23-Neunkirchen am Brand, Rathaus
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Am 12. Juni 1611 vereinbarten das Waldamt Sebaldi in Nürnberg und der Verwalter des hiesigen Klosters, innerhalb der Klostermauern ein dreigädiges (= dreistöckig) Schulhaus mit Wohnungen für den Pfarrer, Kaplan und Schulmeister zu errichten. Somit war der geistige Grundstein für das prächtige Haus gelegt. Das Waldamt stellte das Holz zur Verfügung und die 868 Sandsteine für das Erdgeschoss wurden dem im Bauernkrieg 1525 zerstörten Schloss in Schellenberg entnommen. Am Giebel ist das Wappen des Fürstbischofs Johann Gottfried von Aschershausen mit der Jahreszahl 1615 angebracht. Das Gebäude überstand den 30-jährigen Krieg als eines der wenigen in Neunkirchen weitestgehend unbeschädigt. Im Jahre 1695 wurde der Ostflügel angebaut. Hier wohnten dann die Geistlichen und die Messner. Im Jahr 1880 wurde das Schulhaus für 11.000 Mark renoviert und am 30. August dem Schulbetrieb übergeben. Das Fachwerk wurde erst 1933 wieder freigelegt. Nach dem Krieg wurden kurzzeitig Flüchtlinge in dem Gebäude untergebracht, der Schulbetrieb ging bis in das Jahr 1960 weiter. Nach einer vorübergehenden Wohnnutzung wurde das Gebäude zum Rathaus umgebaut und wird seit dem 1.7.1987 als Verwaltungsgebäude genutzt.
Texte: Ingrid Saal (Beschreibung Südroute, Fachwerkhäuser 17–34). http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/
Zusammenstellung und Redaktion: www.regiopol.de, Gestaltung: Werbeatelier Kolvenbach-Post, Bildnachweise: regiopol, VGN, Gasthof Alt (S. 23), Gasthof „Zum Schloss“ (S. 30), Gero Häußinger (S. 51), Landkreis Forchheim (S. 4), Karten: VGN, Markierung der Wanderwege: Fränkische Schweiz-Verein e.V.