Station 4: Amtshaus (Rentamt) in Worbis

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Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das Kurmainzer Amtshaus errichtet. Es wird auch Rentamt genannt, weil die feudalen Abgaben, die hier errichtet werden mussten, als Renten bezeichnet wurden.
An derselben Stelle befand sich bereits eine Burganlage, der Name der „Burgstraße“ in unmittelbarer Nähe weist noch darauf hin. Mit Gräben, Zugbrücken und Schießscharte im Kellergeschoß des Nordflügels hatte es durchaus Festungsfunktion. Die hufeisenförmige Gesamtanlage hatte ursprünglich noch einen Südflügel, welcher um 1865 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.
Das Amtshaus ist im Stil der Spätrenaissance errichtet, während der Westflügel- das „Alte Gericht“- in der Bauweise der Hochrenaissance entstand. Bauherr dieses Traktes war Amtsvogt Johannes Cammerarius im Auftrag des Kurfürsten Johann Schweikart von Kronenberg. Die Jahreszahl 1608 im roten Sandsteinspitzbogen der Eingangstür weist auf das Entstehungsdatum hin.
Dahinter verbargen sich einst Folterkammer, Gerichtsstube und 2 Verliesgewölbe sowie ein unterirdisches Tonnengewölbe. 1681 und 1862 wurde hier nachweislich zwei Frauen als Hexen gemartert. Heute dient das Gebäude der Stadtverwaltung Leinefelde-Worbis mit Sitz des Bürgermeisters.

 

©Text und Foto: Stadt Leinefelde-Worbis
Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Leinefelde-Worbis.

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