Category

Wernigerode (20)

Audio deutsch:

1597 ist dieses Haus gebaut worden und der aufgemalte Spruch auf der Saumschwelle hat  Recht, wenn behauptet wird: „Es gibt nicht soviel Tag im Jahr, als dieses Haus ist alt an Jahr.“

Dieses kleine, zweistöckige Haus, das sich zwischen zwei andere zwängt, hat einen besonderen Charme. Der jetzige Besitzer hat es mit viel Mühe restauriert. Das Erdgeschoss gliedert sich in zwei Fenster, mit den Klappläden und eine gestaltete Haustür mit Oberlicht.
Die Saumschwelle zeigt Setzungserscheinungen, das Erdgeschoss jedoch nicht, was ein Zeichen dafür ist, dass das Erdgeschoss schon einmal erneuert wurde.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Das älteste Haus ist ein Ständerbau in der Hinterstrasse 48

Der schmucklose Bau in der Hinterstrasse 48 ist aus zweierlei Gründen interessant. Erstens weil es sich hierbei um das (wahrscheinlich) älteste erhalten gebliebene Haus der Stadt handelt. Zweitens handelt es sich hier um den einzigen Ständerbau unserer Stadt.

Es repräsentiert damit den Übergang von der frühmittelalterlichen Bauweise zum heutigen Fachwerk. Es gibt bei der Ständerbauweise keine Saumschwelle. Die Ständer ziehen sich von der Schwelle bis unter die Traufe. Die Deckenbalken werden innen eingezapft und von Knaggen oder Kopfbändern gesichert.

Ursprünglich handelte es sich um ein Einraumhaus, nach anderen Quellen um eine Scheune. Es wurde etwa um 1400 erbaut und das erste Mal 1438 zusammen mit dem Brunnen erwähnt (dat Hus bi dem Borme).

Die beiden Schleppgauben auf dem Dach sind neueren Ursprungs. Handwerker und Arbeiter bewohnten meistens dieses Haus.

Links neben diesem Haus steht ein weiteres interessantes Fachwerkhaus

Das Obergeschoss kragt um eine Balkenstärke gegenüber dem Erdgeschoss hervor und ist wie das Erdgeschoss in fünf Gefache aufgeteilt. Rechts und links ist zur statischen Stabilisierung das Fachwerkelement des „halben Mannes“ eingebaut. Die Brüstungsfelder unter den Fenstern zeigen uns drei Andreaskreuze.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Das Eckhaus in der Hinterstraße 52 ist als Wohnhaus Ende 17. Jahrhunderts erbaut worden. Das Erdgeschoss ist von drei Fenstern und der Haustür in guter Aufteilung gekennzeichnet. Im Obergeschoss sehen wir mittig zwischen den Stielen vier Sprossenfenster mit einem harztypischen Oberlicht. In vier den Brüstungsfeldern befinden sich Andreaskreuze.

Fast über die ganze Länge des Gebäudes zieht sich eine Schleppgaube, die ursprünglich wahrscheinlich nicht vorhanden war. Man hat sie später eingebaut um Wohnraum zu gewinnen. In früheren Zeiten brauchte man das Dachgeschoss, versehen mit kleinen Schleppgauben zur Lagerung des Viehfutters, denn fast jedes Haus hatte auch einige Stücke Vieh.

Links an dem Gebäude steht ein ungefähr 75 cm hoher Stein. Diese Radabweiser standen früher an allen Eckhäusern zum Schutz der Häuser vor allzu nahe kommen den Rädern.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Dieses Haus in der Westernstraße ließ der Werkmeister Trümpelmann zum Ende des 19. Jahrhunderts errichten. Zumindest die Frontansicht ist heute noch im Original erhalten. Zur Hofseite hin hat man in späteren Jahren zur Wohnraumgewinnung noch angebaut und auch das Dach fast zum Flachdach hochgezogen.

Der Bauherr Trümpelmann wollte sich noch nicht von der für seine Heimatstadt üblichen Fachwerkbauweise trennen, nahm allerdings die neueren Materialien seiner Zeit doch gerne in Anspruch, als da sind, maschinell gehobelte Balken sowie industriell vorgefertigte Stuckplatten, auf deren Maße sich der Zimmermann einzustellen hatte. Im Erdgeschoss, das von Anfang an als Ladengeschäft konzipiert worden war, betrieb Frau Trümpelmann ein Zigarren- und Tabakwarengeschäft.

