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Als in den 80er-Jahren die bestehenden Verwaltungsräume der Marktgemeinde Igensdorf in einer ehemaligen Lehrerwohnung zu eng wurden, setzte sich der damalige Bürgermeister Erwin Zeiß für die Errichtung und Gestaltung eines Neubaus im Fachwerkstil ein. Für die Ausgestaltung des Fachwerks engagierte sich der für den Markt tätige Bauingenieur Dieter Küffner und führte umfangreiche Studien an Fachwerkhäusern im Marktgebiet durch. Denn es sollten auf Wunsch des Bürgermeisters nur Motive verwendet werden, die im Gemeindegebiet bereits in alten Häusern vorkommen. So erkennen wir z. B. die Elemente unter den mittleren Fenstern am Vorsprung des Haupteingangs (Zwerchgiebel) am Haus Nr. 33 in Dachstadt wieder. Auch Elemente aus Mittelrüsselbach finden sich. Dieser Zwerchgiebel am Rathaus beinhaltet auch aufwändige Schnitzarbeiten, die auf die örtliche Obstbautradition hinweisen. Das Fachwerk hat im Gegensatz zu alten Häusern keine konstruktive, sondern nur dekorative Funktion. Die Wände wurden gemauert. In die Deckenkonstruktion wurden tragende Holzelemente integriert, die ähnlich wie bei en historischen Vorbildern die Fachwerkkonstruktion stützen. Die Gefache wurden anschließend ausgemauert und verputzt.

Texte: Ingrid Saal (Beschreibung Südroute, Fachwerkhäuser 17–34). http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/

Zusammenstellung und Redaktion: www.regiopol.de, Gestaltung: Werbeatelier Kolvenbach-Post, Bildnachweise: regiopol, VGN, Gasthof Alt (S. 23), Gasthof „Zum Schloss“ (S. 30), Gero Häußinger (S. 51), Landkreis Forchheim (S. 4), Karten: VGN, Markierung der Wanderwege: Fränkische Schweiz-Verein e.V.

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Der Gebäudekomplex, zu dem auch die außerhalb der Schlossmauer gelegene Matthäuskirche gehört, ist das Stammschloss der Freiherren von und zu Wiesenthau. Ursprünge der Familie reichen bis 1128 zurück, 1814 erlosch das Geschlecht mit dem Tod von Karl Anton Freiherr von Wiesenthau. Von der im Mittelalter bestehenden Burg befinden sich noch wesentliche Teile im Südflügel. Nach den Zerstörungen durch durchziehende Hussiten (1430) und aufständische Bauern (1525) wurde die einstige vierflügelige Wehrburg als dreiflügeliges Renaissance-Schloss in zwei Abschnitten neu errichtet. Um 1529 wurde der Haupttrakt im Süden wieder hergestellt, wobei sich das Aussehen des Vorgängerbaues heute nicht mehr rekonstruieren lässt. Auch der Westflügel mit zwei Türmen wurde in dieser Bauphase aufgebaut. In einer zweiten Bauperiode von 1560 – 66 erfolgte die Errichtung des Ostflügels und des äußeren Mauerrings mit dem Tor. 1786 entstand das sog. Pförtnerhaus (Castellanhäuschen) in der südwestlichen Ecke des Burghofes, mit dem der Schlusspunkt der Bautätigkeit der Herren von Wiesenthau gesetzt wurde. Es ist ein Satteldachbau, das Erdgeschoss aus unverputzten Sandsteinquadern, Ober- und Dachgeschoss Fachwerk. Ende des letzten Jh. wurde das Gebäude renoviert und ist heute wieder bewohnt. Neben der korbbogigen Eingangstür mit der Jahreszahl 1786 ist das Wiesenthauische Wappen zu sehen.

