16.Jhd Fachwerkhaus Burgstr. 23

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Das renaissancezeitliche Fachwerkhaus Burgstraße 23 ist ein qualitätsvolles Bürgerhaus des 16.Jh. Der Grundriss des inschriftlich 1549 erbauten Hauses folgt in seiner Konzeption weitgehend dem niedersächsischen Bürgerhaus. Eine auch in der Fassade durch die Zusammenfassung von Erd- und Zwischengeschoss kenntlich gemachte eineinhalbgeschossige Diele mit seitlich und zur Straße gelegenem Zwischengeschoss bilden das Herzstück des Hauses. Von hier aus wurde das ursprünglich vermutlich nicht zum Wohnen dienende Obergeschoss erschlossen. In allen Geschossen teilt ein in Firstachse verlaufender Unterzug die Spannweite der Deckenbalken. Die hintere Hälfte wird von der Diele eingenommen, die straßenseitige Hälfte war schon immer in zwei Geschosse und kleinere Kammern unterteilt.

1995 erwarb Bernd Demandt das bereits zum Abriss beantragte Gebäude und sanierte es in den folgenden 3 Jahren überwiegend in Eigenleistung. Dabei wurde weitestgehend die zuvor beschriebene eineinhalbgeschossige Diele wieder hergestellt. Im Zuge der Sanierung wurde u. a. festgestellt, dass der ursprünglich in das 17. Jh. datierte hofseitige Anbau bereits 5 Jahre nach dem Bau des Hauses, also 1554, errichtet wurde. Vermutlich führte der Bruch des Hauptunterzuges der Diele und die damit verbundene Reparatur durch Einbau eines weiteren Unterzuges unmittelbar neben dem Ursprünglichen zu einem Besitzer- oder Nutzungswechsel des Gebäudes, der dann auch den Anbau im Hof notwendig machte. Ungewöhnlich ist auch, dass ab Mitte des 18. Jh. bis zur Mitte des 20. Jh. fast alle Eigentümer Metzger und Schlachter waren.

Die rötliche Farbgebung des Fachwerks ist eine typische Farbgebung der Renaissance, so dass das Gebäude heute farblich so erscheint, wie es zu seiner Erbauungszeit hätte aussehen können.

Quelle: www.denkmalkunst-kunstdenkmal.de

 

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