Quedlinburg Schmale Straße 47

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By Olaf Meister (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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Das Fachwerkhaus entstand um 1485 im Stil der Spätgotik und ist im Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen. Der schmalere linke Teil des Hauses, weist im Obergeschoss noch weitgehend die Konstruktion aus dem 15. Jahrhundert auf. Das obere Stockwerk kragt 45 cm weit über das Untergeschoss vor und ist mit Treppenfries, Vierpassmotiven und mit Schnitzereien verzierten Knaggen gestaltet. Deckenbalken oberhalb des Erdgeschosses weisen eine birnstabartige Profilierung auf. Das Gebäude ist neben dem Haus Breite Straße 33 eines von nur zwei aus dieser Zeit und in dieser Bauweise erhaltenen Häuser in Quedlinburg. Das mit ähnlicher Gestaltung ursprünglich bestehende Haus Hoken 7 wurde 1899 für die Erweiterung des Rathaus Quedlinburg abgerissen. Auf der Hofseite sind Bügen erhalten. Die Eingangstür ist klassizistisch. Auf der Hofseite besteht ein Gebäudeflügel mit Resten eines Stalls.

Das Untergeschoss des Gebäudes wurde mehrfach umgebaut. Auch im oberen Stockwerk erfolgten Umbauten. So beantragte 1898 die damalige Besitzerin Emma Lüptitz die Erlaubnis zur Umgestaltung dreier Fenster im Obergeschoss. 1898 erfolgte eine Pflasterung der Straße vor dem Haus. Der Kutscher Christoph Preime beschwerte sich 1891 darüber, dass diese zu hoch erfolgt sei und dadurch sich in einem Zimmer Hausschwamm gebildet habe. Mit Verweis auf fehlende eigene Finanzkraft bat er beim Magistrat der Stadt um Unterstützung. Tatsächlich wurde im Okbtober 1891 durch den Magistrat beschlossen, die straßenseitige Hauswand des Untergeschosses auf sechs Meter Breite und zwei Meter Höhe massiv aus Stein zu errichten. Die Kosten sollten dem Straßenbaufond zur Last fallen. Allerdings wurde tatsächlich dann nur der Sockelbereich gemauert, im übrigen kam wieder die Fachwerkbauweise zum Einsatz.

Das Gebäude stand dann in der Zeit der DDR mit vielen weiteren, zum Teil stark baufälligen Häusern auf einem Plan zum flächenhaften Abriss der nördlichen Quedlinburger Altstadt. Die Denkmalpflege konnte diese Pläne abwenden, wenn auch größere Teile des Stadtteils tatsächlich abgerissen wurden. 1980 erhielt das Gebäude einen neuen Fassadenanstrich.

 

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