In der relativ schmalen Fassade sind ganz links die Haustür und ganz rechts die Ladentür. Daneben sieht man direkt unter dem Erker im ersten Obergeschoss ein großes Schaufenster. Über beiden Türen sind Stuckkartuschen angebracht. Diese zeigen über der Haustür die Hausnummer 35 und über der Ladentür das Erbauungsjahr 1877. In der zweiten Etage sehen wir rechts und links geschosshohe Rautenfelder, in deren Mitte sich jeweils Stuckplatten mit Maskendarstellungen befinden. Etwas außermittig ist der Erker angebracht, dessen Last zwei Konsolen mit Figurenschmuck aufnehmen.

Im Brüstungsfeld unter den Balkonfenstern ist in historisierender Schreibweise zu lesen:

„ohn Gottes Gunst – all bawen umbsunst.“

was heißen soll „Ohne Gottes Gunst ist alles Bauen umsonst (vergebens).“. Das zweite Obergeschoss ist relativ einfach gestaltet und zeigt uns zwei nach außen weisende Streben. Die Brüstungsfelder sind mit floraler Ornamentik ausgemalt.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Dieser Bau ist typisch für die Zeit des Barock. Das symmetrisch angelegte Bauwerk ruhte ursprünglich auf einem Rogensteinfundament, welches auf der rechten Gebäudeseite in neuerer Zeit unterfangen wurde und sich heute im Klinkermauerwerk darstellt.

Über der Schwelle ist ein relativ einfaches Fachwerk errichtet, das u.a. mehrfach durch den „halber Mann“ ausgesteift ist. Über der zweiflügeligen barocken Haustür mit kunstvoll gekröpften Füllungen befindet sich eine aus Holz geschnitzte, bekrönte Kartusche, die zwei, sich einander zuneigende Wappenschilde zeigt. Das eine Wappen ist das des Bauherren und Hausbesitzers, des Superindendenten Gutjahr und ist ein so genanntes „redendes Wappen“: Gutjahr bedeutet gutes Jahr. Das wiederum wird durch Reben und Ähren dargestellt. Es sind dies auch Elemente des christlichen Abendmahls, Brot und Wein. Diese Gestaltung wurde aus der Steinarchitektur übernommen.

Genau über der Haustür befindet sich auf dem Dach ein rechtwinkliger Spitzgiebel welcher zu beiden Seiten von zwei Spitzgauben beflankt wird. Der Spitzgiebel selbst ist um ein ovales Dachfenster mit Schiefer behängt.

Bemerkenswert an diesem Bau ist auch die rechts befindliche, harztypische Hamme, an sich ein kleines Wirtschaftsgebäude, welches man hier aber wohl ausschließen kann, da die Oberpfarre von dem Zeitpunkt seiner Erbauung bis zum heutigen Tage als kirchliches Verwaltungsgebäude und Pfarrerwohnung genutzt wird.
Wahrscheinlich wurde die Hamme als kirchlicher Unterrichtsraum oder erweiterter Wohnraum genutzt.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Genau gegenüber der Westseite der Sylvestrikiche und deren Ausgang befindet sich unter der Hausnummer 7 das Lyzeum.

Dieses Gebäude, das zum Gefälleausgleich auf verschieden hohen Fundamenten errichtet wurde, ist ein Bauwerk aus der Zeit des Barocks. Auch dieser Bau ist symmetrisch angelegt und an den Eckstielen rechts und links des Vorbaus durch den „halben Mann“ ausgesteift. Der Vorbau ist mit einem Dach in der Neigung ähnlich griechischer Tempel und mit klassizistischen Pilastern versehen.

Über der zweiflügeligen, schlicht gehaltenen Füllungshaustür prangt eine aus Holz geschnitzte Kartusche, welchen in lateinischer Schreibweise den Zweck des Bauwerks als Lyzeum, den Namen des Bauherrn, Christian-Ernst, und das Jahr seiner Errichtung 1730 trägt. Weiterhin ist links das Allianzwappen der Stolberg – Wernigeröder Grafen zu sehen. An der rechten Seite stellt sich das Wappen der Stadt Wernigerode dar, beides umgeben von zierlich geschnitzten Akanthusranken.

