Besigheim ist eine Kleinstadt im Landkreis Ludwigsburg etwa 25 km nördlich von Stuttgart. Seit 18. Oktober 2005 ist Besigheim staatlich anerkannter Erholungsort. Besigheim liegt 13 km nördlich von Ludwigsburg am Zusammenfluss von Neckar und Enz. Die Altstadt liegt malerisch auf einem lang gestreckten, steilen Hügel, auf drei Seiten umgeben von den beiden Flüssen.
Bauwerke
Besigheim bietet eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtbilder in Süddeutschland. Die hohen Stadtmauern wurden 1805 zwar auf die halbe Höhe abgetragen, es wurden Tortürme entfernt und Durchbrüche angelegt. Dennoch sind sie in ihrer Struktur fast vollständig erhalten. Von der 1693 zerstörten und 1750 abgerissenen unteren Burg ist der mächtige Waldhornturm erhalten.
Den Gegenpol zu dieser Anlage bildet die obere Burg. Ihr Hauptturm, der 1220 errichtete Schochenturm, ist mit 36 m noch etwas höher als der Waldhornturm. Oben befindet sich eine Turmwärterwohnung. Nach einem der Wärter, Schoch, wurde der Turm benannt. Das daneben stehende Steinhaus mit seinem imposanten, abweisend wirkenden Giebel ist über den Bogen des Stadttors mit dem Turm verbunden. Es ist das ehemalige Wohnhaus der Burg.
Als Hauptachse der Stadt führt von der unteren Burg die Kirchstraße zur oberen Burg. Die Fachwerkhäuser entlang dieser Achse, im unteren Bereich eher einfach gestaltet, nehmen nach oben, bis zum Marktplatz hin, an Reichtum der Ausgestaltung zu. Verzierungen aus dem 16. und 17. Jahrhundert schmücken das Fachwerk. Das Haus Nr. 24 ist durch plastische Renaissancemalereien, die nach historischem Vorbild rekonstruiert wurden, geschmückt.
Im Zentrum steht der Marktplatz mit dem Rathaus von 1459. Im Erdgeschoss dieses Rathauses sind römische Reliefplatten mit Szenen aus dem Mithras-Kult eingemauert. Aus der Renaissancezeit stammen Wandmalereien im Inneren, aus der Barockzeit die Stuckdecken, und aus dem 19. Jahrhundert die Rathausuhr und der Vorbau. Der alemannische Marktbrunnen mit dem Schildhalter, der das badische Wappen zeigt, erinnert an die badische Zeit.
Weitere bemerkenswerte Gebäude sind unter anderem:
- Das zur Neckarseite hin dominierende ehemalige Oberamtsgebäude von 1908. Ein weiteres heraus ragendes Gebäude zu dieser Seite hin ist ein hohes Gebäude mit Zierfachwerk, die Stadtschreiberei von 1686.
- Der Fruchtkasten, gleichzeitig als Kelter genutzt, gehörte zu den Wirtschaftsgebäuden der unteren Burg und wird heutzutage für Veranstaltungen, insbesondere das alle zwei Jahre stattfindende Winzerfest, genutzt.
- Das Amtsgericht, neben dem Rathaus an der Stadtmauer gelegen, beherrscht gemeinsam mit ihm die Enzseite der Stadt. Auf dem Rundbogentor ist das Gebäude mit 1685 datiert, ein Wappenstein im Inneren weist auf größere Umbauten im Jahr 1783 hin. Im Inneren enthält der Bau noch mittelalterliche Gebäudereste.
- In der Nähe der Kirche sind eine Reihe von ehemaligen Pfründ- und Amtshäusern in sehr gutem Zustand erhalten, beispielsweise das Dekanat von 1774 in der Pfarrgasse 3 oder das Wohnhaus in der Pfarrgasse 10. Bemerkenswerte Beispiele von Ackerbürgerhäusen stehen in der Pfarrgasse 14 und in der Türkengasse 10.
- Direkt unterhalb der Kirche stehen die Gebäude der ehemaligen Lateinschule, die heute als Sonderschule genutzt werden. Das größere der beiden Häuser, mit seinem Mansardenwalmdach, stammt aus dem 18. Jahrhundert.
- Das Gebäude der Stadtapotheke am Marktplatz entstand 1628 durch den Umbau von zwei Gebäuden zu einem großen Geschäftshaus. Als Apotheke wurde das Gebäude 1661 eingerichtet.
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