Hausbock

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By Siga (picture of own collection) [Public domain], via Wikimedia Commons

 

Der ausgewachsene Käfer erreicht eine Körperlänge von 8 bis 26 Millimetern und ist verhältnismäßig flach. Er variiert nicht nur in der Größe, sondern auch in der Farbe und Zeichnung beträchtlich, ist aber dennoch kaum mit anderen Arten zu verwechseln. Die Grundfarbe ist braun (besonders frisch geschlüpfte Tiere) bis schwarz, fein grau behaart, Fühler und Beine sind oft heller als der restliche Körper. Auf den Flügeldecken sind zwei Paar mehr oder weniger deutliche weiße Haarflecken. Der Halsschild ist stark gerundet mit zwei glatten glänzenden Schwielen auf der Oberseite. Der Kopf ist deutlich schmäler als der Halsschild. Die Schenkel sind zur Spitze hin deutlich verdickt, die Klauen an der Basis mit einem kleinen Zähnchen versehen. Die Vorderhüften sind durch den Vorderbrustvorsprung weit voneinander getrennt. Die Augen sind durch die Fühler tief ausgerandet. Letztere sind für einen Bockkäfer relativ kurz, das 3. Fühlerglied ist deutlich länger als das 4.

Der Hausbock ist der Bockkäfer, der fälschlicherweise (in der Umgangssprache) als „Holzbock“ bezeichnet wird. Unter Holzbock versteht man aber verschiedene Gattungen von Zecken, z. B. den Gemeinen Holzbock.


Der Körper der Hausbockkäferlarven erreicht in mehreren Wachstumszyklen bzw. Häutungen eine Länge bis zu ca. 30 mm, ist elfenbeinfarbig und deutlich gegliedert. Der Kopf ist am Körper größer und zeigt neben den kräftigen Fraßwerkzeugen drei beidseitig neben den Fraßwerkzeugen befindliche Punktaugen. Die Larve erzeugt beim Holzfraß mit ihren Mandibeln zeitweise deutlich hörbare Geräusche. Diese können als sicheres Anzeichen für einen aktiven Befall angesehen werden. Nach dem letzten Larvenstadium verpuppt sich die ausgewachsene Larve dicht unter der Holzoberfläche.


Aus dem in Holzspalten und Rissen abgelegten Ei schlüpft die Larve und frisst sich durch das Holz. Die Dauer der Entwicklung der Larve ist stark von verschiedenen Faktoren (beispielsweise Eiweißgehalt, Feuchte, Temperatur, Art des Holzes) abhängig und beträgt ca. 4–18 Jahre.


Im Gegensatz zum Holzwurm (Anobium punctatum) erkennt man eine Aktivität nicht an herausquellendem Holzmehl. Der Hausbock verstopft seine Gänge mit dem Fraßmehl und betritt diese nicht wieder. Der Befall bleibt daher sehr lange Zeit unentdeckt, da außer ovalen Ausflugslöchern von etwa vier bis sieben Millimeter Größe ein Befall rein äußerlich nicht festzustellen ist. Erst nach Aufritzen einer verbleibenden papierdünnen Holzhaut fällt der Befall auf. Ein aktiver Befall lässt sich z. B. durch hörbare Fraßgeräusche, frische Larven- oder Käferfunde, frische Ausflugslöcher etc. feststellen, ein sicherer Aktivitätsnachweis ist jedoch äußerst schwierig. Die Hausbocklarve benötigt eine Mindest-Holzfeuchte von ca. 12 %, wobei die ideale Entwicklungsfeuchte bei ca. 30 % liegt. Deshalb tritt ein Befall durch Hausbocklarven auch kaum in den freiliegenden Holzbauteilen von zentralbeheizten Räumen auf. Ganz anders verhält es sich bei verbauten Hölzern zum Außenbereich (z. B. ausgebauter Dachstuhl), hier entwickelt sich ein Mikroklima innerhalb des Holzquerschnittes, der den klimatischen Ansprüchen der Larven entgegenkommt. Der Befall konzentriert sich daher im Wesentlichen auf Dachstühle und Holzhäuser.

 

Bekämpfung:

 

Als Voraussetzung für die Bekämpfung einer Schädigung durch die Larven des Hausbocks gilt die Feststellung einer Befallsaktivität. Dies stößt jedoch zumeist auf massive Schwierigkeiten:

 

- Bei der fachkundigen Begehung können gerade die versteckten Bereiche mit hoher Befallswahrscheinlichkeit (Schichten in der Taupunktzone, Traufe etc.) z. B. durch Verbauungen nicht eingehend untersucht werden.

- Der aktive Befall des Hausbocks macht sich nicht zwangsweise durch Mehlauswurf bemerkbar und kann nur durch vereinzelt auftretende Geräusche, frische Ausflugslöcher oder Larvenfunde sicher belegt werden. Eventuelle Ausmehlungen deuten eher auf einen Befall durch parasitoide bzw. prädatorische Insekten hin, was wiederum ein sicherer Hinweis auf die Anwesenheit der holzschädigenden Larven ist.

- Das Fehlen von Fraßgeräuschen kann jedoch auch auf die noch geringe Größe der Larve oder auf ein bestehendes Stadium der Verpuppung zurückgeführt werden.

- Das Fehlen frischer Ausflugslöcher kann seine Ursache in der verdeckten Lage oder einem noch nicht abgeschlossenen metamorphosichen Zyklus haben.

- Larvenfunde können oft nur durch Aufspaltung der betroffenen Hölzer sichtbar gemacht werden.

 

Der Hausbock kann nach DIN 68800/4 mit folgenden Verfahren bekämpft werden:

 

- Chemische Holzschädlingsbekämpfung durch Abbeilen und Imprägnieren der Oberflächen

- Chemische Holzschädlingsbekämpfung durch druckhafte oder drucklose Injektionen

- Heißluftverfahren; kleine Gegenstände wie Uhrgehäuse können in einer Sauna ausreichend erwärmt werden

- Begasung (z. B. Sulfuryldifluorid)

- Mikrowelle: Ein Magnetron mit angeschlossenem Hornstrahler durchstrahlt einige Minuten lang das Holz und überhitzt dabei alle wasserhaltigen Lebewesen.

 

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hausbock aus der freien Enzyklopädie WikipediaWikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 UnportedCreative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (KurzfassungKurzfassung).

 

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