8- Mittelehrenbach, Schullasbauernscheune

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An der rechten Ecksäule der giebelständigen Fachwerkscheune lassen sich das Christusmonogramm, Name des Bauherrn, Initialen des Baumeisters und die Jahreszahl 1851 ablesen. Ebenso wie die Frackdachhäuser dieses Ortes gehört sie zu einer Art Nachblüte des Fachwerkbaus, die von der Mitte des 18. bis ins 19. Jh. reichte. Dank des Mittelehrenbacher Zimmermanns Johann Ochs (1770 – 1828) und seines gleichnamigen Sohnes (1805 –1859) entstanden eng begrenzt auf das Gebiet ums Walberla die letzten Fachwerkhäuser, die sich durch eine hohe Spielfreude mit Ornamenten und  Klebdächern auszeichnen. Die stattliche Scheune gehört zum Anwesen der heutigen Brennerei Singer, dessen sehr alter Hausname „Schullasbauern“ lautet. Der 1677 in Oberehrenbach geborene Johannes Hötzelein heiratete nach Mittelehrenbach und brachte den Namen in der 3. Generation aus Hetzelsdorf mit. In dem Hausnamen steckt die Amtsbezeichnung „Schultheiß“, im weitesten Sinne eine Art Ortsvorsteher. „Nomen est omen“: Tatsächlich war der Bauherr dieser Scheune 1842 Ortsvorsteher von Mittelehrenbach. Damals bestand das Anwesen im Wesentlichen aus heute abgerissenem Wohnhaus mit Ställen für Schweine und Schafe, Backofen und Scheune. Nach der Umstellung auf Obstbau wurde der zwischenzeitlich in den Fachwerkschuppen ausgelagerte Rinderstall 1995  zur Brennerei umgebaut.

Texte: Doris Philippi (Beschreibung Nordroute, Fachwerkhäuser 1–16), Freiberufl. Dipl.-Geographin, Gäste- und Kulturführerin bietet Ausflüge, Wanderungen und Reiseleitung zu verschiedenen Themen (u. a. auch Fachwerk) an. http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/

Zusammenstellung und Redaktion: www.regiopol.de, Gestaltung: Werbeatelier Kolvenbach-Post, Bildnachweise: regiopol, VGN, Gasthof Alt (S. 23), Gasthof „Zum Schloss“ (S. 30), Gero Häußinger (S. 51), Landkreis Forchheim (S. 4), Karten: VGN, Markierung der Wanderwege: Fränkische Schweiz-Verein e.V.

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