Hann.Münden (38)
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Im Zentrum der Altstadt befindet sich das Rathaus, dessen Kern aus einem wesentlich älteren Saalbau besteht. Die Bauforschung des Rathaus-Dachstuhles durch das Niedersächsische Landesamtes für Denkmalpflege ergab, dass es wohl Vorgängerbauten aus der Zeit um 1350 und 1450 gab, zumindest wurden dendrochronologisch bestimmte zweitverwendete Hölzer im Dachstuhl des heutigen Rathauses verbaut. Archäologische Grabungsergebnisse aus 1999 vermuten einen Vorgängerbau bereits kurz nach der Stadtgründung im Jahre 1183.
Der heutige Rathausbau entstand in den Jahren 1603 bis 1618. Der von Meister Friedrich begonnene Bau sah ein großes durchlaufendes Satteldach für den Rathausbau vor, so wie er sich heute von der Kirchenseite her zeigt. 1604 wurde die Planung durch den neu hinzugezogenen Lemgoer Baumeister Georg Crossmann dahingehend geändert, dass die Nordfassade zum Markt hin die wesentlich attraktivere Weserrenaissancefassade mit drei Giebeln und einer Utlucht erhielt und damit dem Mündener Rathaus bis heute sein unverwechselbares Erscheinungsbild verleiht. Vom Mittelalter bis heute diente das Gebäude als Sitz von Stadtrat und Stadtverwaltung.
Die untere Rathaushalle ist mit Wandmalereien geschmückt, die Auszüge aus der Stadtgeschichte zeigen. Die obere Rathaushalle wird heute zu Präsentationen von Ausstellungen genutzt. Der große Doppelkamin von 1605 ist besonders hervorzuheben. Er zeigt in dessen Gebälkzonen Wappen und Hausmarken der zur Bauzeit tätigen Bürgermeister und Ratsherren.
Quelle:www.denkmalkunst-kunstdenkmal.de
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Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Befestigungsanlagen der Stadt aufgrund der sich verändernden Waffentechniken vielfach überarbeitet. Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts war die Höhe der Türme wichtigstes Verteidigungsmoment, doch sobald brauchbare Geschütze erfunden waren, kam es zum Wandel von der vertikalen zur horizontalen Verteidigung. Zu diesen Maßnahmen gehörte auch die Verlagerung mehrerer Verteidigungstürme vor die eigentliche Stadt. Der Verteidigungsraum wurde dem Feind entgegengeschoben. Bis 1546 beendeten Herzog Erich I. und sein Sohn Erich II. am Südende der Langen Straße den Ausbau durch Torbollwerke, von denen nur der Ostturm, die Rotunde und Reste der vorgeschobenen Stadtmauer stehen blieben. Als Beleg dient heute unter anderem der Wappenstein Erich I., der heute noch im Mauerwerk der Rotunde erhalten ist.
1776 wurde im Zuge des Baues der Chaussee von Göttingen nach Kassel nahezu die gesamte Anlage niedergelegt. Nur die Rotunde und ein gegenüberliegender Turm, der erst 1847 abgebrochen wurde, blieben von der einst mächtigen Toranlage erhalten. Ihr ebenerdig zugänglicher Raum diente im letzten Drittel des 19. Jh. als Lagerraum für die Brauerei und als Remise für den Totenwagen. Seit 1891 hatte ein Mündener Kaufmann den gesamten Raum für Lagerzwecke gemietet. Den oberen Raum durfte er seit 1908 als Freisitz benutzen – das frühere Kegeldach war längst abgenommen worden. Ein Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges wurde 1937 unten in der Rotunde eingeweiht und später für die Gefallenen des 2. Weltkrieges erweitert. An ihrer südlichen Außenseite wurde 1966 das Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft angebracht.
In den Jahren 1985/86 wurde die Rotunde von der Stadt Hann. Münden von Grund auf saniert und erhielt ein neues, in Eichenholz mit traditionellen Verbindungen verzimmertes Kegeldach mit Naturschiefereindeckung. Ein Teil der ursprünglichen Verbindungsmauern zum alten Tor wurden ebenfalls rekonstruiert. Bis auf eine anfängliche kurze Nutzung als Touristikbüro in den Sommermonaten steht die Rotunde seither leer.
