Quedlinburg: Das Klopstockhaus

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By Michael Mertens from Darmstadt, Germany (Quedlinburg Klopstockhaus) [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

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Das Klopstockhaus der Städtischen Museen Quedlinburg ist das Geburtshaus des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock, einem der Begründer der klassischen deutschen Literatur. Seinerzeit wurde er häufiger gelesen als seine Zeitgenossen Goethe und Schiller. Heute enthält das Klopstockhaus ein Literaturmuseum, das über Klopstocks Leben und Werk, aber auch über andere Quedlinburger Persönlichkeiten informiert. Das Haus ist im Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen. An das Museum angeschlossen sind eine Bibliothek und ein Archiv. Unmittelbar östlich grenzt das gleichfalls denkmalgeschützte Haus Schlossberg 13 an.

Für das Mittelalter ist für das Gelände eine Bebauung und Funktion als Vorburganlage anzunehmen. Die drei tonnengewölbten Keller des Spätmittelalters, die in ihrer Lage nicht mit dem Hausgrundriss übereinstimmen, stammen aus älteren Bebauungsphasen als das darübergesetzte Fachwerkhaus. Um 1560 wurde das Haus im niedersächsischen Fachwerkstil erbaut, gestaltet mit Fächersonnen, doppelten Schiffskehlen und Flechtband. Der Erker über dem Eingang wurde nachträglich auf zwei Stockwerke erweitert und von zwei Säulen abgestützt.

 

1702 erwarb der Großvater des Dichters, Karl Otto Klopstock, das Haus, in dem 1724 Friedrich Gottlieb Klopstock geboren wurde. Nach dem Tod von Klopstocks verwitweter Schwester musste das Haus 1809 schuldenhalber verkauft werden. Erworben wurde es von dem Hauptmanneisekretär Johann Georg Karl Klopstock, der dem Quedlinburg-Altstädter Zweig der Familie entstammte. Als nächster Besitzer erwarb es 1817 der Lohgerber Heinrich Andreas Bosse, 1836 dann der Bäckermeister Andreas Heinrich Becker, der es bereits 1839 an den Quedlinburger Maler und Zeichenlehrer Wilhelm Steuerwaldt verkaufte. In der nachfolgenden Zeit entstanden einige Ölgemälde mit Innen- und Außenansichten des Klopstockhauses. 1867 erwarb der Samenhändler Heinrich Frühauf das Haus.

Durch materielle Hilfe des Klopstockvereins konnte schließlich 1897 die Stadt Quedlinburg das Klopstockhaus ankaufen. Es folgte der Um- und Ausbau zum Museum, das 1899 zum 175. Geburtstag des Dichters der Öffentlichkeit übergeben wurde. Wegen Umbauten im Quedlinburger Rathaus fand zunächst auch die städtische Bildersammlung Aufnahme im Klopstockhaus. Im Erkerzimmer und Messiaszimmer waren die Klopstockausstellung und die Bibliothek untergebracht, in den anderen Räumen des Obergeschosses wurden Ausstellungen zu weiteren Quedlinburger Persönlichkeiten eingerichtet. Anlässlich von Klopstocks 200. Geburtstag 1924 wurden die Innenausstattung und die Ausstellungspräsentation erneuert, 1929 erfolgte eine weitere Neuordnung, da etliche Exponate aus dem Klopstockmuseum ins Schlossmuseum übergingen, nachdem dieses als Heimatmuseum eröffnet worden war.

 

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