 

Texte: Doris Philippi (Beschreibung Nordroute, Fachwerkhäuser 1–16), Freiberufl. Dipl.-Geographin, Gäste- und Kulturführerin bietet Ausflüge, Wanderungen und Reiseleitung zu verschiedenen Themen (u. a. auch Fachwerk) an. http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/

Zusammenstellung und Redaktion: www.regiopol.de, Gestaltung: Werbeatelier Kolvenbach-Post, Bildnachweise: regiopol, VGN, Gasthof Alt (S. 23), Gasthof „Zum Schloss“ (S. 30), Gero Häußinger (S. 51), Landkreis Forchheim (S. 4), Karten: VGN, Markierung der Wanderwege: Fränkische Schweiz-Verein e.V.

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Die Inhaber des Gasthofes mit dem massiven Sandsteinsockel und der schönen Linde haben im letzten Jahrhundert öfter ihren Namen gewechselt: Die Mutter der heutigen Eigentümerin ist eine geborene Heidner und heißt seit ihrer Heirat Erlwein. Hausname wiederum ist Gärtner. Weshalb ist ebenso wenig bekannt wie das Baujahr des Hauses. Heute noch bezieht der seit 1875 bestehende Gasthof seine Produkte z. T. aus eigener Schlachtung und Brennerei. Das Brot wird aus selbst hergestelltem Sauerteig im Gemeindebackofen gebacken. Bevor das Fachwerkgebäude zum Gasthof wurde, lebten seine Bewohner von Landwirtschaft, Obstbau und der Metzgerei. Die zugemauerte ehemalige Eingangstür der Metzgerei ist heute noch zwischen den Hof-Fenstern des Querbaues zu erkennen. Im Längsbau befand sich bis 1962 der Kuhstall. Die bis zu diesem Zeitpunkt darüber befindliche Wohnung wurde als großer Saal zum Versammlungsort für Vereine umgebaut. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und musste deswegen, als die Balken des Giebels ca. 1995 vom Holzbock befallen waren, wieder original aufgebaut werden. Als die neuen Ziegel geliefert wurden, erlaubte sich die Wirtin einen Scherz mit dem Fahrer: Da dieser nach Egelseer gefragt hatte und nicht – wie die Leute sonst – nach dem Hausnamen Gärtner, schickte sie ihn zunächst weiter.

Texte: Doris Philippi (Beschreibung Nordroute, Fachwerkhäuser 1–16), Freiberufl. Dipl.-Geographin, Gäste- und Kulturführerin bietet Ausflüge, Wanderungen und Reiseleitung zu verschiedenen Themen (u. a. auch Fachwerk) an. http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/

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Die Häuser der Forchheimer Straße 1– 5 bilden eine zusammenhängende Häuserzeile, wie man sie sonst eher in Städten findet. Dieses Ensemble stellt ein bedeutendes Zeugnis der Gasthauskultur Oberfrankens dar, dessen Ursprünge in die Entstehungszeit des Gasthaus- und Tavernengewerbes im späten Mittelalter zurückzuverfolgen sind. Durch die urkundliche Ersterwähnung einer Schenkstatt aus dem Jahre 1447 zählt sie zu den ältesten Gasthäusern Frankens. Sie gehörte zum Anwesen derer von Egloffstein und konnte sich durch die überregionale Bedeutung der ehemaligen Marktsiedlung Kunreuth an der Fernstraße von Regensburg nach Bamberg und Thüringen gut entwickeln. Der Gebäudekomplex hat vielfache Umnutzungen und Veränderungen erfahren. Nachdem im 2. Markgrafenkrieg Kunreuth total zerstört worden war, wurde auch die Scheune danach wieder aufgebaut. Eine dendrochronologische Untersuchung ergab, dass die Bäume für die Fachwerkbalken im Winter 1554/55 geschlagen worden sind. 1556 bestand das Anwesen aus Schenkstatt, Pferdestallungen, Gasträumen und der bis heute erhaltenen 2009/10 renovierten Scheune, die damit eine der ältesten Großscheunen Oberfrankens ist. Das ehemalige Gasthaus „Zur Krone“ bot Gästebetten, Pferdeställe, Essen und Trinken für Durchreisende und Händler. Die Schlossherren hatten darin ein Kafanedl, ein abgetrenntes Kabinett mit eigenem Zugang. In dem Heustadel konnte ausreichend Futter für die Pferde gelagert werden. Den Pferdestall, der auch als Pferdewechselstelle der Königlich Bayerischen Poststation von Bedeutung war, nimmt man als Vorgängergebäude der jetzigen Haus-Nr. 3 an.
Besonders wichtig für Reisende war die Schmiede, die bis heute zentral im Ort zu finden ist. Im Wirtshaus wurde auch Wein aus dem eigenen Kunreuther Weinberg ausgeschenkt. Im frühen 17. Jh. kam der Bierausschank aus der Schlossbrauerei hinzu, in der der Wirt das Braurecht hatte. Im 19. Jh. gehörte ein großer Wirtsgarten in der hinter dem Gebäude liegenden Gemeindefläche, der Peunt, dazu, wo um 1920 ein heute nicht mehr erhaltener ebenerdiger Tanzsaal erbaut wurde. Kunreuther Bürger können sich daran erinnern, dass ein öffentlicher Weg von der Peunt durch das Gebäude zur Forchheimer Straße führte. Die Wände waren abgeschrägt, damit man mit der Schubkarre hindurchkam. Der original schmiedeeiserne Wirtshaus-Ausleger mit der Krone hat eine doppelte Bedeutung: Früher kennzeichnete er das Gasthaus für Fremde, die des Lesens unkundig waren. Heute verweist er auf das Angebot einer Werkstatt, wo Kronen, Hauben, Trachten und sogar Samba-Kostüme gefertigt und restauriert werden.