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Provinzial-Konservator
Hannover,den 25. März 1930
Provinz Hannover
Zum gefälligen Schreiben vom 10. März 1930 betr. Durchbruch des alten Stadtturms an der Fuldabrückenstraße in Hann Münden.
Der Durchbruch des alten Stadtturms würde vom Standpunkt der Denkmalpflege sehr zu bedauern sein. Andererseits wird man sich der Einsicht nicht verschließen können, dass die Erbreiterung der Fahrbahn im Interesse des Verkehrs nötig ist, und die bestehenden Bedenken zurückstellen müssen. Der Turm würde aber vor Beschädigung durch den Wagenverkehr durch Prellsteine zu schützen sein. Die Durchbruchsöffnungen werden möglichst klein zu halten sein. Ihre Höhe dürfte mit 2,60 m, wie sie auf der Ansichtszeichnung angegeben ist, reichlich bemessen sein usw.
Im gleichen oder darauf folgenden Jahr dürfte der Durchbruch erfolgt sein. Ein ehemaliger Zugang vom Grundstück Radbrunnenstraße 17, zu dem der Turm lange Zeit gehörte, ist zugemauert. Der heutige Zugang liegt auf 6m Höhe und ist nur über eine außen angebrachte Metallleiter zu erreichen. Im Turminneren befinden sich zwei Ebenen aus Holz und in den Außenwänden sind etliche Fensternischen erkennbar.
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Bis 1990 stand über dem Kellergewölbe noch eines der prächtigsten Renaissance-Eckgebäude Hannoversch Mündens. Nachdem im Sommer 1989 ein verheerendes Feuer den Dachstuhl des Gebäudes vernichtet hatte und es nicht gelungen war, das teilweise zerstörte Haus durch ein Notdach zu sichern, fielen am 2. Weihnachtstag 1990 erste Fassadenteile auf die Straße. Um die Sicherheit des Straßenraumes gewährleiten zu können, musste das Gebäude in den ersten Januarwochen 1991 abgebrochen werden. Bis heute ist es nicht gelungen, den aufgerissenen Blockrand durch einen Neubau zu schließen.
Der erhalten gebliebene Renaissancekeller ist ein Tonnengewölbe mit einer Länge von ca. 11 m, einer Breite von ca. 6 m und einer Scheitelhöhe von ca. 2,60 m. In den frühen 1980igern wurde der Keller zu einer Gaststätte ausgebaut, die erforderlichen Toiletten und Abstellräume befanden sich in kleineren Nebentonnen am westlichen Grundstücksrand.
2005/06 wurde das anschließende Gebäude Petersilienstr.2 barrierearm saniert und mit einem vor dem Fachwerkhaus stehenden Stahltreppenhaus mit Aufzug ergänzt. Im Zuge dieser Sanierungsmaßnahme wurde der Sockel des ehem. Renaissancegebäudes ergänzt und der gesamte Keller mit einer Betonplatte abgedeckt, so dass heute auf dem Keller eine Terrasse für die Mieter des sanierten Gebäudes zur Verfügung steht. Das neue Stahltreppenhaus könnte im Falle einer Wiederbebauung als Erschließung des Neubaus dienen.
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Das prächtige, stadtprägende barocke Fachwerkhaus steht am östlichen Altstadtrand unmittelbar am Schlossplatz. Die durch den Übergang von der Straße Vor der Burg zur Sydekumstraße trapezförmig zugeschnittene Parzelle war für den Bauherrn offensichtlich so wertvoll, dass er das Grundstück trotz der ungewöhnlichen Form wohl im frühen 18. Jahrhundert mit einer imposanten Stadtvilla bebaute. Er stattete das Haus aus mit hohen, herrschaftliche Räume und einer intensiven Befensterung für helle, lichtdurchflutete Räume. Die Fassade wurde zeitgemäß modern gestaltet mit einem Geschoßversprung über alle Geschosse.
