Quedlinburg: Kunsthoken

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By Fingalo Christian Bickel (Own work) [CC-BY-SA-2.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

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Das zweistöckige, repräsentative Fachwerkhaus entstand etwa zwischen 1535 und 1576 im Stil der Renaissance. Das genaue Baujahr ist nicht überliefert. Zum Teil wird als Bauzeit das Jahr 1569 angegeben. Bauherr war Michael Arendt, nach anderer Schreibweise Michel Arent. Das Haus wurde direkt an der Marktmauer errichtet, deren Reste im Gebäudeinneren erhalten sind. Markant ist eine Änderung der Gebäudeflucht der Straße, die innerhalb der Hausfassade umgesetzt ist. Das Obergeschoss kragt hier an der rechten, nördlichen Seite des Hauses stark vor. Unterhalb dieser Vorkragung befand sich ursprünglich eine Tordurchfahrt zur Hofseite des Hauses. Besonders bemerkenswert ist die reich verzierte Fassade des Gebäudes. So finden sich Konsolfries, walzenförmige Balkenköpfe und an den Winkelhölzern Fächerrosetten. Als einziges Gebäude in Quedlinburg verfügt das Haus über das Gestaltungselement geschnitzter Bögen. in der Stockschwelle sind Schiffskehlen als gestalterisches Element eingearbeitet. Die Farbgebung zeigt einen schwarz-weiß Kontrast und entspricht dem für die Bauzeit typischen Anstrich. Am Zwischengeschoss befindet sich eine zweizeilige Inschrift. Beim Einbau eines Rollladens wurde im 19. Jahrhundert ein Teil der Inschrift, darunter auch eine Jahreszahl, zerstört.

 

Um 1880 entstand im Stil des Spätklassizismus im Erdgeschoss die heutige Ladenfassade.

Das im Innere über die Zeit seines Bestehens dann stark verbaute Gebäude stand im 20. Jahrhundert über längere Zeit leer. In den Jahre 1976 / 1977 erfolgte eine grundlegende Sanierung und ein Umbau des Hauses. Teile wurden, bei Erhalt der älteren Mauern und der Fassade, massiv neu gebaut. Bei den vorhergehenden Bauuntersuchungen wurden im Hofanbau Reste eines älteren Hauses, eine hohe Mauer mit schmalen Öffnungen, Reste einer Türöffnung und eines Kamins entdeckt.

 

Nach der Sanierung wurde das Haus durch den Kulturbund der DDR genutzt und eine Galerie eingerichtet. Hieraus entstand der heute gebräuchliche Name Kunsthoken. Der Begriff Hoken nimmt dabei Bezug auf die Bezeichnung der benachbarten Straße Hoken, wobei Hoken sich auf hier in historischer Zeit ansässige Kleinhändler bezieht.

 

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