Im Dach, das als Walmdach errichtet wurde, ist eine breite Schleppgaube zu sehen, die wahrscheinlich aus Gründen des Raumgewinns später eingebaut wurde. 1262 ist der Bau schon als Schule ausgewiesen, erst als Stiftsschule, später dann als städtische Lateinschule. Ab 1872 zog hier die Knabenmittelschule ein. Von 1933 bis 1989 diente das Gebäude als Hilfsschule. Heute dienen die Räume in diesem Haus als Ausbildungsstätte des Landesmusikgymnasiums.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Die "bunte Stadt am Harz" liegt am Nordrand des Harzes. Wernigerode ist eine Stadt mit besonderen Reizen. In einzigartiger Faszination und Vielfalt wetteifern prachtvolle Fachwerkhäuser um die Gunst der Besucher. Eine Perle mittelalterlicher Baukunst ist das Rathaus, bekannt und geschätzt als Ort der Trauungen in historischem Ambiente. Hoch über der Altstadt thront das Schloß Wernigerode, welches Blicke in die fürstlichen Gemächer ermöglicht und ganzjährig mit wechselnden Ausstellungen aufwartet. Vom Schloss bietet sich eine herrliche Aussicht über die Harzlandschaft bis hin zum Brocken. (Text: Deutsche Fachwerkstraße e.V.)

Tourist-Information
Marktplatz 10
38855 Wernigerode
Tel.: 03943/55378-35
info@wernigerode-tourismus.de
http://www.wernigerode-tourismus.dehttp://www.wernigerode-tourismus.de
Veranstaltungen (DFS)
Facebookseite

 

Fachwerstra ƒe Logo 1024x307


Besondere Themenführung für Fachwerkfreunde:

"Das Schiefe Haus im Lot" (Ein Projekt der Fachwerktriennale) Entdecken Sie das MUSEUM SCHIEFES HAUS, das mit 7 Grad Neigung noch schiefer als der Turm von Pisa ist. Unter sachkundiger Führung erleben Sie einen ungewöhnlichen Hang zur Schräglage. Testen Sie Ihren Gleichgewichtssinn.

"1000 Schritte rund ums Rathaus" in Wernigerode: Eine öffentliche Stadtführung mit Durchführungsgarantie und die nicht vorbestellt werden muss. Was Sie noch wissen sollten: Dauer: ca. 60 Minuten; Ganzjährig: täglich um 10:30 Uhr; Treffpunkt: Touristinformation Wernigerode

"Durch sechs Jahrhunderte"Wir bieten Ihnen einen Spaziergang durch die Altstadt unter sachkundiger Führung. Bei Buchung einer Stadtführung berücksichtigen wir gern Ihre Wünsche. Der Treffpunkt mit dem Stadtführer wird individuell vereinbart. Wir bitten um schriftliche Bestellung. Was Sie noch wissen sollten: Dauer: ca. 90 Minuten; Zeit: gemäß Buchungswunsch

"Themenführungen" für Gruppen Führungen mit der Bürgermeisterfrau Anna Plathner im historischen Gewand und anschl. Orgelspiel in St. Johannis, "Auf den Spuren von Hexen und Teufeln", " Auf den Spuren des mittelalterlichen Wernigerodes", "Auf den Spuren von Dichtern und Denkern" " Erlebnisführung zum Harzer Brauchtum"  oder "Innenhöfe mit Atmosphäre", weitere Themenführungen finden Sie unter
www.wernigerode-tourismus.de

Hilleborch führt durchs und ums Rathaus... vom Keller bis zum Dach – eine nicht ganz alltägliche Betrachtung mit einigen Überraschungen.
Was Sie noch wissen sollten: Mindestteilnehmerzahl: 5 Personen;

 

Audio deutsch:

Die Häuser 10 und 11 auf dem Oberpfarrkirchhof waren Wohnhäuser der ehemaligen Kirchgemeinde St. Sylvestri. Bei den einstöckigen Gebäuden, ist das Obergeschoss um eine Balkenstärke hervorkragt und sind die Balkenköpfe als verzierte Rollenköpfe dargestellt.

Im Erdgeschoss, in dem sich Türen und Fenster zwischen den Stielen befinden, werden die Stiele unregelmäßig von Fußstreben ausgesteift. Im Obergeschoss finden sich Fußstreben in jedem Gefach. Am Haus Nummer 10 ist der harztypische so genannte Beistrich zu sehen, welcher in neuerer Zeit wieder zur Anwendung kommt.

Eine Besonderheit im Haus Nummer 11 ist der schmale Durchgang auf der linken Seite des Gebäudes, im Volksmund „Demutsgasse“ genannt. Diese Gasse ist noch nicht einmal einen Meter breit und stellt eine Verbindung zur ehemaligen Straße an der Stadtmauer dar und war schon im Vorgängerbau des heutigen Hauses vorhanden. Der Name soll darauf zurückzuführen sein, dass die Stiftsherren durch die Gasse wenig demütigen Damenbesuch empfangen haben sollen.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Ein Wohnhaus der Bediensteten des Chorherrenstifts St. Sylvestrie sehen wir hier am Oberpfarrkirchhof Nr. 12. Das Fundament passt das Haus an die Hanglage an.