Die Schwellen erhielten ein durchlaufendes Glockenprofil am unteren Rand und eine Schiffskehle über jedem Deckenfeld. Zwischen den profilierten Deckenbalken erhielten die sog. Füllhölzer einen für diese Zeit typischen Viertelstab. Die Beilnarben auf dem Fachwerk belegen, dass der Bau ursprünglich, so wie im Barock üblich, verputzt war. Mit der noch vorhandenen einscheibigen Verglasung ist eine Befensterung erhalten geblieben, die im wesentlich der barocken Befensterung entspricht, vermutlich ist die Haustür sogar noch im Original erhalten.
Quelle: www.denkmalkunst-kunstdenkmal.de
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Der 1515 erstmals erwähnte Fangenturm – nach dem ehemaligen angrenzenden Hotel “Zur Krone” auch Kronenturm genannt – zählt zu den ältesten Stadttürmen Hann. Mündens. Im unteren, von außen nicht zugänglichen Bereich des Turmes befand sich ein Verlies. 1615 heißt der Fangenturm “Der graue Rock” – ein Ausdruck, der im Grimmschen Wörterbuch als “Kleid eines armen Sünders” erklärt wird. Bei der Anlage des Friedhofs in den Wallanlagen brach man 1849 den Fangenturm auf, um darin eine Gerätekammer einzurichten. Dabei stieß man auf das Verlies, in dem noch das Skelett eines Halbwüchsigen lag. Den Durchbruch durch den Turm nahm man erst 1904 vor als Durchgang zum Wintergarten des Hotels “Zur Krone”.
Am Turm sind noch die Reste der abgebrochenen hohen Stadtmauer zu erkennen, auf der Rückseite ist der Zugang vom Wehrgang zum Turm gut erhalten. Die Pechpfanne, oben links am Turm, bedrohte Feinde, die den Abwasserkanal, der hier durch die Mauer hinausführte, zum Eindringen in die Stadt benutzen wollten.
Der Verlauf der Stadtmauer bis zum Hampe’schen Turm wurde 1997 in Vorbereitung des Neubaus des Herzogin-Elisabeth-Stiftes archäologisch ergraben, die Fassade des Neubaus bildet den Verlauf der Stadtmauer annähernd wieder.
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Auf der Schwelle des inschriftlich auf 1669 datierten Fachwerkhauses ist zu lesen: WER GOTT VERTRAVET HAT WOL GEBAVET IM HIMEL UND AVF ERDEN 1669 WER SICH VERLEST AUF JESUM CHRIST DEM MUS DER HIMEL WERDEN. Alle Geschosse des barocken Fachwerkhauses sind bis ins Zwerchhaus vorkragend und weisen zur Straße hin eine typisch barocke Dekoration in der Gebälkzone auf: mit einem Glockenprofil profilierte Füllhölzer zwischen gekehlten Deckenbalken-köpfen, darauf die Schwelle mit Schiffskehlen im Bereich der Deckenfelder und darüber einem durchlaufenden Stab. Die Fassade zur Fulda und damit zur ehem. Stadtmauer hin weist keine Schmuckformen auf.
Im 18. und 19.Jahrhundert waren die Eigentümer fast ausnahmslos Schiffer und Händler, Anfang des 20. Jh. Fabrikarbeiter. 2010 wurde das Haus von einem in China lebenden Niederländer erworben, der es komplett sanieren und als Ferienhaus nutzen möchte.
