9- Mittelehrenbach, Wohnhaus
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Nach umfangreicher Sanierung von Grund auf in der Zeit von 1991bis 94 ist das denkmalgeschützte Wohnhaus ein Schmuckstück mit besonderem Flair. U. a. musste der vordere Giebel ausgebessert, der hintere komplett erneuert werden. Die Gefache sind aus Ziegelsteinen, zum Teil aus Tuffsteinen und Flechtwerk mit Lehmbewurf. Die Art des Fachwerks lässt eine Entstehung des Gebäudes Mitte / Ende des 18. Jahrhunderts vermuten. Beim Renovieren wurden auf dem Dach des Hauses und dem ehemaligen Schweinestall Feierabendziegel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts gefunden. Sehr seltene, beschriftete, verzierte oder datierte Ziegel bezeichnet der Volksmund als Feierabendziegel. Bis Anfang der 1970er-Jahre bestand hier seit Generationen das Gasthaus „Zum Brunnen“ mit eigener Landwirtschaft. Der Grundriss im Erdgeschoss entspricht noch der ursprünglichen Raumaufteilung. Die Fensterreihe in der östlichen Dachfläche in der Art einer Fledermausgaube lässt vermuten, dass hier früher Hopfen getrocknet wurde. Brenn- oder Braurechte existierten nie. Das Bier bezog man vom Brauhaus Forchheim. Der Maronenbaum stammt von einem fliegenden Händler, der 1949 seine Zeche nicht anders bezahlen konnte. Gastwirt Schorsch zeigte sich einverstanden und pflanzte das Bäumchen in seinem Vorgarten.
Texte: Doris Philippi (Beschreibung Nordroute, Fachwerkhäuser 1–16), Freiberufl. Dipl.-Geographin, Gäste- und Kulturführerin bietet Ausflüge, Wanderungen und Reiseleitung zu verschiedenen Themen (u. a. auch Fachwerk) an. http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/
Zusammenstellung und Redaktion: www.regiopol.de, Gestaltung: Werbeatelier Kolvenbach-Post, Bildnachweise: regiopol, VGN, Gasthof Alt (S. 23), Gasthof „Zum Schloss“ (S. 30), Gero Häußinger (S. 51), Landkreis Forchheim (S. 4), Karten: VGN, Markierung der Wanderwege: Fränkische Schweiz-Verein e.V.