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Vogelsbergkreis 1 (59)

Montag, 01 April 2013 14:23

Schlitz Tourist-Info

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Friedlich eingebettet zwischen Vogelsberg, Rhön und Knüll liegt die romantische Burgenstadt Schlitz. Umgeben von einer noch intakten Natur ist die alte Burgenstadt das ganze Jahr über Ziel für romantische, sportlich, kulturell und historisch interessierte Gäste. (Text: Deutsche Fachwerkstraße e.V.)

 

Touristinformation Schlitz
An der Kirche 4
36110 Schlitz
Tel.: (0 66 42) 9 70-60

stadt.schlitz@t-online.de

http://www.schlitz.de

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Musikalische Stadtführung mit dem Schlitzer Barden Die Burgenstadt Schlitz auf „liederliche“ Art erleben. In der romantischen Burgen- und Fachwerkstadt Schlitz im Vogelsberg weht der Hauch der Geschichte um viele alte Gemäuer. Der dort ansässige Barde, Minnesänger und Liedermacher „Der Barde Michael“ hat sich davon inspirieren lassen und über die Stadt Schlitz und ihre Geschichte lustige und romantische Lieder getextet und komponiert.

Nachtwächtertour enn es dunkel wird, zieht er durch die alten Gassen der Burgenstadt - der Nachtwächter mit Laterne, Hellebarde und Signalhorn. Begleiten Sie ihn auf seiner Runde, er wird Ihnen von seinem Alltag und seinen Pflichten erzählen. Erkunden und genießen Sie seine hochprozentigen Geheimnisse, die er an sieben historischen Gebäuden offenbart.

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tadtführung in der romantischen Burgenstadt Schlitz Ein Stadtführer zeigt Ihnen in einem ca. 1,5 stündigen Rundgang die Sehenswürdigkeiten der Burgenstadt Schlitz.

Samstag, 02 März 2013 16:03

Video aus Schlitz

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Dienstag, 19 August 2014 18:35

Station 1: Evangelische Stadtkirche in Schlitz

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Die evangelische Stadtkirche, ehemals Sankt Margarethen. Als dreischiffige romanische Säulenbasilika von dem Fuldaer Abt Ratgar erbaut, wurde sie am 20. September 812 vom Mainzer Erzbischof Richolf geweiht. Der Kirche wurde ein großer Sprengel beigegeben, der weit bis in den Vogelsberg und den Knüll und bis vor die Tore von Alsfeld reichte. Der Fuldafluss bildete seine östliche Grenze. Der Grenzbeschreibung dieses Schlitzer Kirchensprengels verdankt eine Reihe von heute bedeutenden Orten ihre erste urkundliche Erwähnung.

Die Kirche in Schlitz ist eine der ältesten steinernen Sakralbauten, die außerhalb des unmittelbaren Fuldaer Klosterbezirks errichtet wurden. Bei ihrer Erbauung und bei der Beschreibung ihres Kirchensprengels haben territoriale Abgrenzungen zum Kloster Hersfeld eine Rolle gespielt.

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 15:36

Station 2: Sandkirche in Schlitz

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Die Sandkirche am städtischen Friedhof wurde im Jahre 1612 an der Stelle eines Vorgängerbaues errichtet, von dem möglicherweise noch die spätgotischen Fensterlaibungen in der Ostwand stammen. Sie ist eine der ältesten Querkirchen Deutschlands. Die kürzere Querachse bildet hier die Hauptachse der Kirche. Eine besondere Eigenart weist die Kanzel auf, die sowohl nach innen als auch nach außen benutzt werden kann und mit schönen Beschlagwerk-Ornamenten geschmückt ist.

An der Kirche befindet sich außen die sog. Schilling-Gruft, die, 1705 vom herrschaftlichen Amtmann Mercklein angebaut, 1775 in den Besitz der Familie Schilling überging (deren Familienwappen über dem Eingang) und in den fünfziger Jahren zu einer Gedenkstätte für die Gefallenen beider Weltkriege umgestaltet wurde. Dass die Familie Schilling eine eigene Gruft besaß, lässt ihre Bedeutung für die Stadt erkennen.