Quelle: www.denkmalkunst-kunstdenkmal.de
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Das bisher noch nicht weiter untersuchte Fachwerkhaus gehört wohl zu den ältesten Bausubstanzen der Hannoversch Mündener Altstadt. Die klar ablesbare Konstruktion des Fachwerkhauses mit geschossweiser Verzimmerung in sechs gleichmäßigen, vertikalen Achsen und weit auskragenden Geschossdecken, gestützt durch leicht gekehlte Knaggen lassen eine Bauzeit im frühen 16.Jahrhundert vermuten. Die wenigen Schmuckformen der Fassade – doppelte Andreaskreuze, auch Winkelhölzer genannt, in den Brüstungsbereichen, bemalte Windbretter zwischen den Deckenbalken und eine abgebeilte, aber noch wahrnehmbare Profilierung der Schwellen untermauern die Datierung. Bemerkenswert ist auch die erhaltene Rokokohaustür aus der Zeit um 1750 bis 1800 mit dem für diese Zeit besonders typischen, zwischen den Pfosten gespannten elegant geschweiftem Kämpfer und dem darüber liegenden Oberlicht.
Seit mehr als 2 Jahrzehnten ist das Haus unbewohnt und wird nur nach als Lagergebäude genutzt.
Quelle: www.denkmalkunst-kunstdenkmal.de
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In der alten, bis Ende des 19.Jh. gültigen durchlaufenden Hausnummerierung hatte das Haus die Nr.1. Die Bauzeit des Fachwerkhauses konnte 1982 durch eine dendrochronologische Untersuchung auf das Jahr 1477 datiert werden. Den Charakter des spätgotischen Hauses kann man bis heute in der Kirchstraße erleben. Durchgehende Ständer reichen von dem Sockel bis zum 2. Obergeschoss, das weit auskragend von langen gekehlten Knaggen unterstützt wird. Auch das Sparrendach kragt weit aus, so dass hier wie auch zwischen den Deckenbalken unter dem 2. Obergeschoss große bemalte Windbretter das Innere des Hauses vor dem Wetter schützte.
Die hervorragende Lage am Kirchplatz war Anfang des 19.Jahrhunderts sicherlich mit verantwortlich dafür, dass das mittelalterliche Fachwerkhaus im Stile des beginnenden Klassizismus modernisiert wurde. Die ersten 4 Gespärre des Daches wurden entfernt und ein nur ca. 4,50 m tiefer Raum wurde über die volle Gebäudebreite aufgestockt und erhielt ein flaches Dach mit nur etwa 30 Grad Dachneigung. Die verputzte Fachwerkfassade konnte damit für die wichtige Platzansicht ein modernes klassizistisches Steingebäude vortäuschen. In den 1980ern wurde das Gebäude komplett saniert, es entstand ein zweigeschossiges Cafe und ein kleines Verkaufsgeschäft mit „Gefache-Schaufenstern“ zur Kirchstraße hin.
Unter dem Fachwerkhaus liegen zwei imposante hohe Tonnengewölbe, die parallel zur Langen Straße und direkt hintereinander angeordnet sind. Beide Tonnengewölbe sind durch einen Längsgang an der nördlichen Grenze miteinander verbunden. Vermutlich war dieser Gang, wie bei fast allen Kellern der Altstadt üblich, von der Straße über eine Luke begehbar. Heute erreicht man die Tonnengewölbe über eine Innentreppe, die in dem Längsgang eingebaut ist.
Quelle: www.denkmalkunst-kunstdenkmal.de
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An der Fassade zur Lotzestraße des heute 4-geschossigen Wohn- und Geschäftshauses lassen sich deutlich die Bauspuren der Jahrhunderte ablesen. Das Fachwerkhaus mit seinen über die ersten beiden Geschosse durchgehende Ständern und dem darüber liegenden, auskragendem 2. Obergeschoss weist auf der Schwelle die Schmuckform eines Trapezschnittes auf und ist damit der 1. Hälfte des 16. Jh. zuzuordnen. Die 2. Bauphase ist auf dem Sturzbalken zur Lotzestraße hin doumentiert: ANNO 1650 AMB (Initialen des Bauherrn) WER GOTT VERTRAWT HAT WOL GEBAWT IM HIMMEL VND AVF ERDEN. Bis Mitte des 19.Jh. hatte das Gebäude zeitweise doppelte Braugerechtigkeit, seine Eigentümer waren Händler und Verwalter. In der 2.Hälfte des 19.Jh. wird das Gebäude aufgestockt, um dem wachsenden Bedürfnis nach mehr Wohnraum gerecht zu werden – die Aufstockung ist deutlich in der Fassade ablesbar. 1904 wird im Gebäude erstmalig ein Verkaufsgeschäft (Weißwaren) eröffnet, die Fassadengestaltung des Ladengeschäftes zur Langen Straße stammt aus den frühen 1960igern.
