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Der Reithof wurde um 1760, nach Plänen Franz Anton Bagnatos, auf dem Terrain des Hofgartens angelegt. Von Anfang an erfüllte der Gebäudekomplex unterschiedliche Aufgaben.
Die Anlage umfasste eine Reithalle sowie das Zeughaus, worin die Geschütze und Waffen des fürstbischöflichen Militärs und der Stadt untergebracht waren; ferner Kutschenremisen und Stallungen, des weiteren Hofratswohnungen. Mit der Säkularisation 1802/03 fiel das Anwesen an Baden, dessen Domänenverwaltung sogleich das Inventar der Stallungen und des Zeughauses, bis 1806, versteigerte.
Bereits 1803 war im Ostflügel das Bezirksamt eingerichtet worden, das dort bis 1857 blieb. Seit 1837 wurde im Reithof zusätzlich die Seminarübungsschule untergebracht, an der die Meersburger Knaben unterrichtet wurden. Nach Teilabriss und Wiederaufbau zu Beginn des 20. Jh. zog 1907 die Weinbaudomäne Meersburg ein, das heutige Staatsweingut. In den 1960er Jahren wurde der Reithof dann erneut grundlegend renoviert. Neben dem Staatsweingut nutzt heute das Droste-Hülshoff-Gymnasium das Gebäude.

Text und Foto: Stadt Meersburg am Bodensee

Mit freundlicher Genehmigung der Fachwerkstadt Meersburg

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Bürgermeister Matthias Rassler ließ um 1625 das Haus erbauen. Sein Wappen befindet sich mit dem seiner Ehefrau Magdalena, geborene Held, über dem Eingang. Im 18. Jh. in fürstbischöflichem Besitz. Seitdem diente das Haus als Dienstwohnung hoher bischöflicher, später badischer Beamter. Mit dem Roten Haus verbindet sich noch der Name eines weiteren Bürgermeisters: Es ist das Geburtshaus von Dr. Karl Moll. Dieser engagierte sich während seiner Amtszeit, von 1919 bis zu seinem Tod, besonders für die Entwicklung des Meersburger Tourismus.

Text und Foto: Stadt Meersburg am Bodensee

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Um 1710 beauftragte Fürstbischof Johann Franz Schenk von Stauffenberg den Architekten und Benediktinermönch Christoph Gessinger mit dem „newen Bau“. Sein Nachfolger, Damian Hugo von Schönborn, ordnete nach den Plänen von Balthasar Neumann entscheidende Umbaumaßnahmen an; so wurde im Ostflügel die Schlosskapelle errichtet und das repräsentative Treppenhaus angebaut.
Aber erst Kardinal Franz Konrad von Rodt gelang es, den Bau durch den Architekten Franz Anton Bagnato zu vollenden und ihn als Residenz zu beziehen; sein Wappen ist daher überall am und im Gebäude zu finden.
Die Deckenfresken in Spiegelsaal und Treppenhaus schuf Giuseppe Appiani; die meisterhaften Stuckaturen stammen von Carlo Pozzi. Bei Amtsantritt Maximilian Christoph von Rodts, der seinem Bruder nachfolgte, wurde die Ausstattung der Beletage dann im Geist des Klassizismus verändert. Mit der Säkularisation 1802/03 kam das Neue Schloss in den Besitz des späteren Großherzogtums Baden.
Bis 1865 die Badische Taubstummenanstalt einzog, wurde das Neue Schloss zwar vielfältig, aber meist nur kurzzeitig genutzt. Nachdem die Anstalt 1937 nach Gengenbach verlegt worden war, übernahm die Bodenseeschule, eine Oberschule, das Gebäude. 1945 quartierten sich dann die französischen Besatzer, für zehn Jahre, ein. Seit 1962 wird das Neue Schloss für Tagungen, Veranstaltungen und als Museum genutzt.

Text und Foto: Stadt Meersburg am Bodensee

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Im Jahre 1838 konnte Freiherr Joseph von Laßberg (1770-1855) das Alte Schloss von der Badischen Domänenverwaltung günstig, für nur 10 000 Gulden, erwerben. Durch die Säkularisation 1802/03 war die Burg und ehemalige Residenz der Konstanzer Bischöfe in den Besitz des badischen Staates gekommen.
Rund 600 Jahre zuvor, zu Beginn des 13. Jh., hatte das Konstanzer Hochstift die Burg übernommen. Nachdem Konstanz protestantisch geworden war, verlegten die Fürstbischöfe 1526 ihre Residenz nach Meersburg, auf die Meersburg.
Erst Fürstbischof Franz Konrad von Rodt (reg. 1750-1775) bezog dann Residenz im Neuen Schloss. - Manche Geschichte über die Frühzeit der Burg verdankt sich den >romantischen< Interessen Laßbergs. Für ihn war die Burg eine Gründung König Dagoberts, von dem Franken Karl Martell sei sie dann erneuert worden, später im Besitz der Welfen und Hohenstaufen gewesen.
Ursprung und Alter der Burg sind indes bis heute wenig erforscht. Gleichwohl schuldet die Stadt Laßberg, dem ersten privaten Schlossbesitzer, vorbehaltlosen Dank für die Rettung der Burg. Wie leicht hätte sie dem Fortschrittsdenken und der Modernisierungssucht des 19. Jh. zum Opfer fallen können!
Heute ist die Meersburg eine der ersten Sehenswürdigkeiten am Bodensee und hat herausragende Bedeutung für den Tourismus der gesamten Region.