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 15:44

Station 3: Die Vorderburg in Schlitz

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Die Vorderburg, in der sich heute das Burgmuseum und der Festsaal der Stadt Schlitz befinden, ist in ihrer heutigen Gestalt zwischen 1565 und 1600 entstanden. Ihr Ursprung geht auf den zentralen aus dem Mittelalter stammenden romanischen Wohnturm zurück.
Der Kern des Ostflügels ist mittelalterlich, während der Westflügel um 1600 erbaut wurde. Verschiedene Bauabschnitte lassen sich an dem zentralen, ehemaligen Wohnturm ablesen. Ein aus Altan und Treppenturm bestehender Vorbau, von denen noch Spuren zu erkennen sind, wurde 1812 abgerissen, das spätgotische Portal des Treppenturmes befindet sich heute im Gartenausgang des Vorderburger Türmchens.
Schmal- und Rückseiten der beiden Flügel des gewaltigen Gebäudes besitzen Renaissancegiebel. Die Turmhaube stammt aus dem 16. Jahrhundert. Ein hölzerner, zum Teil barocker Treppenaufgang führt zu den verschiedenen Stockwerken.
Das wappengeschmückte Portal aus dem Jahr 1565 könnte ein Werk von Philipp Soldan aus Frankenberg sein. 1950 wurde in der Turmhaube ein aus 26 Glocken bestehendes Läutewerk eingerichtet, das sowohl elektronisch als auch manuell bedient werden kann.

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 15:49

Station 5+6: Die Hinterburg und Hinterturm in Schlitz

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Die Hinterburg, 1493 schon erwähnt, ist in ihrem Ursprung Teil der Schlitzer Stadtbefestigung. Der jetzige dreigeschossige Bau wurde von 1561 bis 1565 errichtet, im Jahre 1647 umgebaut. Diese Jahreszahl ist über dem Haupteingang festgehalten.
Der in reinem Renaissancestil ausgeführte Baukörper wird durch prachtvolle Giebel und einen Treppenturm mit achteckigem Fachwerkaufbau geschmückt. Der Fachwerkaufbau ist mit einer welschen Haube versehen.
Die Hinterburg, die im Lauf der Geschichte vielfache Verwendung gefunden hat, ist seit 1950 das Hauptgebäude des „Seniorenstifts Burg Schlitz“, das auf eine gräfliche Stiftung zurückgeht. Diese hat sich die Betreuung und Pflege älterer Menschen zur Aufgabe gemacht.

Der Hinterturm, ein alter Bergfried, der seine heutige Gestalt 1572 erhalten hat, ist 36 Meter hoch und wurde im Jahr 1906 nach altem Vorbild mit einer Steinhaube versehen. Seit dem 17. Jahrhundert trug er eine barocke Schieferhaube, die den gräflichen Wächtern als Wachstube diente. Der Turm ist heute ein beliebter Aussichtspunkt, den man bequem mit dem Fahrstuhl erreichen kann.
Ursprünglich war das Turminnere nur durch einen wahrscheinlich hochklappbaren Steg zu betreten. Unterhalb des früheren Eingangs befanden sich mehrere Verliese, die als Turmgefängnis benutzt wurden. Der heutige Turm wurde in mindestens zwei Bauabschnitten errichtet. Zusammen mit dem Turm der Stadtkirche und dem Turm der Vorderburg bildet er einen Dreiklang, der schon aus weiter Entfernung die charakteristische Silhouette von Schlitz erkennen lässt.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 16:04