Texte: Doris Philippi (Beschreibung Nordroute, Fachwerkhäuser 1–16), Freiberufl. Dipl.-Geographin, Gäste- und Kulturführerin bietet Ausflüge, Wanderungen und Reiseleitung zu verschiedenen Themen (u. a. auch Fachwerk) an. http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/

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Ursprünglich stand hier außerhalb der Mauer der äußere Stadel des Wasserschlosses. Durch Kauf ging das Grundstück 1744 an Lorenz Brey über. Er erhielt die Konzession, daraus ein zweigädiges (zweistöckiges) Wirtshaus zu erbauen und hier Bier zu brauen. Bis heute existiert ein reales Brau- und Backrecht, bis in die 1970er-Jahre wurde die Brennerei betrieben. Die Brennerei belieferte auch das zwischenzeitlich abgebrannte Varieté „Apollo“ in Nürnberg. Als die Inhaber Anfang des 20. Jh. kein Geld hatten, um die Rechnungen zu begleichen, wanderten stattdessen die Holzvertäfelungen vom Varieté in die Alte Stube des Gasthauses. Seit 1879 heißen die Eigentümer nun schon in der 5. Generation Derbfuß. Das bereits 1781 überputzte Fachwerk wurde 1981/82 wieder freigelegt. Zum Teil sind die Innenwände noch mit dem ursprünglichen Weidengeflecht versehen, welches mit einem Gemisch aus Lehm und Stroh ausgekleidet wurde. Die Außengefache sind ausgemauert. Der Sockel und die Nordseite von Erd- und 1. OG bestehen aus Sandstein. Nur bei genauem Betrachten erkennt man, dass die hintere Seite des Fachwerkgiebels nachträglich erhöht wurde, um ein Zimmer im 1. Stock zu gewinnen. Eine große Veränderung erfuhr das Haus infolge des Straßenbaues,  weswegen eine Ecke abgeschrägt werden musste.

Texte: Doris Philippi (Beschreibung Nordroute, Fachwerkhäuser 1–16), Freiberufl. Dipl.-Geographin, Gäste- und Kulturführerin bietet Ausflüge, Wanderungen und Reiseleitung zu verschiedenen Themen (u. a. auch Fachwerk) an. http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/http://m.vgn.de/wandern/fachwerktouren/