Neben der außermittig gelegenen Haustür befinden sich zwei schmale Fenster, die den Hausflur erhellen sollen. Die Sprossenfenster rechts und links der Haustür besitzen Klappläden. Die Balkenköpfe sind als „Quedlinburger Balkenköpfe“ ausgeführt. In der zweiten Etage ist in jedem der zwölf Brüstungsfelder ein Andreaskreuz zu finden, was dem Haus trotz seiner geringen Höhe ein repräsentatives Aussehen gibt. Dieses Haus war gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Dienstwohnung des Diakons namens Plessing.

Dessen Sohn war „wertherkrank“. Er hatte, wie so viele seiner Generation, Goethes „Leiden des jungen Werther“ gelesen, verinnerlichte die Handlung und war dadurch wahrscheinlich suizidgefährdet. Goethe selbst erhielt vom Sohn Plessings zwei umfangreiche Briefe zur Problematik des „Werther“, so dass Goethe sich genötigt sah bei einer seiner drei Harzreisen am 3. Dezember 1777 den Plessingsohn zu besuchen und mit ihm über den „Werther“ zu diskutieren.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Als Oberpfarrkirchhof werden das Gelände und die Häuser rund um die Sylvestrikirche benannt. Er gehört zusammen mit dem Klint und der Klintgasse zu den ältesten Siedlungsgebieten der Stadt. Südlich der Sylvestrikirche befindet sich das 1582 von Dietrich von Gadenstedt erbaute und nach ihm benannte Haus Gadenstedt. Dietrich von Gadenstedt war der gräfliche Schloßhauptmann.

Der Bau aus der Hochrenaissance hat ein massives Untergeschoss, auf welchen sich das Fachwerk aufbaut. Hier trifft die Bedeutung des Wortes „steinreich“ wirklich zu, denn nur wer reich war, konnte sich in der damaligen Zeit ein Erdgeschoss aus Stein bauen lassen. Jedes Brüstungsfeld ist mit einer Fußstrebe versehen, welche von Feld zu Feld seine Richtung ändert. Am rechten Teil des Hauses, bei welchem der First etwa zwei Meter höher gebaut worden ist, befindet sich ein markanter Erkervorbau mit einem Spitzdach, welcher von drei reich profilierten Kopfbändern gestützt wird. Der Erker ist an allen drei Seiten mit Fenstern versehen die mit Butzenscheiben verglast sind.

Die Brüstungsfelder wie auch der Giebel des Erkers sind mit prachtvollen Kerbschnitzereien versehen. Diese konnten sich aber in dieser Genauigkeit auch nur erhalten, weil die Brüstungsfelder in Eichenholz gefertigt sind.

Am Erker ist die teilweise zerstört die Lebensdevise des Erbauers zu lesen, das Bibelzitat aus Hiob 19,25, „Ich weiss, das mein Erlöser lebt.“ Auf dem Türsturz, aus Sandstein, ist die Inschrift "Haus Gadenstedt" zu lesen.

Im nördlichen Giebel sehen wir in der Mitte die Fachwerkfigur des ganzen Mannes. Frühere Generationen deuteten dies als die germanische Rune Ygdrasil, welche den Weltenbaum, eine große Esche, deren Äste in den Himmel reichen, versinnbildlicht.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Das Haus Nummer drei in der Klintgasse gehörte im Mittelalter dem Bader und Frisör Wilhelm Wiardes. Er ist uns deshalb heute noch bekannt, weil er zur Zeit des Bauernkrieges die aufständischen Bauern der Stadt Wernigerode anführte, unter anderem bei der Brandschatzung des Augustinerklosters Himmelpforte.

Der Bau wie er sich heute zeigt, ist im Jahre 1580 erbaut worden. Der Vorgängerbau allerdings fand schon 1393 erstmalig urkundliche Erwähnung. Das Haus besteht aus drei Etagen, bei dem die oberen immer um eine Balkenstärke vorkragen.

Im zweiten Obergeschoss sind zwischen stark profilierten Brustleisten Blendarkaden zu sehen, was uns das Haus eindeutig in die Zeit der Renaissance datieren lässt.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

 

Audio deutsch:

 

Oberhalb des Rathauses in der Klintgasse, die früher Mühlengasse hieß, steht das schiefe Haus.