Station 8: Schachtenburg in Schlitz

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Die Schachtenburg wurde im Jahre 1557 von der Witwe des hessischen Kriegsrates Wilhelm von Schachten, Elisabeth, Tochter des Junkers Werner von Schlitz, erbaut. Sowohl das mit einem Sandsteinstockwerk versehene Südhaus als auch das in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtete Nordhaus gehören nicht zu der alten, aus dem Mittelalter stammenden Stadtbefestigung.
Das Portal der Schachtenburg vereinigt spätgotische Elemente mit Renaissance - Ornamentik und mit geheimnisvollen Symbolen. Die einfassenden Stäbe des Portals laufen am Scheitel in Ranken aus, die, sich ineinander verschlingend, eine Brezel bilden, als Zeichen der ineinander übergehenden Jahre oder auch als Sinnbild der Unendlichkeit.
Die Brezel spielt im Brauchtum des Schlitzer Landes eine große Rolle, ist doch der Pate gehalten, am Neujahrstag dem Patenkind eine Brezel zu überreichen. Auch beim Kirmesumzug in Schlitz wird eine Brezel vorangetragen. Am Sockel des Portals sieht man Zeichen für Liebe, Ehe, Geburt und Tod.

Ein quadratisches Sandsteinrelief rechts neben der Tür trägt die Wappen derer von Schlitz und derer von Schachten. Darüber befindet sich eine Spottmaske, ein sogenannter Breilecker, der vielleicht von einem der alten Schlitzer Stadttore stammt.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 16:25

Station 9: Die Ottoburg in Schlitz

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Die Ottoburg ist ein frühbarockes Schloss, das zwischen 1955 und 1990 als Jugendherberge diente. Sie ist in zwei Bauabschnitten entstanden und steht auf der mittelalterlichen Stadtbefestigung.
Von den beiden den NO- Teil flankierenden Ecktürmen stammt der kleinere aus alter Zeit. Die ehemalige Stadtmauer ist im Keller des Gebäudes noch gut zu erkennen, im Kellergeschoss befindet sich auch eine steinerne Gedenktafel, die das Baujahr (1653) und den Bauherren (Otto Hartmann von Schlitz) nennt.
Ihre heutige Gestalt hat die Ottoburg jedoch erst 1681 durch Otto Hartmanns Sohn, Philipp Friedrich von Schlitz und dessen Gemahlin, Juliane Elisabetha von Minnigerode, erhalten, deren Doppelwappen über dem Barockportal des Haupteingangs zu sehen ist.
Beim Bau der Ottoburg wurden alte Wehrgänge abgerissen und auch ein Teil des Wallgrabens zugeschüttet. Außerdem mussten einige an der Stadtmauer gelegene Häuser abgerissen werden. Dadurch kam es zu erheblichen Spannungen mit der Bürgerschaft, was auch mit den Stadtgerechtsamkeiten und besonders mit den Privilegien zusammenhing, die den Bürgern der Innenstadt zustanden.
Die Ottoburg diente nach dem 2. Weltkrieg mehreren heimatvertriebenen Familien als Wohnung. Heute befindet sie sich in Privathand.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 16:53

Station 10: Schloss Hallenburg in Schlitz

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Die Hallenburg, Schloss und Residenz der Grafen von Schlitz, ehemals befestigtes Hofgut auf dem Flurstück "Hall" gelegen, wurde im 16. Jahrhundert ausgebaut. 1706 - 1712 entstand dann nach den Plänen des französischen Architekten Louis Remy de la Fosse ein neues, spätbarockes Schloss mit Mansarddach.

1755 brannte die Hallenburg teilweise aus, wurde wieder instand gesetzt; sie erhielt ihr jetziges Aussehen um 1800 nach einem Umbau durch den Grafen Karl Heinrich, der das Mansarddach beseitigte und ein neues Stockwerk aufsetzte.

