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Holzschädigende Tiere (3)

Samstag, 11 Mai 2013 14:10

Hausbock

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By Siga (picture of own collection) [Public domain], via Wikimedia Commons

 

Der ausgewachsene Käfer erreicht eine Körperlänge von 8 bis 26 Millimetern und ist verhältnismäßig flach. Er variiert nicht nur in der Größe, sondern auch in der Farbe und Zeichnung beträchtlich, ist aber dennoch kaum mit anderen Arten zu verwechseln. Die Grundfarbe ist braun (besonders frisch geschlüpfte Tiere) bis schwarz, fein grau behaart, Fühler und Beine sind oft heller als der restliche Körper. Auf den Flügeldecken sind zwei Paar mehr oder weniger deutliche weiße Haarflecken. Der Halsschild ist stark gerundet mit zwei glatten glänzenden Schwielen auf der Oberseite. Der Kopf ist deutlich schmäler als der Halsschild. Die Schenkel sind zur Spitze hin deutlich verdickt, die Klauen an der Basis mit einem kleinen Zähnchen versehen. Die Vorderhüften sind durch den Vorderbrustvorsprung weit voneinander getrennt. Die Augen sind durch die Fühler tief ausgerandet. Letztere sind für einen Bockkäfer relativ kurz, das 3. Fühlerglied ist deutlich länger als das 4.

Der Hausbock ist der Bockkäfer, der fälschlicherweise (in der Umgangssprache) als „Holzbock“ bezeichnet wird. Unter Holzbock versteht man aber verschiedene Gattungen von Zecken, z. B. den Gemeinen Holzbock.


Der Körper der Hausbockkäferlarven erreicht in mehreren Wachstumszyklen bzw. Häutungen eine Länge bis zu ca. 30 mm, ist elfenbeinfarbig und deutlich gegliedert. Der Kopf ist am Körper größer und zeigt neben den kräftigen Fraßwerkzeugen drei beidseitig neben den Fraßwerkzeugen befindliche Punktaugen. Die Larve erzeugt beim Holzfraß mit ihren Mandibeln zeitweise deutlich hörbare Geräusche. Diese können als sicheres Anzeichen für einen aktiven Befall angesehen werden. Nach dem letzten Larvenstadium verpuppt sich die ausgewachsene Larve dicht unter der Holzoberfläche.


Aus dem in Holzspalten und Rissen abgelegten Ei schlüpft die Larve und frisst sich durch das Holz. Die Dauer der Entwicklung der Larve ist stark von verschiedenen Faktoren (beispielsweise Eiweißgehalt, Feuchte, Temperatur, Art des Holzes) abhängig und beträgt ca. 4–18 Jahre.


Im Gegensatz zum Holzwurm (Anobium punctatum) erkennt man eine Aktivität nicht an herausquellendem Holzmehl. Der Hausbock verstopft seine Gänge mit dem Fraßmehl und betritt diese nicht wieder. Der Befall bleibt daher sehr lange Zeit unentdeckt, da außer ovalen Ausflugslöchern von etwa vier bis sieben Millimeter Größe ein Befall rein äußerlich nicht festzustellen ist. Erst nach Aufritzen einer verbleibenden papierdünnen Holzhaut fällt der Befall auf. Ein aktiver Befall lässt sich z. B. durch hörbare Fraßgeräusche, frische Larven- oder Käferfunde, frische Ausflugslöcher etc. feststellen, ein sicherer Aktivitätsnachweis ist jedoch äußerst schwierig. Die Hausbocklarve benötigt eine Mindest-Holzfeuchte von ca. 12 %, wobei die ideale Entwicklungsfeuchte bei ca. 30 % liegt. Deshalb tritt ein Befall durch Hausbocklarven auch kaum in den freiliegenden Holzbauteilen von zentralbeheizten Räumen auf. Ganz anders verhält es sich bei verbauten Hölzern zum Außenbereich (z. B. ausgebauter Dachstuhl), hier entwickelt sich ein Mikroklima innerhalb des Holzquerschnittes, der den klimatischen Ansprüchen der Larven entgegenkommt. Der Befall konzentriert sich daher im Wesentlichen auf Dachstühle und Holzhäuser.