Dieses wurde 1356 erstmals urkundlich erwähnt, als Teichmühle erstmals 1393 genannt und als Walkmühle erstmals 1472 beschrieben. 1636 erwarb es die Tuchmacherinnung von der Stadt. In seiner heutigen Gestalt wurde es als Walkmühle für die Tuchmacher der Stadt um 1680 neu errichtet. Von 1826 bis 1872 betrieb der Walkmüller Johann Heinrich Mummeldey diese Mühle, die 1890 ihren Betrieb endgültig einstellte. Bis 1974 war es bewohnt.

 

An der östlichen Seite des Gebäudes befand sich das Wasserrad, das die nötige Energie für die Maschinen der Walkmühle lieferte. Das so genannte Aufschlagwasser bekam die Mühle über einen Graben aus dem darüber liegenden Teich, wovon noch heute die Straßenbezeichnung Teichdamm zeugt. Der Teich wiederum, erhielt sein Wasser durch einen Graben, welcher von der Flutrenne abgeleitet wurde.

 

Durch die Unterspülung mit dem Wasser des Mühlgrabens und das Gewicht des Mühlrades senkte sich das östliche Fundament und die darauf stehende Giebelwand um etwa einen halben Meter. Damit wurde das gesamte Haus in Schräglage gebracht. Dieser Vorgang dauerte so lange bis anstehender Fels ein weiteres Absinken verhinderte. Das sehen wir als heutigen Ist-Zustand - das schiefe Haus.

 

An der rechten Seite des Giebels ist ein etwa ein Quadratmeter großer, freihängender Anbau zu erkennen. Die Bauweise lässt die immer wieder geäußerte Vermutung zu, dass es sich hier um das erste „WC“ von Wernigerode handelt. In Wirklichkeit war es aber nur das Reinigungsschacht für das Mühlrad.

 

Das Fachwerk des Erdgeschosses ist mit wenigen Streben einfach und zweckmäßig gestaltet. Im Obergeschoss finden wir geschosshohe Rautenfelder in Giebel und Straßenfront sowie Andreaskreuze unter den Brüstungsriegeln. Ober- und Dachgeschoss kragen jeweils um eine Balkenstärke vor. Das Dach ist zum freistehenden Giebel hin als Krüppelwalm ausgebildet.

Das Gebäude ist heute Eigentum der Stadt und wird u.a. als Jugendcafe, Museum und für verschiedene Veranstaltungen genutzt.

 

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

 

Audio deutsch:

Hotel „Gothisches Haus“

1360 Es gibt eine erstmalige Erwähnung in einem Zinsregister als „großes Haus auf dem Markt beim Spielhaus“ (Rathaus).

1897 Das „Hotel Gothisches Haus“ wird umgebaut. Bei diesem Umbau wird der Figurenschmuck neu geordnet. Außerdem wurden an der Front zum Markt zwei Inschrifttafeln angebracht. An der Brandmauer zum Markt 3 hin wurde die Erinnerung aufgeschrieben, dass an dieser Stelle der vom Nikolaiplatz bis an das Westerntor umgreifende Stadtbrand zum Stehen gebracht wurde. Die andere Inschrifttafel erinnert daran, dass in diesem Haus am 17. Mai 1547 Phillipp Melanchton „und etliche Tage danach eine freundliche gastliche Zuflucht fand“.

Seit diesem Jahr liegen auch Angaben über die Hotelkapazität vor: In 25 Zimmern werden 50 Betten zur Übernachtung angeboten. Nach Ankauf des Hauses Klint 2 steigt 1901 die Zimmeranzahl auf 40 mit insgesamt 80 Betten. Damit zieht das „Hotel Gothisches Haus“ dem „Hotel Weißer Hirsch“ gleich. Die Anzahl von 80 Betten bedeutet 1910 überhaupt das Höchstangebot in Wernigeröder Hotels.

1989 Es beginnen umfassende Abbruch- und Neubauarbeiten am Hotel.

Heute ist das „Hotel Gothisches Haus“ ein 4-Sterne Hotel und gehört zur Travel-Charme Kette.

http://www.travelcharme.com/hotels/gothisches-haus.html

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

 

Audio deutsch:

Direkt gegenüber unserem historischen Rathaus sehen wir das renommierte Hotel „Weißer Hirsch“.

