Mühlhausen/Thüringen ist die Kreisstadt des Unstrut-Hainich-Kreises im Nordwesten Thüringens. In der Raumordnung des Freistaates Thüringen nimmt die Stadt den Rang eines Mittelzentrums mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ein. Die nächstliegenden Großstädte sind Erfurt (etwa 55 Kilometer südöstlich), Göttingen (etwa 60 Kilometer nordwestlich) und Kassel (etwa 85 Kilometer westlich). Mühlhausen war im Mittelalter nach Erfurt die zweitmächtigste Stadt im Thüringer Raum. Gegenwärtig ist Mühlhausen neuntgrößte Stadt Thüringens. Mühlhausen richtet die größte Stadtkirmes Deutschlands (Mühlhäuser Kirmes) aus, die 1877 zum ersten Mal stattfand und jährlich mit 31 Kirmesgemeinden am letzten August-Wochenende für eine Woche begangen wird.
Bekannt ist die Stadt auch für ihr reichhaltiges historisches Erbe, so war sie Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bach und Thomas Müntzer sowie bis 1803 Freie Reichsstadt. Von ihrer einstigen Bedeutung zeugen heute noch zahlreiche historische Bauwerke wie die Stadtmauer oder die Marienkirche.
Bauwerke
- mittelalterlicher Stadtmauerring mit erhaltenem Wehrgang
- Inneres und Äußeres Frauentor (erhaltene Bestandteile der einstigen Prachtstraße auf das Westportal der Kirche St. Marien ausgerichtet, zum damaligen Empfang hoher Würdenträger bis hin zum Titel des Kaisers zum Besuch der Pfalz)
- Rabenturm (an seinen Fundamenten der Friedhof für Pestkranke im Mittelalter)
- Kilianikirche, Martinikirche und Georgikirche (Letztere mit Hochwassermarken der Unstrut), die einen identischen Bau vorweisen und nahezu in einer Linie in Nord-Süd-Richtung stehen
- Nikolaikirche
- Jakobikirche (dritte „große“ Kirche innerhalb des Stadtkernes, auch mit zwei Haupttürmen versehen; beherbergt seit 2004 im Hauptschiff die Mühlhäuser Stadtbibliothek in einer Mischung aus moderner Architektur und historischem Bau)
- Rathaus und Reichsstädtisches Archiv; das gotische Kerngebäude mit Rathaushalle und Ratsstube wurde Ende des 13. Jahrhunderts errichtet; das Rathaus hat mehrere jüngere Erweiterungsbauten
- Der Löwe, Kriegsgefallenendenkmal, 1928 erbaut
- Synagoge in der Jüdenstraße, 1998 erneuert -auch als Begegnungsstätte- wieder eingeweiht
- Sowjetisches Ehrenmal auf dem Neuen Friedhof, das an 153 Opfer des Krieges und der Zwangsarbeit erinnert
- VVN-Denkmal aus dem Jahr 1949 auf dem Bahnhofsvorplatz für die Opfer der Konzentrationslager
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