der Innenseite zu erkennen ist. Links befand sich ein heute nicht mehr vorhandenes Fenster.

Das Dach des Hauses wurde als Sparrendach errichtet, wobei Holznägel eingesetzt wurden. Teile des Dachstuhls stammen von einem Vorgängerbau, der sich vermutlich an gleicher Stelle befand und sind somit älter als das heutige Gebäude.

Markant am Gebäude ist der in der Gebäudemitte befindliche schmale Durchgang auf die Hofseite, dem Schuhhof. Dort befindet sich auf der Nordseite ein zweistöckiger Seitenflügel, der gleichfalls in Fachwerkbauweise errichtet wurde und zum Schuhhof gehört. Der Durchgang ist mit einem Eselsrückenprofil verziert.

Bemerkenswert war ein vor die nördliche Seite des Gebäudes vorgesetzter Erker, der auch auf mehreren älteren Zeichnungen und Gemälden abgebildet ist. Er war zwei Gefache breit und ruhte unter anderem auf einem eigenen Stelzfuß mit Kopfstreben. Dieser Stelzfuß war 1682 anstelle einer zuvor bestehenden Säule eingefügt worden. Der Erker dürfte damit bauzeitlichen Ursprungsgewesen sein, wurde dann später jedoch zurückgebaut.

 

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