Quelle: www.denkmalkunst-kunstdenkmal.de
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Das renaissancezeitliche Fachwerkhaus Burgstraße 23 ist ein qualitätsvolles Bürgerhaus des 16.Jh. Der Grundriss des inschriftlich 1549 erbauten Hauses folgt in seiner Konzeption weitgehend dem niedersächsischen Bürgerhaus. Eine auch in der Fassade durch die Zusammenfassung von Erd- und Zwischengeschoss kenntlich gemachte eineinhalbgeschossige Diele mit seitlich und zur Straße gelegenem Zwischengeschoss bilden das Herzstück des Hauses. Von hier aus wurde das ursprünglich vermutlich nicht zum Wohnen dienende Obergeschoss erschlossen. In allen Geschossen teilt ein in Firstachse verlaufender Unterzug die Spannweite der Deckenbalken. Die hintere Hälfte wird von der Diele eingenommen, die straßenseitige Hälfte war schon immer in zwei Geschosse und kleinere Kammern unterteilt.
1995 erwarb Bernd Demandt das bereits zum Abriss beantragte Gebäude und sanierte es in den folgenden 3 Jahren überwiegend in Eigenleistung. Dabei wurde weitestgehend die zuvor beschriebene eineinhalbgeschossige Diele wieder hergestellt. Im Zuge der Sanierung wurde u. a. festgestellt, dass der ursprünglich in das 17. Jh. datierte hofseitige Anbau bereits 5 Jahre nach dem Bau des Hauses, also 1554, errichtet wurde. Vermutlich führte der Bruch des Hauptunterzuges der Diele und die damit verbundene Reparatur durch Einbau eines weiteren Unterzuges unmittelbar neben dem Ursprünglichen zu einem Besitzer- oder Nutzungswechsel des Gebäudes, der dann auch den Anbau im Hof notwendig machte. Ungewöhnlich ist auch, dass ab Mitte des 18. Jh. bis zur Mitte des 20. Jh. fast alle Eigentümer Metzger und Schlachter waren.
Die rötliche Farbgebung des Fachwerks ist eine typische Farbgebung der Renaissance, so dass das Gebäude heute farblich so erscheint, wie es zu seiner Erbauungszeit hätte aussehen können.
Quelle: www.denkmalkunst-kunstdenkmal.de
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1856 wird das Haus als „Kothhaus an der Burgstraße vor dem Thurme dahinter“ bezeichnet und als „Wohnhaus, 2-stöckig, Stuben, 6 Kammern, Boden, Hintergebäude 1-stöckig, Stallung für Ziegen und Schweine“ beschrieben. Das kaum 5 m breite Fachwerkhaus ist wohl im ausgehenden 18. Jh. errichtet worden und ist damit der Baustilepoche des Klassizismus zuzuordnen. Mit seinem aus Bruchsteinen errichteten Erdgeschoss stellt das Gebäude in der Altstadt eine Besonderheit dar, da fast alle Fachwerkhäuser auch im Erdgeschoss in Fachwerkbauweise errichtet wurden. Die Bauweise ist hier wohl mit dem Geländeversprung zu den Wallanlagen zu begründen. Im frühen 19. Jh. waren die Besitzer kleine Handwerker, ab 1867 gehört es dem Kaufmann Wetzell, dem Bauherrn der „Glitzerburg“ – der Ziegelsteinvilla rechts oberhalb des Gebäudes neben der Stadtmauerbastion gelegen. 1898 wird das gesamte Anwesen an den Lederfabrikanten Wentzler verkauft. Das kleine Wohnhaus war von 1994 bis 2010 von der Stadt Hann. Münden angemietet und diente als Schlafstätte für durchreisende Obdachlose.