Das Haus wird zum ersten Mal 1456 urkundlich erwähnt, und zwar als einem Hans Koppel gehörig. Durch seine direkte Lage am Marktplatz haben hier immer gesellschaftlich höher gestellte Bürger gewohnt, unter anderem die Bürgermeister Fronsberg und Hannemann.

Relativ früh wird dann eine „Weihsbäckerei“ (Konditorei) in diesem Hause erwähnt und zwar im Jahre 1746. 1761 jedoch findet sich zum ersten mal ein Gastwirt Johann Georg Pfeifer in den Annalen der Stadt.

Gastwirtschaft, Weißbäckerei und die Wohnungen in diesem Hause wurden aber parallel betrieben, denn einen bedeutenden Fremdenverkehr gab es zu jener Zeit noch nicht, was nicht ausschließt, das auch Reisende hier übernachten konnten.

Das Haus in seiner heutigen Form ist eher in der Epoche um 1650 anzusiedeln. Über zwei Jahrhunderte existierten hier Bäckerei und Gastwirtschaft einträchtig zusammen. 1830 tauchte das erste Mal der Name „Weißer Hirsch“ als Bezeichnung für die Gastwirtschaft auf. Das einst um ein Drittel kleinere Haus erhielt durch den Neubau nach dem Stadtbrand 1847 die heutige Größe.

Erst 1864 übernahm der Gastwirt Julius Fricke das Haus und es scheint, bedingt durch den einsetzenden Fremdenverkehr und den wirtschaftlichen Aufschwung in der Gründerzeit, zu dieser Zeit lohnenswerter gewesen zu sein, dieses Haus zu betreiben. 1872 bekam Wernigerode auch einen Anschluss an das Schienennetz der deutschen Reichsbahn und war daher noch leichter für die Urlauber zu erreichen. Die Familie Fricke betrieb das Haus, welches jetzt gleichermaßen Hotel und Gaststätte war, bis weit in die DDR-Zeit hinein bis es von der staatlichen HO übernommen wurde.

Das Haus hatte an der Nordseite einen Wintergarten, der aber dem Bombenangriff vom Februar 1945 zum Opfer fiel und nicht wieder aufgebaut wurde.

Das zweistöckige Haus ist in Fachwerkbauweise ausgeführt. Über der Eingangstür befindet sich ein kleiner Balkon.
Im Jahre 1967 erfolgte ein umfassender Umbau des Hauses und es erfolgte der Einbau einer „Nachtbar“ mit dem Eingang von der Seite. Nach 1989 wurde das Hotel wieder privatisiert und wird heute in einem Hotelverbund geführt.

http://www.hotel-weisser-hirsch.de/deutsch/home.html

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

 Cafe Wien, Breite Strasse 4

Das Haus in dem heute das „Cafe Wien“ untergebracht ist und das wohl jeder Wernigeröder kennt und vor dem viele Besucher unserer Stadt ehrfürchtig stehen bleiben, ist eines der wenigen Renaissancehäuser unserer Stadt. Es ist ein zweigeschossiger Bau mit einem asymmetrisch aufgesetzten Spitzerker. Früher war dieses Gebäude dreistöckig. Es wurde vom Stadtbaurat Willy Deistel zum zweistöckigem Cafe umgebaut.

Dieses Haus wurde als Kaufmannshaus 1583 erbaut. Über dem vierten und fünften Balkenkopf sind in der Saumschwelle jeweils die Zahlen 15 bzw. 83 eingeschnitzt.

Das Obergeschoss ragt gegenüber dem Erdgeschoss um eine Balkenstärke vor, das Dachgeschoss jedoch verfügt über eine doppelte Kragung. Die Fenster in der ersten Etage wie auch in der Gaube sind noch mit Butzenscheiben verglast.

Ab 1897 wurde dieses Haus als Cafe betrieben, zuerst vom Konditormeister Wilhelm Hauer, daher oft auch „Hauersches Haus“ genannt. Ab dem 01.04.1926 betreibt die Familie Siegesmund das Cafe bis auf den heutigen Tag.

Dieses Cafe war Treffpunkt der Lehrer und wohlhabenden Schüler des nahe gelegenen Gymnasiums, Literaten und Hausfrauen nach ihrem Einkaufsbummel. Unter anderem feierte der Maler und Bildhauer Ernst Barlach am 2. Januar 1938 hier seinen 68. Geburtstag.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Beim Haus Behrends, das nach seinem letzten Besitzer benannt wurde, handelt es sich um ein typisches Handwerkerhaus aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Es wurde nach dem großen Stadtbrand von 1528 errichtet.

