Uslar ist eine deutsche Kleinstadt und Mittelzentrum am südwestlichen Rand des Sollings im niedersächsischen Landkreis Northeim und ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]. Häufig wird Uslar auch Tor zum Solling genannt.
Uslar liegt im südlichen Weserbergland, im südwestlichen Teil des südniedersächsischen Landkreises Northeim im ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig.
Größere Städte im Umkreis Uslars sind das Oberzentrum Göttingen im Südosten (34 Kilometer per Straße, zirka 26 Kilometer Luftlinie), Kassel im Süden, Holzminden sowie Höxter im Nordwesten. Uslar grenzt im Norden an den Solling als Teil des Naturparks Solling-Vogler, eines der größten zusammenhängenden Waldflächen und Mittelgebirge Niedersachsens. Das Dreiländereck Niedersachsen/Hessen/Nordrhein-Westfalen am äußersten nordwestlichen Ortsrand von Bad Karlshafen ist zirka 25 Kilometer in westlicher Richtung entfernt und der Oberlauf des Flusses Weser in der Nachbargemeinde Bodenfelde zirka neun Kilometer ebenfalls in westlicher Richtung.
Bis zur Kreisstadt Northeim im Nordosten sind es zirka 36 Kilometer per Straße (zirka 26 Kilometer Luftlinie), bis zur Landeshauptstadt Hannover im Norden zirka 120 Kilometer und bis zur Bundeshauptstadt Berlin im Nordosten zirka 350 Kilometer.
Bauwerke
- Das Uslarer Wahrzeichen, das in der Innenstadt stehende 1476 nach einem Brand wieder neu erbaute frühere Rathaus mit Fachwerk und nachträglich aufgesetztem kupfernem Uhrturmdach. Direkt neben dessen Haupteingang sitzt ein in Stein gehauener Löwe auf einem Steinsockel, dessen Zähne weiß bemalt sind und der ein gotisches Wappen hält, auf dem ein goldenes „V“ (lateinisches „U“) auf blauem Grund dargestellt ist. Ein Rathaus wurde zuerst 1406 erwähnt. 1476 wurde die Osthälfte dieses zweigeschossigen Gebäudes erbaut, während der Westteil zwischen 1650 und 1655 errichtet wurde, was z. B. an unterschiedlichen Konsolen ersichtlich ist. Das Rathaus wurde von September 1998 bis November 2006 für 5,6 Millionen Euro saniert, wobei die Art der Sanierung nicht nur in der Uslarer Bevölkerung stark umstritten ist.
- Die St. Johanniskirche (ev.-luth.) mit dem noch erkennbar gotischen hohen Chor, zu dem am 20. Mai 1428[42] der Grundstein gelegt wurde, mit einem handgeschnitzten, prächtigen dreiteiligen Flügelaltar und farbenfrohen Glasgemälden von zirka 1470, die in ihrem Wert denen vom Kölner Dom gleichen, ist dem Heiligen Johannes geweiht. Bauherr war der Welfenherzog Otto der Einäugige von Göttingen. Unter dem Westturm steckt der älteste Teil, der von einer gewölbten Basilika des 13. Jahrhunderts übrig blieb. Auf der Westempore steht die 1845 von der Firma Euler erbaute Orgel (26/II). Sie gehört heute zu den herausragenden Instrumenten Südniedersachsens, da ihr heutiger Zustand immer noch sehr dem ursprünglichen entspricht. Der ältere Westteil der Kirche war ursprünglich romanisch. Die Kirche wurde 1841–1845 nach den Plänen von Oberhofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves, einem Sohn der Stadt, als dreijochiges Schiff mit Hallenquerschnitt auf gusseisernen Säulen mit aus Holz gezimmerten und verputzten Gewölben unter Verwendung der alten Fundamente neu errichtet. Als eine von 17 in Deutschland bzw. 77 in Europa hat sie einen gewundenen Kirchturm. Sehenswert sind auch das neben dem Altar gelegene Sakramentshäuschen mit der Krönung Mariens, der Grabstein des am 17. Oktober 1594 verstorbenen ersten Pfarrers von Uslar, Jost Bauerfeindt, wertvolle Konsolen mit Masken von Engeln im Altarraum, die Kanzel von 1844 und die an der Außenwand des hohen Chors eingefügte Kreuzigungsgruppe, die wahrscheinlich noch aus der alten romanischen Kirche stammt.
- Die prächtigen und wertvollen Fachwerkfassaden der Bürgerhäuser mit Geschäften und Gewerben in der mit roten Natursteinen gepflasterten Fußgängerzone in der Innenstadt, genauer in der Langen Straße, Uslars Einkaufsstraße (um die Fußgängerzone wurde seit den 1990er Jahren bis 2005 kontrovers diskutiert). Beispielhaft sei hierfür das älteste Bürgerhaus von 1555, das heutige Hotel Menzhausen (früher: Hotel Bussiliar/Gasthof Wicke) genannt, das zuerst vom Jägermeister Jacob Fischer bewohnt wurde.
- Brau- und Backhaus.
- Städtisches Heimatmuseum, ein alter Sattelhof in direkter Nachbarschaft von St. Johanniskirche und Rathaus. Dieser Fachwerkbau wurde 2004 restauriert.
- Der von 1934 bis 1935 erbaute, zirka 30 Meter hohe steinerne Sollingturm auf dem nordwestlich von Uslar gelegenen 444 Meter hohen Strutberg bei Sohlingen mit guter Aussichtsmöglichkeit.
- Der Aussichtsturm Harzblick auf dem 493 Meter hohen Großen Steinberg bei Vahle, von dem die Aussicht bis zum Harz reicht.
- Reste der einstigen Stadtmauer in der Kernstadt in der Mauerstraße und am Forstgarten (mit der Stadtmauer hängen auch die Namen Mühlentor und Isertorweg zusammen).
Wüstung und Kirchenruine Malliehagen nördlich von Dinkelhausen
Veranstaltungen
Weihnachtsmarkt
während der Adventszeit wird an einem großen am Rathaus hängenden Adventskalender im Rahmen einer großen Tombola ein Türchen geöffnet
alljährliches Stadtfest „Pekermarkt“ in der Innenstadt am zweiten Sonntag im September, verschiedene Geschäfte haben dann von 11 bis 18 Uhr geöffnet
zweitägiges Altstadtfest in der Innenstadt im Abstand von fünf Jahren.
Gewerbeausstellung „Uslarer Leben – Uslar erleben“ am zweiten Sonntag im April im Schulzentrum an der schwarzen Erde im Abstand von zwei Jahren
Neuenhausen vor dem historischen Rathaus in Uslar
zwei Wochen vor Ostern, am Fastensonntag, findet alljährlich die sogenannte „Spenneweih“ statt (die Uslarer „Spenneweih“ ist ein über 660 Jahre alter Brauch, der auf zwei mittelalterliche Armenstiftungen aus den Jahren 1342 und 1398 zurückgeht)
zu Ostern die Osterfeuer in den Uslarer Dörfern
zum Ende der Karnevalszeit entsprechende Feiern in den Dorfgemeinschaftshallen von Wiensen und Schoningen
Maibaumaufstellen am 1. Mai in vielen Ortsteilen
jeden Freitag von 9 bis 13 Uhr Wochenmarkt (Uslarer Landmarkt) in der Fußgängerzone (Lange Straße).
jeden Dienstag von Mai bis Oktober Stadtrundführung
Brauereifest im Juli
Flugtag Uslar (der Flugtag Uslar findet im Drei-Jahres-Rhythmus auf dem Flugplatz Uslar statt, meistens im August oder Anfang September)
in der Zeit nach Weihnachten diverse Theatervorführungen von Laienschauspielgruppen
in den Dörfern wird in der Silvesternacht meist von den jeweiligen Junggesellen die Tradition des „Neujahrsbocks“ gepflegt.
In den Sommerferien wird im Rahmen der „Aktion Ferienspaß“ von der Stadtjugendpflege ein vielfältiges Programm an Freizeitaktivitäten für Schüler und Jugendliche angeboten
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