16-Wiesenthau, Pförtnerhaus des Schlosses

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Der Gebäudekomplex, zu dem auch die außerhalb der Schlossmauer gelegene Matthäuskirche gehört, ist das Stammschloss der Freiherren von und zu Wiesenthau. Ursprünge der Familie reichen bis 1128 zurück, 1814 erlosch das Geschlecht mit dem Tod von Karl Anton Freiherr von Wiesenthau. Von der im Mittelalter bestehenden Burg befinden sich noch wesentliche Teile im Südflügel. Nach den Zerstörungen durch durchziehende Hussiten (1430) und aufständische Bauern (1525) wurde die einstige vierflügelige Wehrburg als dreiflügeliges Renaissance-Schloss in zwei Abschnitten neu errichtet. Um 1529 wurde der Haupttrakt im Süden wieder hergestellt, wobei sich das Aussehen des Vorgängerbaues heute nicht mehr rekonstruieren lässt. Auch der Westflügel mit zwei Türmen wurde in dieser Bauphase aufgebaut. In einer zweiten Bauperiode von 1560 – 66 erfolgte die Errichtung des Ostflügels und des äußeren Mauerrings mit dem Tor. 1786 entstand das sog. Pförtnerhaus (Castellanhäuschen) in der südwestlichen Ecke des Burghofes, mit dem der Schlusspunkt der Bautätigkeit der Herren von Wiesenthau gesetzt wurde. Es ist ein Satteldachbau, das Erdgeschoss aus unverputzten Sandsteinquadern, Ober- und Dachgeschoss Fachwerk. Ende des letzten Jh. wurde das Gebäude renoviert und ist heute wieder bewohnt. Neben der korbbogigen Eingangstür mit der Jahreszahl 1786 ist das Wiesenthauische Wappen zu sehen.

 

Texte: Doris Philippi (Beschreibung Nordroute, Fachwerkhäuser 1–16), Freiberufl. Dipl.-Geographin, Gäste- und Kulturführerin bietet Ausflüge, Wanderungen und Reiseleitung zu verschiedenen Themen (u. a. auch Fachwerk) an. http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/

Zusammenstellung und Redaktion: www.regiopol.de, Gestaltung: Werbeatelier Kolvenbach-Post, Bildnachweise: regiopol, VGN, Gasthof Alt (S. 23), Gasthof „Zum Schloss“ (S. 30), Gero Häußinger (S. 51), Landkreis Forchheim (S. 4), Karten: VGN, Markierung der Wanderwege: Fränkische Schweiz-Verein e.V.

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