Die Brüstungsfelder sind durchgehend mit Bohlen ausgefacht, so dass genügend Platz bleibt für die Gestaltung mit Palmetten, die sich im ersten Geschoss auch über die Ständer hinziehen. Im zweiten Geschoss sind die Ständer schmucklos und die Palmetten befinden sich ausschließlich in den Brüstungsfeldern.

In der oberen Etage deutet das mittlere Gefach auf einen früheren Kefferbalken zum Heraufziehen von Lasten hin.

Für die Zeit von 1905 bis 1925 lässt sich ein Schuhmachermeister Behrends als Hauseigentümer nachweisen, dann ging das Haus in den Besitz seines Sohnes über, welcher allerdings das Gewerbe nicht fortsetzte. In früheren Zeiten befand sich die Haustür genau in der Mitte des Hauses. Links davon befand sich ein größeres Schaufenster und rechts ein erkerförmiges, ausladendes Fenster, welches mit der Restauration im Jahre 1972 ebenfalls entfernt wurde. Es wurde als eines der ältesten Wernigeröder Schaufenster angesehen. In diesem stellte der Schumachermeister seine Ware aus.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Bei dem Preysserschen Haus, das 1696 von dem Seifensieder und Kerzenzieher Christof Preysser erbaut wurde, handelt es sich um den einzigen Bau in Wernigerode, der dem Manierismus zugeordnet werden kann. (Manierismus ist die Übergangsperiode von der Renaissance zum Barock und bedeutet vom Begriff her soviel wie „nachahmen“.)

Links in dem Haus befindet sich eine Toreinfahrt als sicheres Zeichen, dass es sich hier um ein Ackerbürgerhaus handelt. Neben seinem Gewerbe als Seifensieder betrieb der Hausbesitzer noch eine kleine Landwirtschaft.

Über der Toreinfahrt sind die Namen des Erbauers Christof Preysser links, sowie dessen Ehefrau Bar. (wahrscheinlich Barbara) Margaretha Blanken und die Jahreszahl 1696 zu sehen. Zwischen den beiden Namenszügen befindet sich ein geflügelter Puttenkopf. Die Toreinfahrt ist im unteren Teil mit einer pflanzlichen Ornamentik gestaltet. Im oberen Teil der Torpfosten ist jeweils ein nach außen blickender, skurriler Männerkopf mit orientalischer Kopfbedeckung eingeschnitzt. Merkwürdigerweise wachsen diesen Männern die Schnurrbärte aus den Nasenlöchern.

Die zehn Balkenköpfe über den Saumschwellen zeigen fratzenähnliche Männerköpfe, so genannte Neidmasken.

Im Erdgeschoss befindet sich heute eine Bäckerei.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Das Krummelsche Haus in der Breiten Strasse 72 ist das wohl am meisten beachtete Haus in der Wernigeröder Neustadt. Es wurde im Stil des Spätbarocks, aber dennoch im Fachwerk errichtet. Durch die vorgesetzte Holzfassade mit Schnitzereien ist dies kaum als solches zu erkennen.

Das Haus wurde 1674 von dem Berliner Kornhändler Heinrich Krummel gebaut. Die Fassade zeigt vom Straßenniveau bis hin zur Traufe meisterhaft ausgeführte Schnitzereien. Die Gefache sind ausgemauert wie bei anderen Fachwerkhäusern. Die Fassade wurde mit allegorischen Schilderungen auf geschnitzten Holztafeln ausgestaltet, die nach Stichen des flämischen Kupferstechers Adriaen Collaert (1560-1618) geschnitzt worden sind.

Von oben links her gesehen zeigen die Bilder 1, 2, 8 und 10 symbolisch die Erdteile Europa, Asien, Afrika und Amerika; Australien stand, als erst ansatzweise entdeckt, noch nicht zur Debatte. Bild 3 bietet eine Landschaftsansicht, wohl das Element „Luft“, während das 4. Bild auf gleiche Weise „Erde“ darstellt. Das 6. Relief wird auf Wernigerode gedeutet, das 7. zeigt den „unbestechlichen Richter“. Das 9. Bild trägt die Unterschrift „memento mori“ - „Gedenke, dass du sterben musst“. Das 5. Relief mit der Inschrift „Thut Buße“ und der Darstellung eines Mädchens mit einem Rosenkranz vor einem Priester sitzend, wurde also erst ergänzt, als die Ladeluke und die Lüftungsöffnungen im 2. Obergeschoss zu Fenstern umgebaut wurden.