Text und Foto: Stadt Meersburg am Bodensee

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Wohl im Jahre 1543 erwarb das Hochstift Konstanz das Gebäude vom Meersburger Heilig-Geist-Spital, das es zuvor als „Seelhaus“ genutzt hatte. Damals dienten die „Seelhäuser“ hauptsächlich der Unterbringung und Versorgung armer Stadtbewohner sowie der Krankenpflege. Fürstbischof Jakob Fugger (reg. 1604-1626) verlegte 1604 die Hofapotheke aus dem Alten Schloss in das ehemalige „Seelhaus“.
Das Anwesen mitsamt dem Apothekenrecht, das mit der Säkularisation 1802/03 in den Besitz des Hauses Baden kam, wurde 1819 von der Großherzoglichen Domänenverwaltung an die Apothekerin Theresia Kolb verkauft. Seither ist die Hofapotheke in Privatbesitz.

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Wie Wappen und Inschrift über dem Portal belegen, erbaute Fürstbischof Marquard Rudolf von Rodt (reg. 1689-1704) das Stadtpalais im Jahr 1700. Die Familie Rodt von Bußmannshausen, der Marquard Rudolf entstammte, dominierte das Konstanzer Fürstbistum im 18. Jahrhundert: So regierten später noch sein Großneffe Franz Konrad von Rodt (reg. 1750-1775) und dessen Bruder Maximilian Christoph von Rodt (reg. 1775-1800).
Nachdem hier lange Zeit fürstbischöfliche, später badische Beamte gewohnt hatten, kaufte 1838 die katholische Kirche das Palais und nutzte es bis 1928 als Pfarrhaus. Es folgte ein kurzfristiges Intermezzo des Leipziger Hendel-Verlags, der von 1928 bis 1937 hier seinen Sitz nahm; später diente das Haus als Schülerwohnheim. Von 1957 bis 1992 schließlich residierte hier die Sparkasse.

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Seinen Namen verdankt das Gebäude seinem Vorgängerbau: 1763 von Franz Anton Bagnato erbaut, diente dieser der fürstbischöflichen Schlosswache als Unterstand. 1828 erwarb die Stadt das Gebäude und ließ es zwei Jahre später durch einen größeren Neubau in klassizistischem Stil ersetzen.
Der Portikus mit den vier dorischen Säulen wurde erst nachträglich, nach 1841, angebracht. Die Stadt nutzte das Gebäude in vielfältiger Weise: Zu Anfang diente es als Wach- und Feuerwehrhaus; zwischenzeitlich wurden Gefängniszellen eingerichtet; in den 1920er Jahren brachte man hier wandernde Handwerksburschen und die Meersburger Sanitätskolonne (Rotes Kreuz) unter. Später wurde die Hauptwache auch zeitweise von städtischen Ämtern belegt, so bis 1988 von der Kur- und Verkehrsverwaltung.

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Im Jahre 1722 erwarb das oberschwäbische Prämonstratenserkloster Rot an der Rot den Hof vom Hochstift Konstanz und nutzte ihn als Schaffnei, d.h. Verwaltungssitz für seine Meersburger Güter. Außerdem verwendeten die Klöster ihre städtischen Höfe meist als Stapel- und Handelsplätze, von wo aus sie ihre Produkte vertrieben.
Im Zuge der Säkularisation übernahm 1803 der Reichsgraf Wartenberg-Rot das Gebäude, das er 1806 an den Kaufmann Franz Josef Zimmermann verkaufte. Im darauf folgenden Jahr wurde im Erdgeschoss an der Stelle, wo sich früher die Hauskapelle befand, ein Ladengeschäft eingerichtet. Reinhard Sebastian Zimmermann, der als badischer Hofmaler bekannt wurde, erlernte hier den Kaufmannsberuf.

 

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„Anno 1551 ward firwahr Diß Ratthauß gebaut: In dem Jahr Anno 1582 Ist dieser Sahl verwendt Inn ain Stuben und wol volendt:“ So lautet die Inschrift auf einer Wappenscheibe, die früher im Ratssaal präsentiert wurde. Baugeschichtliche Daten bestätigen die Angaben: In der Mitte des 16. Jh. wurde dieses „Ratthauß“ errichtet. Ob schon früher ein Gebäude mit dieser ausschließlichen Nutzung bestand, ist nicht gesichert; vermutlich kam der Rat zuvor an anderen Versammlungsstätten zusammen, jedenfalls legen dies manche Urkunden nahe.
1582/83 wurde das Rathaus dann um den Ratssaal erweitert, der sich (bis heute) über dem Vorburgtor befindet. Weitere, umfangreiche Umbauten folgten im 18. Jh. So wurde 1739/40 nicht nur der Rathaussaal barockisiert, sondern auch das Gebäude um ein Stockwerk erhöht. In diesem oberen Stock wurde dann 1784, auf Initiative des Fürstbischofs Maximilian Christoph von Rodt (reg. 1775-1800), ein Theatersaal eingerichtet; bis 1912, als das Rathaus erneut umgebaut wurde, führte man hier Theaterstücke auf. Der Ratskeller, der im ehemaligen Weinkeller eingerichtet wurde, nahm auf Betreiben des Bürgermeisters Karl Moll 1936 seinen Betrieb auf.

Text und Foto: Stadt Meersburg am Bodensee

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