Nach der Entscheidung der Stadt Schlitz, das Schloss für die Hessische Landesmusikakademie herzurichten, konnte diese das Gebäude 2003 beziehen. Die dem Schloss gegenüber liegenden alten Wirtschaftsgebäude und die ehemalige Orangerie wurden anschließend zu einem Konzertsaal, einem Gästehaus und einem Restaurant umgebaut, welche 2006 eingeweiht wurden.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 17:07

Station 11: Das Rathaus in Schlitz

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Das Rathaus zeigt in seinem älteren, verputzten Teil noch spätgotische Formen. Der Steinbau stammt aus dem 16. Jahrhundert. Drei Bogenportale und ein aus dem Jahre 1757 stammender Dachreiter mit Laterne und doppelter Haube heben das Rathaus aus der Menge der übrigen Häuser hervor.
Im Rathaus befindet sich das Dienstzimmer des Bürgermeisters und das städtische Verkehrsamt. Der historische Sitzungssaal ist mit den Wappen alteingesessener Schlitzer Bürgerfamilien geschmückt.
Die Heraldikforschung in Hessen hatte in dem in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts in Schlitz lebenden Oberpfarrer Knodt einen hervorragenden Fachmann zur Verfügung. Über der Eingangstür zum Sitzungszimmer steht in einem Fahnenband "Suchet der Stadt Bestes".
Im Keller des Rathauses befindet sich eine Gefängniszelle, die zur vorübergehenden Festsetzung von Übeltätern benutzt wurde. Neben dem Pranger gab es am Rathaus einen aus starken Holz- oder Eisenstäben bestehenden Käfig, einen so genannten Triller, in dem die Verurteilten der Öffentlichkeit zur Schau gestellt wurden.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 17:22

Station 12: Das Benderhaus in Schlitz

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Das Benderhaus, erbaut um 1600, war ursprünglich als Fruchtboden und Speicherraum der Schlitzer Herrschaft eingerichtet. Wahrscheinlich wurde auch hier ein Teil der Früchte und Abgaben gelagert, die den Herren von Schlitz als Grundherren ihrer 16 Dörfer zustanden.
Der Zehnte, der im Schlitzerland bis zum Jahre 1820 erhoben wurde, stand, aufgrund eines vom Frankenkönig Karl dem Großen erlassenen Gesetzes, ursprünglich nur den Klöstern zu. Im Laufe der jahrhundertelangen Bestrebungen nach mehr Selbstständigkeit erlangten die fuldischen Lehnsleute immer mehr landesherrschaftliche Rechte ihrer Lehnsherren und nahmen den Zehnten für sich in Anspruch.
Auch hier führte die Reformation zu einer rechtlichen Zäsur, die allerdings erst im Westfälischen Frieden, 1648, bestätigt wurde. Im Keller des Benderhauses, das nach dem 2. Weltkrieg in ein Wohngebäude umgewandelt wurde, hat sich in früheren Jahrhunderten eine Fassbinderei befunden, die dem Bau seinen Namen gab.

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 17:28

Station 13: Brauereihaus in Schlitz

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Das Brauereihaus, 1788 erbaut, stellt einen Torbau mit Fachwerk und offenen Steinarkaden dar. Es bildet die historische Einfahrt zur Auerhahn- Brauerei, die 1585 im Schlitzer Stadtteil Sandlofs gegründet wurde.
An der Stelle des heute als Wohnhaus genutzten Gebäudes stand früher die Schachtenburger Herrenschenke, eine der fünf Herrenschenken der Schlitzer Ganerbengemeinschaft. Nach dem Umbau 1788 wurde die Wirtschaft auch das „neue Wirtshaus“ genannt. Es schloss 1876 seine Pforten und wurde danach als Braumeisterwohnung genutzt. Das Haus besitzt eine schöne Empire - Tür.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

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Früher altes Stadtwirtshaus. Dieses musste seit dem frühen 17. Jahrhundert von den Schlitzer Bürgerbrauern im Umlauf des Brauloseverfahrens mit Bier versorgt werden. Dem Erzählen nach soll 1631 der kaiserliche Generalissimus Tilly in dem Haus übernachtet haben, als seine Truppen die hessische Burg Herzberg bei Breitenbach belagerten. 1764 ging das Haus in Privathand über und wurde später Schildwirtshaus „Zum Schwarzen Adler“. 1869 - 1882 diente es als Posthalterei.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 18:02

