Haus Preysser, Breite Strasse 71

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Bei dem Preysserschen Haus, das 1696 von dem Seifensieder und Kerzenzieher Christof Preysser erbaut wurde, handelt es sich um den einzigen Bau in Wernigerode, der dem Manierismus zugeordnet werden kann. (Manierismus ist die Übergangsperiode von der Renaissance zum Barock und bedeutet vom Begriff her soviel wie „nachahmen“.)

Links in dem Haus befindet sich eine Toreinfahrt als sicheres Zeichen, dass es sich hier um ein Ackerbürgerhaus handelt. Neben seinem Gewerbe als Seifensieder betrieb der Hausbesitzer noch eine kleine Landwirtschaft.

Über der Toreinfahrt sind die Namen des Erbauers Christof Preysser links, sowie dessen Ehefrau Bar. (wahrscheinlich Barbara) Margaretha Blanken und die Jahreszahl 1696 zu sehen. Zwischen den beiden Namenszügen befindet sich ein geflügelter Puttenkopf. Die Toreinfahrt ist im unteren Teil mit einer pflanzlichen Ornamentik gestaltet. Im oberen Teil der Torpfosten ist jeweils ein nach außen blickender, skurriler Männerkopf mit orientalischer Kopfbedeckung eingeschnitzt. Merkwürdigerweise wachsen diesen Männern die Schnurrbärte aus den Nasenlöchern.

Die zehn Balkenköpfe über den Saumschwellen zeigen fratzenähnliche Männerköpfe, so genannte Neidmasken.

Im Erdgeschoss befindet sich heute eine Bäckerei.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

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