Spangenberg (22)
Station 27: Fachwerkhaus mit Wasserspeiern in Spangenberg
geschrieben von StützerAudio
Über dem etwas zurück liegenden Hauseingang ist als Balkeninschrift neben den Namen der Erbauer ein Kryptogramm zu lesen, dessen Großbuchstaben als römische Ziffern das Baujahr 1671 ergeben. Die im schmiedeeisernen Gittertor eingefügten Zeichen weisen auf die im Haus ansässige Apotheke hin: Das erste Zeichen steht für Rp = recipe / Rezeptur. Bei den folgenden handelt es sich um Kennzeichen der Alchemie für Gold, Quecksilber, Eisen und Silber.
Mittelalterliche und neuzeitliche Bürgerhäuser hatten noch keine Dachrinnen, man kam „vom Regen in die Traufe“. Als es dann zwar Rinnen aber noch keine an eine Kanalisation angeschlossenen Fallrohre gab, schoss das Regenwasser durch Wasserspeier zur Erde, hier in Form von Fabeltieren; Ende 19. Jh.
© Text: Stadt Spangenberg
Station 26: Fachwerkhaus mit reichen Schmuckelementen in Spangenberg
geschrieben von StützerDieses Haus zeigt eine der interessantesten Haus- und Bauinschriften Spangenbergs, die als Steinbildhauerarbeit im Fachwerk über dem Eingang steht:
DIS HAUS STEHT IN GOTTES HAND DER BEHÜTTE ES VOR FEUR UND BRAND ENGELHARD BEISHEIM Anno 1675.
Maurermeister Engelhard Beisheim war am Wiederaufbau vieler Häuser nach dem Dreißigjährigen Krieg beteiligt. Den beiden Figuren (rechts der Steinmetz und links der Zimmermeister) sind die Attribute ihres Handwerks beigegeben.
© Text: Stadt Spangenberg
Station 25: Fachwerkhaus in Ständerbauweise in Spangenberg
geschrieben von StützerAudio
Erbaut um 1450 als Ständerbau. Dies war die bis etwa 1500 übliche Konstruktionsform für Fachwerkhäuser. An der Traufseite, in der Gasse gut erkennbar, sind die von der Schwelle durch alle Geschosse durchgehenden Ständer, die diagonal angebrachten Schwertungen und die Zapfenschlösser (mit einem Holznagel gesicherte Verbindungsteile von Wand und Decken). Am Giebel sind Fußstreben zum Teil als Andreaskreuze ausgebildet und unter den Balkenköpfen befinden sich Knaggen als stützende Elemente für die Statik der Obergeschosse.
© Text: Stadt Spangenberg
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Ursprünglich spätgotischer Bau aus der Mitte des 15. Jh. mit steinernem Untergeschoss (heute noch vorhanden) und reich verziertem Fach-werkobergeschoss. Am Dach befanden sich vier Ecktürme, zwei Mitteltürme und ein hoher Dachreiter für die Ratsglocke.
Heute eher nüchterner Charakter nach Umbauten 1820 (Ersetzen des Fachwerkgeschosses durch ein steinernes Geschoss mit Walmdach und Uhrentürmchen) und 1881 (Aufbau des 2. Obergeschosses mit Satteldach). Im Eingangsbereich sehenswerte Bilder des Spangenberger Kunstmalers Horst Knobel mit Szenen aus der Stadtgeschichte.
© Text: Stadt Spangenberg
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Wohn- und Gebetshaus, Mittelpunkt des geistlich-geistigen Lebens und Schule der jüdischen Gemeinde zu Spangenberg, die bereits seit dem 17. Jh. bestand und zeitweise 133 jüdische Mitbürger zählte. Erbaut im Jahr 1845 als lang gestreckter Fachwerkbau im klassizistischen Stil. Bewusst war man bei der Errichtung der Synagoge in eine Nebenstraße abgewandert, sicherlich um bei religiösen Zeremonien kein Aufsehen zu erregen, aber auch, um in der Abgeschiedenheit dieses Straßenzuges in Ruhe gelassen zu werden.
© Text: Stadt Spangenberg
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Dieses Haus zeigt eine der interessantesten Haus- und Bauinschriften Spangenbergs, die als Steinbildhauerarbeit im Fachwerk über dem Eingang steht:
DIS HAUS STEHT IN GOTTES HAND DER BEHÜTTE ES VOR FEUR UND BRAND ENGELHARD BEISHEIM Anno 1675.
Maurermeister Engelhard Beisheim war am Wiederaufbau vieler Häuser nach dem Dreißigjährigen Krieg beteiligt. Den beiden Figuren (rechts der Steinmetz und links der Zimmermeister) sind die Attribute ihres Handwerks beigegeben.
© Text: Stadt Spangenberg
Station 9: Evangelisches Pfarrhaus in Spangenberg
geschrieben von StützerAudio
Das Baujahr war etwa zwischen 1650 und 1670. Besonders prachtvoller Fachwerkbau mit reichem Schnitzwerk bis unter die Dächer. Auffallend ist der krumme Balken an der Straßenseite zum Brauhausplatz. Gerade in Nachkriegszeiten (hier nach dem Dreißigjährigen Krieg) musste der Zimmermann aus Kostengründen oder weil nicht genügend einwandfreies Bauholz vorhanden war, auch den einen oder anderen krummen Balken in Kauf nehmen.