 

Bekämpfung:

 

Als Voraussetzung für die Bekämpfung einer Schädigung durch die Larven des Hausbocks gilt die Feststellung einer Befallsaktivität. Dies stößt jedoch zumeist auf massive Schwierigkeiten:

 

- Bei der fachkundigen Begehung können gerade die versteckten Bereiche mit hoher Befallswahrscheinlichkeit (Schichten in der Taupunktzone, Traufe etc.) z. B. durch Verbauungen nicht eingehend untersucht werden.

- Der aktive Befall des Hausbocks macht sich nicht zwangsweise durch Mehlauswurf bemerkbar und kann nur durch vereinzelt auftretende Geräusche, frische Ausflugslöcher oder Larvenfunde sicher belegt werden. Eventuelle Ausmehlungen deuten eher auf einen Befall durch parasitoide bzw. prädatorische Insekten hin, was wiederum ein sicherer Hinweis auf die Anwesenheit der holzschädigenden Larven ist.

- Das Fehlen von Fraßgeräuschen kann jedoch auch auf die noch geringe Größe der Larve oder auf ein bestehendes Stadium der Verpuppung zurückgeführt werden.

- Das Fehlen frischer Ausflugslöcher kann seine Ursache in der verdeckten Lage oder einem noch nicht abgeschlossenen metamorphosichen Zyklus haben.

- Larvenfunde können oft nur durch Aufspaltung der betroffenen Hölzer sichtbar gemacht werden.

 

Der Hausbock kann nach DIN 68800/4 mit folgenden Verfahren bekämpft werden:

 

- Chemische Holzschädlingsbekämpfung durch Abbeilen und Imprägnieren der Oberflächen

- Chemische Holzschädlingsbekämpfung durch druckhafte oder drucklose Injektionen

- Heißluftverfahren; kleine Gegenstände wie Uhrgehäuse können in einer Sauna ausreichend erwärmt werden

- Begasung (z. B. Sulfuryldifluorid)

- Mikrowelle: Ein Magnetron mit angeschlossenem Hornstrahler durchstrahlt einige Minuten lang das Holz und überhitzt dabei alle wasserhaltigen Lebewesen.

 

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hausbock aus der freien Enzyklopädie WikipediaWikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 UnportedCreative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (KurzfassungKurzfassung).

 

Samstag, 11 Mai 2013 14:04

Gemeiner Nagekäfer

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By Siga (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

 

Der Gemeine oder Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum), umgangssprachlich wegen der Aktivität der Larven auch Holzwurm genannt, ist eine Art der Nagekäfer (Ptinidae). Die ausgewachsenen Käfer werden etwa 2,5 bis 5 Millimeter lang. In der freien Natur findet man sie sehr selten, dann vor allem an trockenem Laub- und Nadelholz, häufig unter Efeu.

 

Merkmale des Käfers

 

Der Kopf ist unter dem Halsschild verborgen (Galerie, Abb. 1 und 2). Der Halsschild ist fast kapuzenartig gehöckert. Die Fühler sind elfgliedrig, die letzten drei Glieder sind stark verlängert. Die mittleren Glieder sind am Innenrand ebenso abgerundet wie am Außenrand

Fühler und Beine können teilweise in eine Aushöhlung zwischen den Mittelhüften eingelegt werden. Diese Aushöhlung durchsetzt die ganze Mittelbrust und den Großteil der Hinterbrust. Das erste Bauchsegment ist länger als das dritte (Galerie, Abb. 3).

Die Flügeldecken sind dicht behaart und die Haare neigen sich so, dass Streifen entstehen.

Von nahe verwandten Arten ist der Gemeine Nagekäfer am sichersten durch eine Genitalpräparation zu trennen.