Im zweiten Obergeschoss rechts erkennt man, dass dieses Gefach früher nicht vorhanden war. Es enthielt eine einfache schmucklose Brettertür. Hier war an einem sogenannten Kefferbalken ein Flaschenzug angebracht, um die Lasten auf den Boden ziehen zu können. In älteren Abbildungen ist zu sehen, dass im gesamten zweiten Stock die Fensteröffnungen mit Gittern aus Holzlatten versehen waren. Sie sollten für die Belüftung des Lagergutes Sorge tragen.

Das Untergeschoss, das um 1875 umgebaut wurde, besteht seitdem aus vier Rundbögen, abwechselnd ein großer und ein kleiner. In den kleineren Bögen befinden sich Eingangstüren von denen die linke in das heute darin befindliche Cafe führt, während die rechte zum Treppenhaus führt. Vorher war das Untergeschoss mit drei Fenstern und rechts einer Tür versehen. Ein Fenster hatte eine Auslage zur Straße hin und es galt immer als das erste Schaufenster der Stadt. Vermutlich wurde im Erdgeschoss ein Kleinhandel betrieben.

Über den Türen sind Jahreszahlen zu sehen, die auf wichtige Daten dieses Hauses hinweisen. 1674 steht für die Errichtung des Baus und 1875 für den Umbau des Erdgeschosses, die der Seilermeister Wilhelm Gerlitz ausführen ließ. Die fünf Säulen im Erdgeschoss zeigen in Augenhöhe des Betrachters fünf romantisierende Figuren, die Ritterzeit verherrlichend. Oben unter den Windladen sind Puttenköpfe zu sehen.

Der Vollständigkeit wegen sei berichtet, dass mehrmals schon ausländische Museen und Finanziers ihre Hände nach diesem einzigartigen, viel bewunderten Krummelschen – oder wie es später nach seinem Besitzer hieß: Gerlitzschen – Hause ausstreckten. Ein Angebot stammte von einer Londoner Firma, die 1924 2000 Pfund Sterling für die abzubrechende Fassade bot. Der Besitzerin, wie auch der Stadtverwaltung ist hoch anzurechnen, trotz finanzieller Nöte standhaft geblieben zu sein und so diese Kostbarkeit zur Freude für Einwohner und Besucher an ihrem Platz zu erhalten.

(c)Text: Weitere Informationen zur Hausgeschichte mit historischen Bildern findet ihr auf http://www.hausgeschichte-wernigerode.dehttp://www.hausgeschichte-wernigerode.de

Audio deutsch:

Das dominante Gebäude am Marktplatz, wurde 1277 erstmals als gimnasio vel theatro (Spiel- und Gerichtshaus) erwähnt. Der massive Bau des ursprünglichen „Spelhuses“ lässt vermuten, dass schon damals an eine spätere Aufstockung durch Fachwerk gedacht war, denn tatsächlich ist bei seinem späteren Ausbau an den Fundamenten nichts geändert worden. Selbst die spitzbogige gotische Eingangstür in das Erdgeschoss ist heute noch vorhanden. Mit der Aufstockung 1492 erhielt das „Spielhaus“ einen großen Festsaal, der über eine Freitreppe an der Westseite betreten werden konnte. Versehen mit einem hohen Giebel, konnte das Gebäude jetzt nicht nur neben den Patrizierhäusern am Markt bestehen, sondern wurde jetzt zum dominierenden Mittelpunkt des Marktplatzes. Die aufwärts strebenden Fachwerkbalken nahmen dem Ganzen die bisherige Plumpheit. Das 1497 vollendete Gebäude entsprach schon mehr dem nach städtischer Repräsentanz verlangenden Bürgertum. 1497 wurden vor den breiten niederdeutschen Giebeln zwei schlanke Fachwerktürme gesetzt und als Gegenstück zu diesen vertikalen Elementen als horizontales Band in den unteren Gefachen „geschweifte Andreaskreuze“, die hier zum ersten Mal in Wernigerode auftauchen und dann in der Stadt an anderen Fachwerkhäusern übernommen wurden. Sein heutiges Aussehen erhielt es nach einem Brand (1521) und einem weiteren Umbau in den Jahren 1539 bis 1544. Besonders bemerkenswert sind die geschnitzten Figuren, mit denen die Geschoss- und Dachüberstände verziert sind. Es gilt als eines der schönsten Rathäuser Europas.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wernigerode aus der freien Enzyklopädie WikipediaWikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 UnportedCreative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (KurzfassungKurzfassung).