Destille

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Bis zum September des Jahres 1918 stand auf der Parzelle Hinter der Stadtmauer 11 ein großes Fachwerk-Lagerhaus der Firma Georg Münder, die Betreiber der nahegelegenen Mühle an der Fulda war (bekannt als Münder'sche Mühle). Das Gebäude diente der Trocknung und Lagerung von Getreide und ging wohl auf einen Vorgängerbau aus dem 18. Jahrhundert zurück, wie die Jahreszahl 1796 auf einem Deckenstein des Gewölbekellers belegt. Ein an gleicher Stelle eingemauerter Monogrammstein konnte bis heute nicht zugeordnet werden. 1918 brannte der Fachwerkbau bis auf die Grundmauern nieder, der sich daran anschließende Pferdestall Panse fing ebenfalls Feuer, konnte aber unter großen Anstrengungen gelöscht werden.


Erst im Jahre 1933, 15 Jahre nach dem Brand, findet sich in den städtischen Bauakten der Bauantrag für ein neues Lagergebäude - ein massives Gebäude aus Backsteinen mit kräftigen, hoch belastbaren Holzbalkendecken. 1935 wird der Bauantrag für ein weiteres Lagergebäude gleicher Bauart auf dem Nachbargrundstück Hinter der Stadtmauer 9 gestellt und verwirklicht. Bis Ende der 1950er wurden die Gebäude als Trocken- und Lagerraum genutzt, durch den Einbau einer Stromturbine in der Mühle wurden die Lagergebäude nicht mehr genutzt. Mitte der 1960er planten die Mündener Gummiwerke, ein “Unterkunftsheim für Gastarbeiter” einzubauen. Später zog die Firma Winkelmann’s Weinhandlung mit ihrem Fruchtweinhandel und einer Schnapsbrennerei ein. Seit Ende der 1980er fanden nur noch geringe Zwischennutzungen statt.


Das Denkmal!Kunst - Kunstdenkmal - Festival 2007 und 2009 hauchte erstmalig dem Gebäude wieder neues Leben ein, das ehemalige Lagergebäude entpuppte sich als besonderer Ausstellungsort für Bilder, Skulpturen und Installationen und der riesige Dachboden wurde zur beliebtesten Bühne für Kunst, Kabarett und Lifemusik.
 

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