Quedlinburg Finkenherd 2

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By Olaf Meister (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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Das niedrige zweigeschossige Fachwerkhaus entstand in der Zeit der Spätgotik um 1540, möglicherweise zeitgleich mit dem nördlich angrenzenden Finkenherd 1. Das Gebäude ist von einem Satteldach bedeckt, wobei das Dach weit über das Obergeschoss vorkragt. Die ursprüngliche Dacheindeckung bestand aus Nonnenziegeln mit Kalkleisten. In der Zeit des Barock wurde das Dach erhöht. Das Dach entstand vermutlich im 18. Jahrhundert und ist als freitragendes Sparrendach mit Kehlbalkenlage ausgeführt. Die Sparren sind aus Nadelholz gefertigt. Zum Haus Finkenherd 3 hin besteht keine eigene Giebelwand. Auch das Dach weist den für das Gebäude markanten Knick auf. Drei Fachwerkgebinde bilden den Übergang zum Finkenherd 1. Die vier südlichen nach Westen versetzten Gebinde stellen insich einen fast quadratischen Gebäudeteil dar.

Die Bügen des Fachwerks sind zum Teil mit Rosetten verziert. Die Kopfbänder sind mit Kerbschnittmotiven verziert. Die Westfassade mit ihrer Reihe aus kleinen Fenstern erfuhr vermutlich bauliche Änderungen. Zunächst dürften die dortigen Fachwerkständer vom Erdgeschoss bis zum Dach gereicht haben. Bei einer späteren Veränderung der Fenster und Türen im Erdgeschoss wurde jedoch das Fachwerk verändert. Die Ostfassade ist hingegen weitgehend unverändert.

Das Haus steht auf einem hohen Sockel aus Sandstein und verfügt über einen Keller mit flacher Deckung. Im Inneren des Gebäudes befindet sich eine im Barock gebaute Treppe mit Brettbalustern, die zum Zwischengeschoss führt, welches eine Raumhöhe von lediglich 1,26 Metern aufweist.

Es sind Pläne des Gebäudes aus dem Jahr 1908 erhalten. Danach führte der Eingang in einen großen Vorraum, von dem man in die Küche gelangte. Im südlichen Gebäudebereich befand sich die Stube.

Der Malermeister Gustav Jentsch lebte zumindes 1928 im Gebäude. Überliefert ist der Einbau eines großen Ladenfensters. Der Umbau wurde von der Baupolizei als Verunstaltung gesehen und musste wieder zurückgebaut werden. Es wurde dann 1929 ein Verkaufsautomat für Schokolade in Form eines brütenden Huhns, nach längerer Auseinandersetzung, gestattet.

1984 erfolgte eine Instandsetzung des Hausese. Dabei wurden die stark verwitterten aus Strohlehm bestehenden Gefachefüllungen erneuert. Einige Gefache waren bereits im 18. und 19. Jahrhundert mit verschieden geformten Ziegelsteinen ausgemauert.

 

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