Das Gebäude wurde 2011 durchgehend renoviert und soll nach der Denkmalkunst-Kunstdenkmal 2011 wieder als Wohnhaus vermietet werden.
Quelle: www.denkmalkunst-kunstdenkmal.de
Ziel ist es Denkmale und stadtbildprägende Strukturen und Flächen in unserer Stadt zu erhalten bzw. wieder instand zu setzen. Der Förderverein Mündener Altstadt e.V. ist ein Zusammenschluss von Bürgern und Freunden der Stadt Hann. Münden, die ihre über 850 Jahre alte Stadt bewahren und lebenswert erhalten wollen. Die Geschichte und die alten Bauten sind das Kapital von Hann. Münden! Wir werben für Hann. Münden um Interessenten für leer stehende Häuser und damit willkommene Neubürger zu gewinnen.
Das heutige Fachwerkhaus Speckstraße 7 ist ein Konglomerat aus verschiedenen Bauphasen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts (1867 oder 1895) waren es zwei Häuser – der linke Teil hatte die Nr. 512, der rechte die Nr. 513. Bereits seit 1779, so archivalisch bewiesen, gehören beide Gebäude einem Besitzer. Sowohl im ausgehenden 18. Jahrhundert, als auch im ausgehenden 19. Jahrhundert ist nachweisbar, dass die Eigentümer der Lohgerberei und dem Lederhandel, im ausgehenden 19. Jahrhundert auch der Lederfabrikation nachgingen.
Die Tillyschanze - mit 25 m hohem Aussichtsturm - ist ein beliebtes Ausflugsziel der Besucher Hann. Mündens. Sie liegt am Rande des Reinhardswaldes und ist zu Fuß von der historischen Altstadt aus in ca. 30 Minuten erreichbar.
Oben angekommen, wird der Besucher mit einem herrlichen Blick auf die alten Stadtmauern, den historischen Altstadtkern und die Flüsse belohnt. Der Aussichtsturm wurde 1881 bis 1885 erbaut. Der Name geht auf die Belagerung und Erstürmung der Stadt Münden im 30-jährigen Krieg zurück.
Führungen können auf Anfrage gebucht werden. Die angrenzende Waldgaststätte mit Waldgarten lädt zum Verweilen ein. Der Turm kann während der Öffnungszeiten der Waldgaststätte bestiegen werden.
Öffnungszeiten: Mai – Oktober, dienstags bis sonntags von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr, November - April, freitags bis sonntags von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr.
Die Geschichte des Wesersteins beginnt im Jahr 1899. Der Fabrikant Carl Natermann wählte zur Bezeichnung des Ursprungs der Weser einen 70 Zentner schweren Quarzit aus den Wäldern von Hann. Münden und ließ den von ihm gedichteten poetischen Vers in Stein meißeln:
„Wo Werra sich und Fulda küssen
Sie ihre Namen büßen müssen
Und hier entsteht durch diesen Kuss
Deutsch bis zum Meer der Weserfluss“
Foto: Werrabrücke mit Welfenschloss (c) Burkhardt-Touristik Naturpark Münden e. V.
Die alte Werrabrücke steht am nördlichen Ende der Altstadt. Um 1250 erbaut, zierten früher Türme und Überdachungen das historische Bauwerk, welche Ende des 18. Jahrhunderts dem Ausbau der Straße zwischen Kassel und Hannover weichen mussten, damit größere Frachtwagen die Brücke passieren konnten.
Im Laufe der Jahre haben Hochwasser und andere Umwelteinflüsse der alten Werrabrücke so zugesetzt, dass sie 1986 von Grund auf saniert wurde.
Foto: Eisenbart-Statue8 -® Touristik Naturpark Münden
Am 11. November 1727 verstarb Doktor Eisenbart im damaligen Gasthaus „Zum Wilden Mann“. An seinem Sterbehaus in der Langen Straße 79 erinnert seit seinem 200. Todestag eine Holzstatue an ihn.