Station 15: Evangelisches Pfarrhaus in Schlitz

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Das evangelische Pfarrhaus, neu errichtet im Jahre 1610, steht mit seiner Westseite auf der Stadtmauer. Der als Erbauer genannte Pfarrherr Christian Schellenberg musste während der von Fulda ausgehenden Gegenreformation dreimal seine Pfarrstelle verlassen.
Schlitz besaß sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Zeit vier Pfarrstellen, die ihren seelsorgerischen Dienst auch in den verschiedenen Filialgemeinden versahen. Die Inspektur, der auch die Aufsicht über die übrigen Schlitzerländer Pfarreien oblag, hatte in diesem Pfarrhaus ihren Sitz. Deshalb wird das Haus auch heute noch als Oberpfarrhaus bezeichnet.
Im Vorgängerbau lebte von 1580 bis 1590 der bekannte Theologe und Schriftsteller Cyriacus Spangenberg als Erster Schlitzer Pfarrer.
Die alte Pfarrscheuer von 1647 ist 1927 zum Gemeindehaus ausgebaut und 1977 zum evangelischen Gemeindezentrum umgebaut worden. Im Garten des Oberpfarrhauses steht eine von zwei Säulen gebildete Laube, die an das ursprünglich an der Kirche befindliche Patrimonialgericht erinnert, wo Klagen gegen Sittlichkeitsvergehen vorgebracht wurden. Die mit einer Rundbank versehene Linde auf dem Platz zwischen Oberpfarrhaus und Kirche wurde zum 400. Geburtstag des Reformators Dr. Martin Luther im Jahre 1884 gepflanzt.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 18:16

Station 16: Amtsschultheiß - Haus in Schlitz

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Das Haus des Amtsschultheißen Adam Weber, im Jahr 1786 erbaut, heute Geschäfts- und Wohnhaus der Kartonagenfabrik Kimpel. In dem Haus hatte ehemals der Amtsschultheiß seinen Sitz.
Die Herren von Schlitz waren seit dem Mittelalter von der Fuldaer Stiftsherrschaft mit der niederen, später auch mit der hohen Gerichtsbarkeit ausgestattet. Sie übten die Patrimonialgerichtsbarkeit aber nicht selbst aus, sondern setzten zur Ausübung der Rechtspflege Gerichtsbeamte ein. Mit dieser Aufgabe war in Schlitz der Amtsschultheiß betraut. Das Gebäude war schon 1714 in Privatbesitz.
Im Zusammenhang mit den anderen umliegenden Gebäuden kann vermerkt werden, dass gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine Verlagerung mancher Funktionsgebäude der Gemeinde in die vortorigen Stadtbezirke erfolgte.
Die eigenartige, heute mitten auf dem Bürgersteig stehende Treppe zum Haupteingang bildete um 1800 Gegenstand eines lange währenden Prozesses.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 18:24

Station 17: Hospital Schlitzerland in Schlitz

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Das Hospital wurde 1547 von den Brüdern Werner und Friedrich von Schlitz gestiftet, 1810 wegen Baufälligkeit der alten Gebäude erneuert und mit einem Krankenhaus versehen. Zu der herrschaftlichen Stiftung kamen dann noch eine Suppenküche, eine Strick- und eine Sonntagsschule hinzu, die 1848 gegründete Kleinkinderschule wurde schließlich 1858 angegliedert.
Die Straßenfront ist ein Zeugnis klassizistischen Fachwerkbaus. Über der Toreinfahrt ein Johanniterkreuz (der durch seine Weltreise 1844-47 bekannte Graf Karl war seit 1868 Kommendator des Johanniter- Ordens). Das Hospital Schlitzerland, seit 1864 von Diakonissen des Darmstädter Elisabethenstifts betreut, 1972 bis 2005 dem Eichhof- Krankenhaus in Lauterbach angeschlossen, fungiert heute als „Stiftliches Seniorenzentrum Schlitzerland gGmbH.“ mit Pflegeheim und der Einrichtung „Betreutes Wohnen“.
Das Krankenhaus war seit dem 2. Weltkrieg durch zwei Erweiterungsbauten modernisiert und auf den neuesten medizinisch- technischen Stand gebracht worden, weitere Modernisierungen und Anbauten erfolgten 2008.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 18:38