© Text: Stadt Spangenberg
Station 8: Evangelische Stadtkirche St. Johannes in Spangenberg
geschrieben von StützerAudio
Baubeginn um 1300. Am Turm und der darunter befindlichen Vorhalle sind romanische Bauteile zu sehen, Schiffe und Chöre sind gotisch. Fertigstellung 1421. An der Nordseite wurde die Kirche an die 1214 erwähnte „Kapelle Zum Heiligen Grabe“ angebaut, die wohl erst im Dreißigjährigen Krieg abgebrochen wurde.
Besondere Ausstattungsstücke sind eine Pieta (um 1500, vermutlich aus Thüringen), die Tumba der 1462 verstorbenen Landgräfin Anna, Witwe von Landgraf Ludwig I., dem Friedfertigen und die Grabplatte der Margarethe von der Saale, der „anderen ehelichen Gemahlin“ von Landgraf Philipp dem Großmütigen aus rotem Sandstein.
© Text: Stadt Spangenberg
Station 7: Rathausstraße 11,13,15,17 in Spangenberg
geschrieben von StützerDieses so harmonisch wirkende Fachwerkensemble ist in mehreren Jahrhunderten entstanden. Raten Sie doch mal, welches das älteste und welches das jüngste Haus ist.
Haus Nr. 11 – ca. 1840
Haus Nr. 13 – 1934
Haus Nr. 15 – 1785
Haus Nr. 17 – ca. 1890
© Text: Stadt Spangenberg
Station 6: Schrödersches Haus, heute Altstadtresidenz in Spangenberg
geschrieben von StützerAudio
Klassizistischer Fachwerkbau (verputzt) aus dem Jahr 1791. Der Erbauer war Kommerzienrat Johann Lukas Schröder, ein Leinengroßhändler. Die Region um Spangenberg war im ausgehenden 18. Jh. führend in der Herstellung und im Export von Leinen. Von 1848 bis 1879 Sitz der Posthalterei. Im Inneren eine aufwendige Treppen-konstruktion, die mit Eisengestänge am Dachstuhl befestigt ist. Reiche Stuckarbeiten in mehreren Räumen, ein Holzfußboden mit Einlegearbeiten im historischen Ballsaal sowie bemalte Lein-wandtapeten, die fast vollständig restauriert werden konnten.
© Text: Stadt Spangenberg
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Station 5: Gotisches Fachwerkhaus mit Ofenstein in Spangenberg
geschrieben von StützerAudio
Um 1470 errichtet. Knaggen tragen das vorkragende Obergeschoss und das Dachgeschoss. An der Traufseite in der Bädergasse im Fachwerk der „Hessenmann“, in erster Linie ein konstruktives Element mit verlängerten Fußstreben und Kopfwinkelhölzern, aber auch mit Symbolcharakter zur Abwehr von Unheil. Das in das Fundament eingelassene Sandsteinrelief trug einst einen im 17. Jahrhundert in Mode gekommenen „Beilegeofen“, er ist also 200 Jahre jünger als das Haus. Ein eiserner Kasten, der vom Kamin in der Küche mit Glut befeuert wurde, ruhte auf dem schön behauenen Ofenstein in der angrenzenden Stube. Weitere Herdsteine befinden sich an den Häusern Klosterstraße 6, Lange Gasse 3 und Mittelgasse 20.
© Text: Stadt Spangenberg
Station 4: Fachwerkhaus der Renaissance in Spangenberg
geschrieben von StützerAudio
Erbaut um 1580. Auffallend ist das Erdgeschoss aus Sandstein mit dem imposanten Tor mit bildhauerischen Elementen (Wappen) und steinernen Radabweisern. Das Originalholztor stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im Fachwerk sind die Fußstreben unter den Fensterreihen ungewöhnlich stark dimensioniert. Schöne Schmuckelemente sind die farblich schlicht gehaltenen vierfachen Taubänder und Flachreliefschnitzereien, u.a. mit einem kleinen Drachen als Symbol, um das Haus vor Brand zu schützen.
© Text: Stadt Spangenberg
Station 3: Fachwerkhaus mit Lebensbäumen in Spangenberg
geschrieben von StützerAudio
Fachwerkhaus aus dem ausgehenden 15. Jh. - Im Eingangsbereich an zwei Türständern sehr schöne Lebensbäume, die in vielen Varianten und Kombinationen beim Fachwerkschmuck auftreten.
Symbolik: Der Baum entspringt einer Vase oder Muschel, die die Leben spendende Erde oder das Wasser enthalten, aus denen alles Wachstum kommt. Die unteren Zweige zeigen oft noch geschlossene Blüten, „die Jugend“. Darüber folgen Äste mit offenen Blüten oder reifen Früchten, „die reife Generation“. Gekrönt wird der Baum von einem Blütenkelch, der Zeugung und neuen Anfang bedeutet.
© Text: Stadt Spangenberg
Station 2: Wohnsitz der Margarethe von der Saale in Spangenberg
geschrieben von StützerAudio
Spätgotischer Fachwerkbau mit Zwerchhäusern, Mansardstockwerk und weiteren späteren Umbauten (z.B. die Arkaden). Ab 1540 Wohnhaus der Margarethe von der Saale, Nebenfrau des Landgrafen Philipp des Großmütigen („Landgräfin zur Linken“). Ende des 16. Jh. vermutlich als städtisches Hochzeitshaus genutzt. Heute Haus der Begegnung für Jagd, Natur und Kunst und in Stiftungsbesitz.
© Text: Stadt Spangenberg