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Die zwischen Harz und Thüringer Wald lebenden Menschen sind es seit vielen Generationen gewohnt, kulturelle Einflüsse aus allen Himmelsrichtungen aufzunehmen und ihnen eine eigene Prägung zu geben. Die Baustile von der Gotik bis zum Historismus, regionale Besonderheiten von Niedersachsen bis Süddeutschland und nicht zuletzt die Zweckbestimmung vom repräsentativen Rathaus bis zum Tagelöhnerhaus haben eine Fülle von Fachwerkgestaltungen geschaffen, die sich über einen Zeitraum von 600 Jahren entwickelten.
So sind die streng gegliederte Fachwerkkonstruktion und die Palmette als Merkmale des niedersächsischen Fachwerks in Stolberg und Worbis deutlich spürbar. In Wanfried, einst Endpunkt der historischen Werra-Weser-Schifffahrt, sind speziell diese Einflüsse deutlich am Fachwerk sichtbar. Ein seltenes Beispiel für das kurzzeitige Wiederaufleben der Fachwerkbauweise Ende des 19. Jahrhunderts ist die ehemalige „Kalistadt“ Bleicherode.
Thüringer Leiter und „Wilder Mann“ als konstruktive Fachwerkelemente gewinnen von Mühlhausen über den Werrabogen bis nach Treffurt an Bedeutung.
Die Kur- und Rosenstadt Bad Langensalza besticht nicht nur durch ihre Parkanlagen, sondern auch durch einen umfangreichen Fachwerkbestand, der durch barocke Stuckfassaden bereichert wird. In Schmalkalden schließlich dominiert ein aus hessischen und fränkischen Elementen geprägter Sonderstil.
Auf seiner Reise kann der Besucher in allen acht Städten liebevoll restauriertes Fachwerk und eine Vielzahl steinerne Zeugen der Geschichte bewundern, auf den Spuren historischer Persönlichkeiten wandern, die Gastfreundschaft der Einheimischen genießen und sich in einer abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaft, in die sich auch die Welterberegion Wartburg-Hainich einbettet, erholen.
Das Eickesche Haus in der Fußgängerzone von Einbeck ist ein reich mit bildlichem Schnitzwerk verziertes, denkmalgeschütztes Fachwerkhaus der Spätrenaissance. Heute beherbergt es die städtische Tourismus-Information und den Kulturring.
Die Fassaden des Eickeschen Hauses sind mit reichem Schnitzwerk verziert, die die kulturelle Bedeutung des Bauwerkes ausmachen. Die Motive stammen aus der Bildungswelt des Humanismus, der Reformation und der Renaissance und der Antike. Mit ornamentalen Schnitzwerk versehen sind die Schwellen der vorkragenden oberen Stockwerke, die 51 Konsolen und die Füllhölzer. Die zahlreichen figürlichen Darstellungen auf den 42 vorhandenen Brüstungsplatten zeigen Christus, die vier Evangelisten, die Fünf Sinne, die Planetengottheiten, die Sieben Freien Künste sowie die Tugenden (z.B. Glaube, Liebe, Geduld oder Klugheit) und die Musen (wie Erato, Euterpe, Kalliope oder Polyhymnia). In den Ständern der Fensterzonen oberhalb der Brüstungen sind die elf Apostel, sieben Krieger und 25 Hermenpilaster dargestellt. Des Weiteren gibt es 110 geschnitzte Köpfe und Masken. Am vorderen Eckbalken stehen drei Kriegerfiguren als Atlanten dargestellt übereinander, die scheinbar jeweils die über ihnen liegenden Stockwerke tragen.
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Das 1323 errichtete Bauwerk diente über Jahrhunderte als Senf- und Getreidemühle. Die ehemalige Mühle in der Stadt am Frauentor erhielt ihren Namen vom nahe liegenden Hospital St. Antonie und wurde durch die Breitsülze angetrieben. Heute ist die Antonius Mühle ein gemütliches Gasthaus, was einiges zu bieten hat.
Anschrift
Am Frauentor 7
99974 Mühlhausen
Tel.: 03601 - 40 38 50