Station 18: Obertor in Schlitz

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Das Obertor bildet den Haupteingang zum Schlitzer Burgenring. Nur durch das Obertor war es möglich, mit Wagen und Gespann in das Innere des Burgenrings zu gelangen. Ursprünglich ist die Obertoranlage mit einer Zugbrücke versehen gewesen.
Die frühere Sonnenapotheke, deren Fassade unbedingt wieder der historischen Umgebung angepasst werden sollte, wurde in die das Tor flankierende Stadtmauer hineingebaut. Die starke Bastion der Vorderburg schützte das Obertor. Hier befand sich vermutlich die schwächste Stelle der Stadtbefestigung, die deshalb besonders geschützt werden musste.
Die evangelische Kirchengemeinde ist in die Pfarrbezirke Obertor und Niedertor aufgeteilt. Diese Gliederung entspricht der früheren kommunalen Gliederung. Die Stadt wurde von zwei Bürgermeistern regiert, die sich jährlich im Vorsitz des Stadtrats ablösten.

 

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 18:43

Station 19: Niedertor in Schlitz

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Das Niedertor ist der südliche Eingang zum Burgenring. Der jetzt vorhandene Sandsteinbogen wurde 1930 errichtet. Das Gässchen, das vom Marktplatz aus zum Niedertor führt, hieß früher das Torgässchen. Wie das Niedertor vor 1600 ausgesehen hat, ist unbekannt, eine Befestigung des Zwingers, der den Burgenring in seinem Südteil umschloss, ist an dieser Stelle anzunehmen. Nach 1600 wurde der Zwinger hier verändert und teilweise bebaut.
Der vor dem Zwinger befindliche Wallgraben wurde ehemals durch den von der Hainbuche an abgeleiteten Sengelbach gespeist. Oberhalb der inneren Zwingermauer bauten die brauberechtigen Burgfleckenbewohner gegen 1300 ein Gemeinschaftsbrauhaus, in dem im Reihelosverfahren Bier gebraut wurde. Nach Abbruch der Niedertorbefestigung wurde im 17. Jahrhundert ein neues Stadtbrauhaus an der Stelle des vorherigen gebaut.
Dieses Brauhaus wurde 1788 zugunsten eines in der Brauhausstraße neu errichteten Gebäudes aufgegeben, das aber schon 1852 seine Pforten schloss, nachdem die allgemeine Gewerbefreiheit eingeführt worden war. Das für das Bierbrauen notwendige Wasser wurde vom Stadtbrunnen durch Röhren ins Brauhaus geleitet.

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz

Mittwoch, 20 August 2014 18:50

Station 21: Berleburg in Schlitz

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Ehemals Villa Wittgenstein, erbaut 1859 nach Plänen des renommierten Architekten Hugo von Ritgen, des Restaurators der Wartburg bei Eisenach. Auftraggeber und Bauherr war Prinz Franz von Sayn - Wittgenstein - Berleburg, Schwager des Grafen Karl von Schlitz.
Der sich heute in privater Hand befindliche Besitz mit seinen prachtvollen Fachwerkbauten ist ganz im Stile des Historismus gestaltet. Die dem gotischen Stil nachempfundenen Schmuckelemente, Andreaskreuze, Nasenbesatz und Dreipasseinsätze sind deutlich zu erkennen. Die Berleburg wurde als Forstmeisterwohnung und Alterssitz gräflicher Familienangehöriger genutzt.
Sie fungierte in den dreißiger Jahren u.a. als SA-Sportschule und als Jugendherberge. Im 2. Weltkrieg waren auch französische Kriegsgefangene darin untergebracht. Der dem Hauptgebäude gegenüberliegende Küchentrakt stand lange Zeit der hauswirtschaftlichen Berufsschule zur Verfügung.

 

© Texte: Fritz Kumpf und Volker Puthz, Schlitz

© Fotos: B. Diehl Schlitz

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Schlitz