 

Der Lebenszyklus des Nagekäfers

 

Die Larven des Nagekäfers befallen verbautes, also kein frisches Holz (Trockenholzschädling). Aus den in Holzspalten oder Rissen abgelegten Eiern schlüpfen die Larven, diese fressen sich durch das Frühholz. Das Spätholz wird verschont und bleibt lamellenartig stehen.

Nach mehreren Wachstumszyklen verpuppt sich die ausgewachsene Larve. Nach seiner Wandlung (Metamorphose) schlüpft ein geschlechtsreifer Käfer aus der Puppe. Die Ausfluglöcher aus dem Holz sind rund und haben einen Durchmesser von ein bis zwei Millimetern. Der geschlüpfte Käfer sucht einen Kopulationspartner. Nach erfolgter Befruchtung legt das Nagekäferweibchen seine Eier in Ritzen, Spalten und Gänge des Holzes. Hier setzt sich dann der Zyklus weiter fort. Die Entwicklungszeit der Larve dauert unter günstigen Bedingungen ein Jahr, bei ungünstigen Bedingungen bis zu acht Jahre. Der schlüpfende Käfer legt seine Eier gern in das Holz, in dem er selbst aufgewachsen ist.

Der Nagekäfer ist grundsätzlich flugfähig und kann sich fliegend neue Eiablageplätze suchen. Der Fraß der Larven konzentriert sich auf das Splintholz. Kernholz wird nur selten angegriffen. Sind die Larven aktiv, erkennt man das an herausquellendem Holzmehl. Legt man schwarzes Papier oder Ähnliches unter die betroffene Stelle, sieht man bei Befallsaktivität nach wenigen Tagen Holzmehl auf dem Papier. Die Zeitspanne einiger Tage ist erforderlich, da die Larven gelegentlich Fraßpausen einlegen.

Die Larve des Nagekäfers benötigt eine Mindestholzfeuchtigkeit von mehr als 10 % und bevorzugt kühlere Orte – deshalb tritt er in zentralbeheizten Räumen nur selten auf. Kritische Bereiche sind feuchte Räume oder dort, wo Bodenkühle/-feuchte auftreten kann. Der Befall ist nicht an ein Maximalalter des Holzes gebunden. Der Gemeine Nagekäfer kann also durchaus auch jahrhundertealtes Holz befallen.

 

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Samstag, 11 Mai 2013 13:46

Gescheckter Nagekäfer

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By Sarefo (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC-BY-SA-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5-2.0-1.0)], via Wikimedia Commons

 

Der Gescheckte Nagekäfer oder Bunte Pochkäfer (Xestobium rufovillosum) gehört zur Familie der Nagekäfer (Anobiidae). Er wird im Volksmund auch Totenuhr genannt, weil während der Paarungszeit das Männchen mit seinem Kopf auf das Holz schlägt, um Weibchen anzulocken. Nach altem Volksglauben verband man dieses Klopfen mit dem Sterben der Personen, die sich in einem Zimmer aufgehalten haben, die von diesen Käfern befallen waren. Man sprach also von der Totenuhr.

Die Käfer werden 5 bis 7 Millimeter lang und sind somit die größte in Mitteleuropa heimische Anobienart. Ihr Körper ist dunkelbraun und hat gelbgraue Haarflecken am Körper verteilt. Diese haben ihm auch Namenszusätze wie „bunt“ oder „scheckig“ verliehen. In Mitteleuropa sind sie die zahlreichsten Vertreter der Nagekäfer. Die Käfer sitzen gerne auf Blüten.

 

Die Larven leben in Eichen- und Weidenholz aber auch in verbautem Holz. Der Gescheckte Nagekäfer gilt als Sekundärschädling, da nur Holz befallen wird, das bereits durch holzzerstörende Pilze vorgeschädigt ist. Bei einer Sanierung steht daher die Ursachenbeseitigung und Bekämpfung des Pilzbefalls im Vordergrund. Durch ihren intensiven Fraß können die Käferlarven die Zerstörung des Holzes erheblich beschleunigen und verstärken.

 

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