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Dieses Dörrhäuschen oder einfach „die Dörr“, wie die Dorfbewohner sagen, wurde ca. 1972 vom damaligen Bürgermeister und Großvater des jetzigen Eigentümers letztmalig genutzt. Bis zum 2. Weltkrieg besaß in dieser Obstgegend nahezu jeder Bauer seine eigene „Dörr“. Als es noch keine chemischen Konservierungsverfahren gab, wurde darin Obst getrocknet. Hierzu eigneten sich wiederum nur besondere Obstsorten, wie Sußbirne, Gute Graue oder späte Zwetschgen. Die Birnen und Zwetschgen wurden als ganze Frucht, ungeschälte Äpfel geviertelt oder geachtelt als Schnitze auf einem Rahmen mit Weidengeflecht, dem sog. „Dörrzendla“, im vorderen Bereich des Dörrhäuschens getrocknet. Von hinten wurde der darunter befindliche Ofen mit langen Hölzern über mehrere Tage befeuert. Die Temperatur musste ständig überwacht werden. Die so gewonnenen Hutzeln wurden in einer Holztruhe aufbewahrt. Die Mutter des jetzigen Eigentümers erinnert sich daran, dass zur Zeit der Getreideernte mittags Butterbrot mit Rettich und nachmittags Butterbrot und ein Bogenhafen (Henkeltopf zum Transport von Lebensmitteln) mit Dörrobst zur Stärkung für die Arbeiter aufs Feld hinausgetragen wurde. Jeder konnte sich dann mit eigener Gabel an der intensiv schmeckenden Süßspeise bedienen.

 

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Nach umfangreicher Sanierung von Grund auf in der Zeit von 1991bis 94 ist das denkmalgeschützte Wohnhaus ein Schmuckstück mit besonderem Flair. U. a. musste der vordere Giebel ausgebessert, der hintere komplett erneuert werden. Die Gefache sind aus Ziegelsteinen, zum Teil aus Tuffsteinen und Flechtwerk mit Lehmbewurf. Die Art des Fachwerks lässt eine Entstehung des Gebäudes Mitte / Ende des 18. Jahrhunderts vermuten. Beim Renovieren wurden auf dem Dach des Hauses und dem ehemaligen Schweinestall Feierabendziegel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts gefunden. Sehr seltene, beschriftete, verzierte oder datierte Ziegel bezeichnet der Volksmund als Feierabendziegel. Bis Anfang der 1970er-Jahre bestand hier seit Generationen das Gasthaus „Zum Brunnen“ mit eigener Landwirtschaft. Der Grundriss im Erdgeschoss entspricht noch der ursprünglichen Raumaufteilung. Die Fensterreihe in der östlichen Dachfläche in der Art einer Fledermausgaube lässt vermuten, dass hier früher Hopfen getrocknet wurde. Brenn- oder Braurechte existierten nie. Das Bier bezog man vom Brauhaus Forchheim. Der Maronenbaum stammt von einem fliegenden Händler, der 1949 seine Zeche nicht anders bezahlen konnte. Gastwirt Schorsch zeigte sich einverstanden und pflanzte das Bäumchen in seinem Vorgarten.

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An der rechten Ecksäule der giebelständigen Fachwerkscheune lassen sich das Christusmonogramm, Name des Bauherrn, Initialen des Baumeisters und die Jahreszahl 1851 ablesen. Ebenso wie die Frackdachhäuser dieses Ortes gehört sie zu einer Art Nachblüte des Fachwerkbaus, die von der Mitte des 18. bis ins 19. Jh. reichte. Dank des Mittelehrenbacher Zimmermanns Johann Ochs (1770 – 1828) und seines gleichnamigen Sohnes (1805 –1859) entstanden eng begrenzt auf das Gebiet ums Walberla die letzten Fachwerkhäuser, die sich durch eine hohe Spielfreude mit Ornamenten und  Klebdächern auszeichnen. Die stattliche Scheune gehört zum Anwesen der heutigen Brennerei Singer, dessen sehr alter Hausname „Schullasbauern“ lautet. Der 1677 in Oberehrenbach geborene Johannes Hötzelein heiratete nach Mittelehrenbach und brachte den Namen in der 3. Generation aus Hetzelsdorf mit. In dem Hausnamen steckt die Amtsbezeichnung „Schultheiß“, im weitesten Sinne eine Art Ortsvorsteher. „Nomen est omen“: Tatsächlich war der Bauherr dieser Scheune 1842 Ortsvorsteher von Mittelehrenbach. Damals bestand das Anwesen im Wesentlichen aus heute abgerissenem Wohnhaus mit Ställen für Schweine und Schafe, Backofen und Scheune. Nach der Umstellung auf Obstbau wurde der zwischenzeitlich in den Fachwerkschuppen ausgelagerte Rinderstall 1995  zur Brennerei umgebaut.

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Teile des Anwesens stehen auf dem Grund eines ehemaligen mittelalterlichen Adelssitzes, um den sich der Ort Dietzhof bildete. Der traditionsbewusste Brauereigasthof befindet sich seit 1886 mittlerweile in der vierten Generation im Eigentum der Familie. Bis 1975 wurde noch Landwirtschaft betrieben. Die Gaststube ist als typisch fränkische  Bauernwirtschaft mit Spunddecke und Kachelofen erhalten. In der Küche kann man die Mauern des mächtigen Ofens erkennen, der früher im darüberliegenden Speicher das Grünmalz darrte. Urgroßvater und Großvater des jetzigen Besitzers haben damit das Malz zur Bierbereitung selbst hergestellt. Die Mälzerei musste mindestens 14 Tage in Betrieb sein, um nach und nach so viel Malz zu erzeugen, dass davon ein Sud Bier hergestellt werden konnte. Gebraut wurde etwa einmal im Monat, jeweils 15 – 20 hl. Die Brauerei befindet sich im Nebengebäude und enthält Mauerreste des ehemaligen  Wasserschlosses. Die selbst gebrannten Schnäpse im Ausschank stammen aus eigenem Obstbau. Am rückwärtigen Teil des Fachwerkgebäudes (Foto) lässt sich die Baugeschichte gut ablesen. Über der Eingangstür sind die Jahreszahl 1747 sowie die Anfangsbuchstaben des Erbauers J. H. Drummer und des Zimmermeisters E. Meixner zu lesen. Erkennbar an den jeweils stärkeren ehemaligen Eckständern lassen sich zwei Anbauten abgrenzen, die sich nach rechts anschließen. Der jüngste wurde seinerzeit für einen Stall mit darüberliegendem Tanzsaal in den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet

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Steht man vor der altehrwürdigen Scheune, kann man an den beiden  nebeneinanderstehenden Säulen deutlich erkennen, dass es sich bei dem linken Teil mit eigenem Tor um einen Anbau handelt. Dieser wurde 1707 angefügt. Der ehemalige Eckständer des älteren Teils ist mit 1605 bezeichnet. Das Gebäude gehört zur Mühle, deren Müller auch Landwirtschaft betrieben. Die Mühle bestand von 1607– 2008. Hausname ist Müller. Gegen Mahllohn wurde hier das Getreide der Bauern aus den umliegenden Orten gemahlen. Seit 1929 betrieb man zusätzlich im Lohnschnitt ein Sägewerk. Waldbesitzer der Umgebung konnten hier ihr Holz anliefern und sich insbesondere Bauholz zuschneiden lassen.1952 brannte die Mühle ab und wurde neu errichtet. Die Gefache der Scheune sind mit Tuff- und anderen Natursteinen ausgemauert. Untersuchungen alter Farbreste ergaben, dass das Fachwerk früher in der Farbe „Ochsenblut“ gestrichen war. Deswegen wurde gemäß Auflagen des Denkmalschutzes eigens ein ähnlicher Farbton hergestellt und bei der Renovierung aufgetragen, auch der Kalk für den Außenputz musste extra gebrannt werden. Im letzten Jahrhundert wurde im Zuge der Renovierung das Dach mit Biberschwänzen teilweise neu eingedeckt. Im Innern der Scheune dient ein Flaschenzug dazu, Lasten aus dem mit vier Gefachen relativ hohen Erdgeschoss in den ersten Stock oder den Spitzboden zu ziehen. Dort lagerten bis zum Dreschen auf dem Hof die Strohgarben. Auch wurden Stroh, Heu und sonstiges Futter für die Tiere des Hofes (Schweine, Kühe und zeitweise ein Arbeitspferd) darin aufbewahrt.

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